Abschließen - nur wie???

Begonnen von °°kesarosa°°, 03. April 2013, 19:02:06

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°°kesarosa°°

Hallo zusammen,

ich habe mich im Dezember 2012 nach zweieinhalb Jahren von meinem Freund getrennt.
Es war meistens keine schöne Zeit mit ihm und er hat mir viel angetan.
Fremdgehen, psychische und körperliche Gewalt.
Seit vergangener Woche hat er nun endlich all seine Sachen aus meinem Haus raus und seitdem besteht keinerlei Kontakt mehr zwischen uns, was ich auch nicht möchte, da es eben bei letztem Zusammentreffen wieder zu einer Eskalation kam, die letztendlich mit einer Anzeige gegen Körperverletzung gegen ihn endete.

Ich möchte nun mit dieser vergangenen Zeit abschließen, es verarbeiten, nicht verdrängen.
Ich denke noch sehr oft an all das, was er mir angetan hat und muss zugeben, ich schaue auch regelmäßig auf seinem facebook Profil, ob es etwas neues gibt.
Ich möchte zu diesem Menschen auf keinen Fall mehr zurück.

Wer hat Tipps für mich, wie ich abschließen kann, um irgendwann offen für etwas neues zu sein?
Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der versucht hat, sie zu bremsen.


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Brittas79

Schau nicht mehr auf sein Profil...warum auch?! Was erwartest du was da stehn könnte...!?

Frau B.

Hallo,

aus eigener Erfahrung weiß ich... mit der Zeit wird alles wieder besser. Man möchte das nicht hören, aber letztendlich ist es so.

Blockiere ihn doch bei FB.. dann kannst du ihn nicht mehr suchen und kommst nicht mehr auf seine Seite. Sowas hat mir zeitweise geholfen.

Sollten deine Erfahrungen dich tiefer belasten, spricht doch nichts gegen eine Therapie. Vielleicht kannst du es besser verarbeiten,wenn du mit einem Außenstehenden redest.

Ansonsten hilft einem wirklich nur die Zeit. Irgendwann wird es besser  :)

Alles Liebe.

lotte81

Ava hat recht.....das kann man kaum beschleunigen, das bringt die Zeit! Du kannst dich nur versuchen zu schützen, indem du dich nicht quälst und ihm nachspionierst....Bei Fb blockieren, Handynr löschen, Fotos verstecken ,alte SMS löschen.....
Und ja, auch eine therapie bzw einfach mal 1-2 "professionell" geleitete GEspräche können helfen...Grad nach einer traumatischen Beziehung sicher immer nur positiv.....und ein neutraler Blick, der für mich damals erhellend war.....Die Gespräche sind nicht wie mit Freunden, bei denen man gemeinsam schimpft, weint und lästert und der andere ist der Böse, sondern es wird nur mit DIR gearbeitet. Bei mir wurde mein damaliger Ex einfach ausgeblendet und ich hab es wirklich für mich schnell angenommen und mal über MICH nachgedacht und warum mich das so verletzt und enttäuscht.....die Gründe, die binnen kürzester Zeit ans Licht kamen, waren eine absolute Erleuchtung, die mich innerhalb von 2 Stunden um WElten vorangebracht haben....
Mir hat viel reden z.b. auch generell geholfen.....einfach immer und immer wieder erzählen...Freunden, Geschwistern, Eltern.....Wer auch immer zuhört und wem du dich öffnen magst.
Ausserdem neue Dinge anfangen, die vorher zu kurz kamen....der die du machen wolltest, aber nie gemacht hast...bei mir war es ein Spanischkurs an der VHS und viele Treffen mit Freunden...und im Studium hab ich einiges bewirkt in der Zeit.....
und ja, irgendwann wird der erste Tag kommen an dem du nicht mehr an ihn gedacht hast oder über die Beziehung nachgedacht hast  :)
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Luna

Wegen eines ganz anderen Problems habe ich mir mal zwei Sitzungen bei einer Hypnosetherapeutin geleistet. Zusätzlich habe ich Bachblüten genommen.
Den Rest bringt - wie die anderen sagen - die Zeit.

Once

man kann vielleicht insofern etwas "beschleunigen" als dass man sich überlegen könnte warum du so sehr an einer Person hängst die dir offenbar nicht gut tut. Warum Du abhängig von jemandem bist, der dir psychisch und physisch Schmerz bereitet. Vielleicht wird dadurch einiges klarer...und vielleicht ist der Absprung dadurch leichter zu bewerkstelligen.

Ich würde Dir raten ein psychotherapeutisches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen (kostet nichts!).

Bahiamia

Hallo,

Ich kann dir auch nur empfehlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen...
Die kennen sich damit aus und können dir gut helfen...

Alles Gute!

Lg

Chaosqueen

#7
Die anderen haben ja schon gute Ratschläge gegeben :)

Was mich interessiert ist: hat das Gezerre um eure gemeinsame Tochter denn nun endlich aufgehört, sodass du dich wirklich von ihm entfernen kannst?

Ich meine damit, dass du durch das Gezerre ihm und seiner Art / Launen, was auch immer, immer und immer wieder ausgesetzt bist und es jedes Mal aufs Neue von vorn verarbeiten musst :P
Ich denke es macht es für dich einfacher wenn da eine klare Regelung besteht, die von beiden Seiten eingehalten wird, sodass du nur "das Chaos" beseitigen musst, was er in die hinterlassen hat und dich nicht immer und immer wieder von oben angefangen runterarbeiten musst :)
Die Entscheidung Kinder zu haben ist von sehr großer Tragweite - beschließt man doch, dass sein Herz für alle Zeit außerhalb des Körpers umherläuft





Lysira

Hallo Kesa,
erstmal: absolute Kontaktsperre.
(Edit: hab gerade gelesen dass ihr ein gemeinsames Kind habt. Lass den Kontakt lediglich aif Elternebene zu), blockier ihn auf Facebook.
Lass dich bezüglich Umgangsregelungen und Co nicht auf eine Meditation ein, die geht mit solchen Männern meist nach hinten los.
Unterhalt lass übers JA laufen, andere absprachen bei denen ein persönlicher Kontakt nötig ist nur via Email.
So hälst du den Kontakt so gering wie möglich und nimmst ihm Angriffsfläche.
Sollte er dicb verfolgen, bedrohen, was auch immer;  besorg dir ein Annäherungsverbot.

Zum verarbeiten:
Ob du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, oder da alleine (evtl mit Hilfe von Selbsthilfe) durch willst,lieht in deinem Ermessen.  Aus eigener Erfahrung würde ich dir zur professionellen Hilfe raten.
Aber es ist nicht so einfach einen Therapeuten zu finden der sich genügend mit der Thematik der psychischen Gewalt auskennt.
Hier kann dir sicherlich der Frauennotruf bzw dein zuständiges Frauenbüro weiterhelfen.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest, du musst dir eines lassen: viel Zeit!
Und fang an zu leben. Such dir ein Hobby, treff dich mit Freunden, mach was für dich

°°kesarosa°°

Guten Morgen zusammen...

Also, um eins vorneweg mal zu klären: der Ex, von dem ich hier rede, hat nichts mit meinen Kindern zu tun - also er ist nicht der Vater von einer der beiden ;-)
Dahingehend wird also auch kein Kontaktproblem bestehen :-)

Da ich wegen Erziehungsfragen ja schon in einer therapeutischen Maßnahme bin, werde ich die Psychologin dort vielleicht auch mal auf dieses Thema ansprechen - vielleicht lässt es sich ja irgendwie integrieren.
Eine absolute Kontaktsperre habe ich auch schon umgesetzt. Ich habe ihm ein Hausverbot für mein Grundstück ausgesprochen und ihm auch untersagt, mit mir in irgendeiner Form in Kontakt zu treten. Bis dato hält er sich auch daran.
Außerdem habe ich mir neue Telefonnummern zugelegt und sogar erstmal mein Facebook Profil deaktiviert, damit ich selbst nicht in Versuchung komme. :-)

In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass ich alles, was er mir angetan hat, aufschreiben und den Zettel verbrennen solle. Das habe ich mal getan , inklusive einem Foto von ihm, das ich noch hatte. Und ich muss sagen, es hat irgendwas positives in mir bewegt :-)

@Once: Dafür, warum ich diesen Menschen nicht einfach "loslassen" kann, würde ich mich auch interessieren. Aber geht es nicht generell vielen Gewaltopfern so?
Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der versucht hat, sie zu bremsen.


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Tini

Ich würde Dir auch dringend empfehlen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mir hat das damals nach dem endgültigen Bruch mit dem Vater meiner Tochter sehr geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Allerdings musste ich auch länger suchen, um die richtige Therapeutin für mich zu finden. Hatte erstmal eine Verhaltenstherapie gemacht, die nicht viel gebracht hat. Seit knapp 2 Jahren gehe ich 2x die Woche zur Psychoanalyse und das hat mich wahnsinnig weit gebracht. Es hat mir vor allem geholfen mich selber und mein Verhalten zu verstehen und zu hinterfragen. Und warum ich in diese Beziehung geraten bin und so lange emotional darin verstrickt war.

Vielleicht hilft Dir aber auch schon eine Selbsthilfegruppe weiter. Mir haben auch Bücher zum Thema Gewalt geholfen.

Ansonsten haben die anderen schon das meiste gesagt, triff Dich mit Freunden, versuche auf positive Gedanken zu kommen, schließ Dich nicht ein. Weine, wenn Du traurig bist, aber dann steh wieder auf und geh weiter. Das ist ein guter Leitsatz, der mich bisher durch jede schwere Zeit getragen hat. Und auch wenn es profan klingt, mir hat geholfen zu sehen, dass die Welt sich weiter dreht und ich auch nicht stehenbleiben kann  ;). Alles Gute für Dich!
She *7/2006
He   *7/2014

Once

nicht nur Opfern häuslicher Gewalt geht es so. Viele Menschen leben in emotionaler Abhängigkeit zu ihrem Partner. Dieses Muster tritt zudem nicht selten in Verbindung mit gebetsmühlenartiger Selbstabwertung (einem geringen Selbstwertgefühl) auf  s-druecken. Menschen denen es schwer fällt aus destruktiven Bindungen zu fliehen haben unterbewsst häufig das Gefühl nicht mehr/viel wert zu sein. Durch die Verklärtheit des Selbstbildes wird der (schlechte/gewalttätige) Partner dann schnell unter einer realitätsfernen Käseglocke glorifiziert. Man gewinnt den subjektiven Eindruck nie etwas Besseres finden zu können und verharrt in  Schockstarre.

Ob dies auch auf Dich zutrifft möchte ich mir nicht herausnehmen. Aber es gibt ganz gewiss Wege nicht wieder in dieselbe Falle zu tappen.

Chaosqueen

Ah super, ich wusste nicht, dass es jemand Neuen in deinem Leben gab - ich dachte es ginge um den Vater deiner Kleinen  :)
Die Entscheidung Kinder zu haben ist von sehr großer Tragweite - beschließt man doch, dass sein Herz für alle Zeit außerhalb des Körpers umherläuft