leute die den mund aufmachen...

Begonnen von sunny, 05. März 2012, 18:07:02

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sunny

Haben es schwer!!!

Hallo!
ich muss jetzt mal hier was loswerden,was mich wirklich belastet...wir, mein mann noch mehr aber ich auch,sagen unsre meinung zu einigen themen offen und stehen auch dazu. Nun wohnn wir in einem kleinen dorf,wo man sich zwangslaeufig kennt und oft ueber den weg laeuft. Wir haben jetzt den stempel dr "mecekere"weg -und ds belastet mich,weil ich eigentlich ein friedliebender,hamoniebeduerftiger mensch bin!
Z.b. beschweren wir uns ueber vergammeltes obst in unseem einzigen supermarkt, ufber die hygiene situation im kiga (in der scharlach und erkaeltungszeit wenn zusaetzlich magen darm umgeht muss man sich doch nicht zwingend mit handschlag begruessen- jetzt werden wir mit sagrotan-mentalitaet

sunny

Betitelt usw.

Wie ist das bei euch?sagt ihr wenn euch was stoert odr haltt ihr lieber den mund? Ich hab halt nur sorge dass das auf unseren sohn zurueckfaellt...

Wie seht ihr das?darf man sich beschwren????

Sorry ich reg mich grad auf!!!!!

Gruss sunny

Once

Schwer zu beantworten. Jeder hat da eine andere Schmerzgrenze. Ich sag wohl auch mal was, allerdings eher in anderen Bereichen. Insofern ist die Frage schwer zu beantworten. Aber woran ich gerade denken musste ist eine Geschichte von Johann Peter Hebel. Ich kopiere:

Ein seltsamer Spazierritt oder Was die Leute sagen
(frei nach Johann Peter Hebel)
Weit weg von den Menschen lebte ein Vater mit seinem Sohn. Als der Sohn größer wurde, hatte er einen Wunsch. "Ich möchte mich in der Welt umsehen und hören, was andere Menschen so meinen", sprach er zu seinem Vater. Dieser schüttelte den Kopf. "Wünsch Dir das nicht, mein Sohn, jeder sagt nämlich etwas anders. Was Du auch tust, nie kannst Du es allen recht machen." "Das glaube ich nicht", sprach der junge Mann, gab nicht eher Ruhe, bis sich der Vater mit ihm aufmachte. So zogen sie in die Welt hinaus.
Der Vater schritt voran, sein Sohn ging neben ihm, und am Halfter trabte der Esel. So begegnete ihnen ein Bauer, der sprach "Warum lasst ihr den Esel müßig gehen? Er kann doch einen von Euch tragen." Da rief der Sohn: "Der Mann hat recht! Vater, steig auf!" Gesagt, getan. Der Vater setzte sich auf den Esel, und der Sohn lief nebenher, bis sie auf zwei Wanderer trafen.
Einer der Wanderburschen stieß seinen Kumpel in die Rippen uns sagte: "Es ist eine Unverschämtheit, dass der Vater reitet und den Jungen zu Fuß gehen lässt." Sie schüttelten den Kopf und zogen ihres Weges. Vater und Sohn schauten sich an und tauschten die Rollen. Der Sohn ritt auf dem Esel voraus, und der alte Mann lief zu Fuß hinterher.
Bald trafen sie eine Frau, die im Wald Holz gesammelt hatte. Sie schimpfte: "Es ist eine Schande, dass der Vater zu Fuß geht, während das feine Söhnchen reitet." Kopfschüttelnd zog sie weiter. Der Sohn schämte sich und meinte zu seinem Vater: "Die Frau hat recht. Setz Dich zu mir auf den Esel, Vater." Gemeinsam ritten sie weiter, bis ihnen die Kutsche eines feinen Herrn entgegenkam. Sie plauderten über Handel und Wandel miteinander.
Beim Abschied sprach der vornehme Herr: "Der treue Esel wird bald eingehen, wenn er die schwere Last von zwei Personen weiterhin schleppen muss." So beschlossen sie, das Tier gemeinsam zu tragen. Sie banden ihm die Vorderbeine und die Hinterfüße zusammen, steckten eine Stange hindurch und hoben sich jeder ein Ende davon auf die Schulter. Ein paar Stunden hatten sie den Esel geschleppt, als sie an eine Wirtshaus kamen.
Davor saßen fröhliche Leute. Einer schrie: "Seht die Dummköpfe dort! Die tragen ihren Esel, anstatt auf ihm zu reiten!" Alle lachten. "Wenn die beiden schon nicht reiten wollen, warum führen sie den Esel denn nicht am Halfter hinter sich her?" "Warum tun wir nicht, was die Leute sagen?" fragte der Sohn.
"Weil wir so von zu Hause losgezogen sind", antwortete der Vater. "Um es allen recht zu machen, sind wir beide geritten. Wir haben den Esel sogar getragen." "Kann man es denn keinem Menschen recht machen?" fragte der Junge. "Nein, das kann man nicht, mein Sohn, wie Du ja selbst gesehen hast", sprach der weise Vater, "komm, lass uns nach Hause gehen!"
Beide waren froh und glücklich, als sie abends wieder in ihrer Hütte saßen. Es recht zu machen Jedermann, ist eine Kunst, die niemand kann!


Mehr muss man eigentlich nicht sagen.

iphi

Das ist halt so, wer den Mund aufmacht ist nicht gerne gesehen!

Stört mich nicht, denn ich mache lieber den MUnd auf als das ich ein ferngesteuerter
Schlafanzug bin!

A.n.j.a

Ach once, Du verkappte Poet-Philo-Queen. Das ist eine meiner Lieblingsparabeln. :)

Liebe Sunny,

ich kenn mich zu wenig aus mit solchen konkreten Konflikten, auch wenn mir Dorf-gossip nicht fremd ist.

Was ich aber weiss ist - was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Und: wenn man nichts erlebt, redet man zu gerne ueber das, was anderen geschieht. Und: man kann nicht allen Herren dienen.
Und noch mehr Kalenderweisheiten ;D sorry, die alle mehr oder weniger irgendwie auf so eine Situation passen koennten, und letztlich auf eins zusteuern:

Harmoniebeduerfnis kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber die von Dir genannten Beispiele sind in meinen Augen inhaltlich gerechtfertigte Reklamationen, sei das schlechte Ware, sei das unzureichende Ansteckungsvorsorge. Fraglich ist, wie habt Ihr das denn ruebergebracht?

Ihr hattet nun mal den A*rsch in der Hose, den Mund aufzumachen, und seid in einer kleinen , teils zwangsverschworenen Gemeinschaft nun die Buhmaenner. Dass Du Angst hast, Dein Sohn kann da irgendwie stigmatisiert werden (wegen so einem kack! Aber ist so in Doerfern/Orten/ueberall), verstehe ich gut. Glaube ich aber nicht, dass das wirklich der Fall waere.

Gibt es denn keine anderen Anwohner/Kiga-Muetter, mit denen Du Dich dahingehend austauschen kannst und Dir quasi Dein Team an Land ziehst? In solchen kleinen sozialen Verbaenden ist Herdentrieb ein grosses Problem, einer bloekt, andere bloeken hinterher, auch wenn sie es eventuell gar nicht so sehen. Ist halt bequem, und man eckt nicht an.

Deine Steine des Anstosses finde ich nachvollziehbar, und hoffe, Du kriegst irgendwie Verstaerkung.

:-*
Anja

Bettina

Wieso denn entweder oder?

Vielleicht ist mehr das WIE das Problem? Ich sag schon auch, wenn mich etwas stört, ich mit etwas ein Problem habe, versuche das aber konstruktiv zu verpacken, so dass es wirklich um das Ziel geht und es nach Möglichkeit niemand zu persönlich nimmt. Denn letztendlich ist nur die Verbesserung das Wichtige. Ich habe schon oft Dinge im KiGa angesprochen, aber dass das irgendwie auf uns zurück fällt konnte ich noch nicht feststellen.

Und ich sage genauso oft, was mir gefällt und was mich freut. Nein, eigentlich nicht genauso oft, sondern viel öfter!
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Sweety

Entweder oder.

Doof, aber man kann nicht beides haben. Wenn dir die Meinung der Leute nicht passt, musst du dich anpassen. Wenn du das nicht willst, dann bleib bei deinen Prinzipien.
Oder überdenke einfach deine Art. Man kann seinem Gegenüber die Wahrheit wie einen warmen flauschigen Mantel um die Schultern legen oder sie ihm wie ein nasses Handtuch ins Gesicht klatschen ;)
Wobei ich in den genannten Fällen freundlich, aber bestimmt gewesen wäre.
In so engen Gemeinschaften bietet sowas auch gerne einfach mal Raum für Klatsch.

Verallgemeinern kann man das nicht. Hier wird gern mal auf die Barrikaden gegangen und im Allgemeinen ist man dann nicht untendurch.
Wo man es war... hat's mich trotzdem nicht interessiert.
Würde es auch hier nicht.

Außerdem: Es gibt IMMER welche, die genauso sind und einen verstehen. Die muss man nur finden. Und schon ist man nicht mehr alleine :)

A.n.j.a

Zitat von: Sweety am 05. März 2012, 18:30:42
Man kann seinem Gegenüber die Wahrheit wie einen warmen flauschigen Mantel um die Schultern legen oder sie ihm wie ein nasses Handtuch ins Gesicht klatschen


Das ist toll gesagt ! Der Ton macht die Musik, und das Inhaltliche verschwindet leider gar zu oft hinter der Art der Nahebringung...

Once

OT @Anja: ich sach nur "Der Kaufmann und der Papagei"  :)


A.n.j.a

:D :-* :-* :-*

Das erste, was ich meiner 7jaehrigen auf den Reader zog, waren Aesops Fabeln . Doll, ne? :D

liadan

Also ich habe im Knigge Seminar  8) gelernt das man wenn man was negatives sagen möchte, zu allererst mit etwas positiven beginnen soll und dann halt das sagen soll was man nicht so toll findet aber dann auch gleich eine Lösungsvorschlag anbringen soll.

Funktioniert in der Erziehung kleiner Kinder ja auch und im Berufsleben warum nicht auch draußen in der weiten bösen Welt.

Naja die Umsetzung ist ja nicht immer so einfach, manchmal poltert man schon los und dann ist es zu spät.

Im allgemeinen sind Menschen, welche den Mund aufmachen nicht gern gesehen. Das ist fast überall so, es sei denn man hat noch ein paar weitere die ähnlich denken und das auch ansprechen.

Die meisten machen es eben nicht, weil sie Angst vor der Reaktion haben oder nicht nachvollziehbare Nachteile fürchten.

Aber mal ganz ehrlich, wenn man etwas ändern möchte, dann muss man dann auch seinen Mund aufmachen, tut man es nicht hat man dann auch kein Recht dazu sich aufzuregen. Aber auch hier ist die Theorie leichter als es in die Praxis umzusetzen.

Aber was willst Du Deinem Sohn mit auf den Weg geben, das er lieber immer ruhig sein soll damit ihn alle mögen oder möchtest Du das Dein Sohn sagen kann Stop bis hierher und nicht weiter und so geht es nicht?

Möchtest Du das Dein Sohn mit solchen Menschen KOntakt hat und Freundschaften schließt, die nicht echt sind, wo die Leute zwar motzen aber nicht zu ihrer Meinung stehen?

Natürlich ist das schwierung und natürlich kann es passieren das er dann irgendwie drunter leiden muss wenn Du was ansprichst, das zeigt dann aber wieder nur das wahre Gesicht dieser Leute. Ist halt die Frage was Dir wichtiger erscheint immer in Friede auf einem Vulkan leben können oder mal ein reinigendes Gewitter. Aber wie meine Vorschreiberinnen bereits sagten der Ton macht halt die Musik und da ist es dienlich erstmal eine Strategie zu entwickeln wie man was anspricht damit die Leute sich eben nicht auf den Schlips getreten fühlen.

Viel Glück!  :-*

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

A.n.j.a

Ach Marion, bleib doch bitte so wie Du bist und hier auch immer warst :-* Knigge ist total ueberbewertet und out-of-date!   Dicker Kuss!

liadan

A.n.j.a  wenn Du mich meinst, also ich bin nicht Marion ,-)! Business Knigge ist schon was tolles, wie ich finde, ebenso wie Persönlichkeitsmodell Seminare man weiß gar nicht wieviel man eigentlich schon weiß über diese Dinge aber es hilft seine Mitmenschen im Berufsleben bessern einschätzen zu können.  ;)

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

~ Oma Netti ~

ich gehöre eher zur kategorie *sagt nix* und wenn dann sehr diplomatisch. außer ich kann jemanden nun gar nicht leiden. aber die von dir angesprochenen dinge sind eigentlich alles dinge, wo man durchaus was sagen darf.

A.n.j.a

Ehm- scheisse und dolle schaem. Sorry. :-[

A.n.j.a


~ Oma Netti ~

#16
 :)

liadan

Macht doch nichts ,-) A.n.ja  :-* ! Netti, na wieder nicht aufgepasst, was? *duckundwech*!
Ende OT  :-*

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

kd74

#18
 :)

~ Oma Netti ~

ah, andere a. ok  :) ich habs nicht gerafft, sorry. :-*

A.n.j.a

ich meine und meinte Astrid, die ich sehr mag. Daher: sorry. Als Adressat warst Du Du , naemlich liadan :-*

Giraffe

einerseits ja, der ton macht da sicherlich die musik.

darüberhinaus gibt es für mich die menschen, die sich gerechtfertigt zu ungerechtheiten oder missständen äußern und solche, die an nichts und niemandem ein gutes haar lassen. ersteres finde ich bewunderswert und mutig, zweitere einfach nur miesepetrig.

beispiel:
ich habe selbst eine freundin, die in eine neue wohnung gezogen ist. an der wohnung stimmit einiges nicht, die hausverwarltung hat einige fehler gemacht, nun finde ich es ganz legitim, mich da zu melden und aufmerksam zu machen. meine freundin macht es sich nun aber zur aufgabe, in der gesamten anlage und im umkreis fehler und unterlassungen zu finden und zu melden, zb. werbung auf einer allgemeinen pinnwand und ähnliches. was sie in ihrer lebensqualität sicher nicht beeinträchtigt. sie sucht nur regelrecht dinge, die sie auch noch anprangern kann. da sage ich: so macht man sich unglaubwürdig und unbeliebt.

genau das ist für mich der unterschied, man sollte aufstehen und seine meinung sagen, wenn es das wirklich wert ist. dass die welt nicht perfekt ist und nie sein wird, muss man aber auch einsehen und deshalb nicht überall das haar in der suppe suchen, denn dann braucht man nichts anderes mehr zu tun. meine meinung.
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

lisa81

Gesagt hätte ich in den beiden Situationen auch was, habe ich in ähnlichen fällen auch schon, aber bisher habe ich keine negativen Reaktionen bekommen.

Was heißt denn, ihr habt euch beschwert? Wie waren die Situationen? Im KiGa würde ich es zum Beispiel nicht zum Thema machen, aber wenn ICH die Hand nicht schütteln möchte, sag und begründe ich das eben freundlich, wenn sie mir gereicht wird.

Allerdings kenne ich das Landleben zur Genüge. Und wenn ihr EINMAL was in falschem Ton gesagt habt, könnte es durchaus sein, dass die Leute - solang nichts spannendes passiert - eben jede Aussage auf die Goldwaage legen. Dann könnt ihr wohl nichts tun, außer erstmal ruhig bleiben  :-\
WEnn ihr den Stempel sowieso schon habt und da rauskommen wollt, würde ich persönlich sowas wie Händeschütteln erstmal nciht ansprechen und mir eben die Hände schnellstmöglich waschen. Genauso würde ich eben das Obst stillschweigend woanders kaufen, wenns schimmlig ist.

Pünktchen

Ich nehm mal das auf, was Bettina und viele anderen hier schon angebracht haben: nicht das ob, sondern das Wie macht den Unterschied.

Es gibt Menschen, die in ihrer (auch berechtigten) Kritik so bösartig über das Ziel hinausschießen, dass man einfach dagegen steuern muss.
Mein Mann ist so ein Typ. Ich bin sehr oft seiner Meinung, aber er findet den Punkt nicht, an dem er aufhören sollte. So wird aus berechtigter Kritik auf einmal eine böse Hetzrede und da mach ich dicht. Manchmal ergreife ich dann sogar Gegenpartei um ihn wieder "runter" zu holen.

Für mich macht es auch noch einen Unterschied, ob jemand ständig und zu allem eine kritische Haltung haben muss! Viele, auch hier, verwechseln Individualismus mit Selbstverherrlichung. Man sollte gelegentlich auch mal die Klappe halten.

Ich versuche konstruktive Kritik dort anzubringen, wo es sinnvoll ist. Und ich reflektiere mich und meine Ansichten regelmäßig. Für mich ist das ein guter Weg.

hectorundhilde

Es gibt ja wohl einen riesigen Unterschied zwischen Meinung sagen und meckern.
Ich sage eigentlich auch immer meine Meinung. Klar versucht man sich diplomatisch auszudrücken, aber meine Meinung ist meine Meinung. Und wenn jemand meint ich sollte ihm nach dem Mund reden, hat er halt Pech gehabt. Aber es stimmt schon, das man auch seine Meinung auf ganz verschiedene Arten sagen kann. Es gibt Leute bei denen man sich einfach bevormundet vorkommt, oder die sich so ausdrücken, das man sich angegriffen fühlt. Das sollte man natürlich nach Möglichkeit vermeiden.
Natürlich gibt es auch mal Kleinkram (halt total unwichtiges Zeug) wo ich dann einfach nichts zu sage, weil es für mich einfcah unwichtig ist.