Konsequenz - klappts?

Begonnen von Idamarie, 19. Oktober 2013, 20:53:16

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Idamarie

Mein Mann und ich sind in der Erziehung unsere Kinder in den Dingen, die uns wichtig sind sehr konsequent. Aber mitlerweile frage ich mich: Bringt das überhaupt was?
Ich greife mal ein Beispiel heraus: Wenn wir von draußen reinkommen, möchten wir, dass unsere Kinder sich die Schuhe ausziehen, auf den dafür vorgesehenen Platz stellen, sich die Hausschuhe anziehen und sich die Hände waschen. Das machen wir jedes Mal so. Aber bei mindestens einem der Jungs, müssen wir nachhaken, auffordern, es folgt ein "wenn ... dann Satz"... Und das jedes Mal seit langer Zeit. Ich dachte immer, wenn man eine Sache konsequent durchzieht, klappt es irgendwann von alleine. Mir geht es nicht um eine Diskussion wie sinnvoll das Hände waschen und Hausschuhe anziehen ist, sodern darum wie das bei euren Kindern mit den Dingen ist, die ihr konsequent durchzieht. Klappen die irgendwann?
Ich bin gespannt.
Gruß
Idamarie

schnakchen

#1
Hallo idamarie,

also bei uns klappt es - meistens - super mit Konsequenz. Bei uns sind zwei Sachen wichtig: nur Dinge androhen, die unmittelbar mit dem "Konflikt" zu tun haben, und die Konsequenz sofort eintreten lassen. Beispiel: wenn beim Essen mit dem Geschirr gespielt wird, wird einmal ermahnt, dann stelle ich den Teller usw sofort außer Reichweite. Oder ganz aktuell: wenn sie frech zu mir ist, sage ich ihr dass ich so keine Lust mehr habe, mit ihr zu spielen und gehe aus dem Zimmer.

Zu deiner Frage: ja, die Dinge klappen. Meist :) bei uns wird ordentlich gegessen, nach unseren Regeln. Um mal beim Beispiel von vorhin zu bleiben.

Natürlich gibt es auch Situationen, wo gar nix klappt, meist wenn die Kleine aufgedreht ist, weil wir Besuch haben oder weil sie müde ist, dann muss man die Reaktion ein bisschen variieren. Aber insgesamt von uns ein klares PRO für Konsequenz.

lg schnakchen

edit:
Einen Tipp habe ich aus einem Ratgeber. ich versuche die Konsequenz nicht als Strafe darzustellen, sondern als logische Folge aus dem Handeln des Kindes. Also "Hm, wenn du es nicht schaffst ordentlich zu essen, müssen wir das Geschirr leider wegstellen. Schade."
Oder wir hatten mal die Diskussion, ob ich die Zähne nachputzen darf. Einmal ging es gar nicht, riesen Geschrei, und da sagte ich, dass sie dann halt am nächsten Tag leider nichts Süßes essen kann, weil die Zähne sonst kaputt gehen. Ihre Entscheidung. Sie blieb dabei, und im Ergebnis gab es den nächsten Tag keinerlei Süßes (auch keine Marmelade) und seitdem klappt das Zähneputzen :)

Sweety

Klares Jein.

Einerseits ist's bei uns wie bei Schnakchen. Die Konsequenz muss sofort erfolgen, sonst sinnlos. Sie muss hier übrigens nicht immer was mit der aktuellen Situation zu tun haben. Theoretisch. Praktisch ist es dann doch fast immer so, da es ja sofort ausgeführt wird ;)

Davon ab bemühen wir uns, das Leben nicht allzuvoll mit starren Abläufen zu packen. Damit vergällt man sich nur den Tag.

Konsequenz ist für mich keine starre Abfolge festgelegter Wenn-dann-Sequenzen. Konsequenz ist gleichzeitig weniger und mehr (Himmel, das klingt ja eso ;D ;D ).

Was uns wirklich wichtig ist, versuchen wir auf andere Weise durchzusetzen; nämlich durch Motivation. Ja, gerne auch murmeltierhaft (also täglich wieder neu). Klappt aber besser als wenn wir den Ablauf in Stein gemeißelt vorgeben und erwarten, dass sich dran gehalten wird.

So funktionieren Kinder fast nie. Klar, wenn es was ist, das IHNEN wichtig ist - dann ginge das sicher viel schneller und glatter. Aber die Schuhe an den richtigen Fleck stellen und unbedingt danach Händewaschen oder beim Essen ernsthaft dasitzen... das ist den Eltern wichtig, nicht den Kindern.
Also wird das auch nicht als so immens wichtig eingestuft und gerne mal unter den Tisch gekehrt.

Ich würde übrigens im Leben nicht auf die Idee kommen, dass ein Fünfjähriger und ein Dreijähriger von alleine diesen Ablauf beim Reinkommen befolgen ohne dass ich dahinter stehe und zumindest "Erinnerungstipps" gebe.
Bei meinen beiden werd ich froh sein müssen, wenn sie das hinkriegen, bis die erste richtige Freundin am Horizont auftaucht. Und dann kann die sich damit rumärgern ;D

Chrissie

Oftmals geht es mir da wie Dir: Wie oft muss ich manche Dinge noch sagen/vorleben/... bis es "von alleine" klappt?? s-nachdenken

Aber ich denke schon, dass sich konsequentes Verhalten auf Dauer auszahlt. Kinder orientieren sich letztendlich an diesen Dingen, die immer wiederkehren, und daran, was Dir/ Euch wichtig ist.

Bei uns heißt es beim Reinkommen auch: Schuhe aus, Wegstellen, ... Und wenn gute Laune herrscht, Zeit genug ist,... klappt es sogar manchmal schon bei der Kleinen. Natürlich nicht, wenn man gesehen hat, dass der Papa schon da ist, und man ihm sofort was erzählen muss/was zeigen muss, oder wenn man müde ist. Aber es sind ja nunmal auch Kinder und keine Maschinchen.

Ich würde bei konsequentem Verhalten bleiben, mit der Gelassenheit, dass Kinder trotzdem noch andere Interessen haben, andere Schwerpunkte setzen und immer mal wieder überprüfen müssen: meinen die es immernoch ernst damit? Manchmal halt auch täglich  ;) Irgendwann klappt es! Davon bin ich zumindest nach gut 4,5 Jahren Mama-Sein fest überzeugt!

peter

irgendwie nicht wirklich  :P zumindest nicht bei den "guten" sachen....aber schon annas schwimmlehrer hat nach einer stunde zu mir gesagt: die anna ist beratungsresistent  s-:)
jaaaa das stimmt....wenn SIE kein sinn hinter einer handlucng sieht oder mindestens einmal deswegen auf die nase fiel läuft da nix....
auch sachen die zu 100% seit ihrer geburt durchgeführt werden -im auto anschnallen-stellt sie ab und an in frage  s-:) also nicht das es ein kampf wäre..aber sie fragt ob sie nicht ohne kann :-X

piglet

Zitat von: satti am 19. Oktober 2013, 22:33:29
wenn SIE kein sinn hinter einer handlucng sieht oder mindestens einmal deswegen auf die nase fiel läuft da nix....
auch sachen die zu 100% seit ihrer geburt durchgeführt werden -im auto anschnallen-stellt sie ab und an in frage  s-:) also nicht das es ein kampf wäre..aber sie fragt ob sie nicht ohne kann :-X
Ist bei uns genauso. Ab und zu klappt es super und dann wieder kommen die Phasen in denen unsere eingeführten Rituale in Frage gestellt werden. Das sind inzwischen die Momente in denen mir die Kinder gerne eigene Vorschläge machen dürfen und wir diese dann ausprobieren.
Einerseits nervig, andererseits doch auch okay wenn sie mal was an Sinn hinterfragen und nicht nur stumm befolgen. ;)
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~ Oma Netti ~

Da ich auch schon große Kinder habe - doch, es klappt schon manchmal.   :P ;D Aber allerspätestens wenn die 13 rum sind, haben die alles vergessen, was man denen jemals beigebracht hat, wenn - dann - warum - mir egal - Sätze sind an der Tagesordnung und man fängt die belanglosesten Dinge wieder an zu diskutieren, wie als sie noch 3 waren.  S:D
Fazit: Deine Vorstellungen, als du noch keine Kinder hattest, waren schlicht falsch.  :P 8)
Und trotzdem denke ich, dass die Regeln und Konsequenzen sehr wohl einen Sinn haben, auch wenn es nicht immer klappt. Denn ohne geht gar nicht.


min(e)

ich glaube, das ist so eine charaktersache ;D

bei uns zuhause hieß es auch immer, wenn das zimmer nicht aufgeräumt ist, geht es nicht raus...
und heute.. *hust* sagen wir es so, mein schreibtisch ist eine nie enden wollende baustelle... und auch sonst sieht es hier in der wohnung nicht blitzeblank aus und ich gehe trotzdem raus :p

andere dinge wie auf jeden fall vor dem schlafen gehen zähne putzen mache ich dann doch

Honigbluete

Ich habe irgendwann aufgehört, alles Gebetsmühlenartig vorzukauen und frage jetzt nur noch, ob er an alles gedacht hat. Das klappt deutlich besser. Es wird besser, aber von 100% sind auch wir entfernt. Aber was ganz wichtig ist: Vorbildfunktion! Schuhe im Flur ausziehen machen wir alle, das ist kein Problem, macht Lukas auch meist. Ich wasch mir aber z.b. nicht immer sofort die Hände, wenn ich von draussen reinkomme, da ich halt nicht im Sandkasten spiele oder irgendwo rumfummele... Beim Kochen wasche ich mir ja eh ständig die Hände, so dass ich es nicht unmittelbar vor dem Essen nochmal mache, da ist es bei uns schon schwieriger, das zu ritualisieren...


Bettina

Wenn sie mal Erwachsen sind, Kinder haben und das auch so haben wollen, dass ihre Kinder das machen (am besten noch mit dem Satz "Das war bei uns auch immer so.") .... DANN hat es geklappt  ;D
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Idamarie

Danke, es beruhigt mich schon mal, dass es nicht nur bei uns so ist. Viele Dinge klappen ja auch gut, aber gestern war wieder so ein Tag... Ich bleibe also hartnäckig.

@netti: Dann genieße ich mal die Zeit bis sie 13 sind...

@Bettina:  ;D

Gruß
Idamarie

Muttchen

Kurzer Einwurf - OT (fällt mir nur gerade bei den Schuhen ein).

Bei uns müssen Schuhe nicht ausgezogen werden - es sei denn es klebt Matsch oder sonstige eklige Sache darunter  :P - (machen wir Erwachsenen auch nicht) aber Mattis zieht sich von Anfang an die Schuhe freiwillig aus und erzählt auch all seinen Freunden dass man bei uns die Schuhe immer auszieht.  ??? Äh okay...ich meine ich hab da ja nichts gegen aber ich muss immer lachen wenn er das erzählt.

Nochmal OT:

Chrissie  :-* schön Dich hier mal wieder zu lesen!!!!!!!!!

dasmuddi

Zitat von: Ellen am 20. Oktober 2013, 21:06:15
Kurzer Einwurf - OT (fällt mir nur gerade bei den Schuhen ein).

Bei uns müssen Schuhe nicht ausgezogen werden - es sei denn es klebt Matsch oder sonstige eklige Sache darunter  :P - (machen wir Erwachsenen auch nicht) aber Mattis zieht sich von Anfang an die Schuhe freiwillig aus und erzählt auch all seinen Freunden dass man bei uns die Schuhe immer auszieht.  ??? Äh okay...ich meine ich hab da ja nichts gegen aber ich muss immer lachen wenn er das erzählt.



das kann ich genauso übernehmen nur ohne Mattes da muß Emily eingesetzt werden*ggg* 


Martina

#13
...
Ohne

katjuscha

Es klappt - manchmal...

nach einer oder zwei wochen sind die meisten handlungen in fleisch und blut übergegangen.

(toilettengang vor dem essen, hände/mund waschen nach dem essen, straßenschuhe und straßenbekleidung ausziehen beim reinkommen, hände waschen, pullern vor dem schlafen gehen, etc.)

normalerweise funktionieren die sachen ohne aufforderung, manchmal mit kleiner erinnerung...
und gerade weil er weiß, wie der hase läuft, wird in frage gestellt und diskutiert und es folgen konsequenzen

wir haben nicht  viele regeln, wir machen auch viel quatsch... aber so ein paar abläufe sind uns wichtig... und die gelten dann auch überall... (außer bei papa, der hält sich nicht dran  :-X)

Hubs

Irgendwann klappen die Konsequenzen vielleicht, aber ich bin mir sicher Pubertät und eigene Wohnung führen zu ganz anderen Dingen und Angewohnheiten  S:D  S:D

Ich glaub schon, dass wir unseren Kindern Rituale und Angewohnheiten mit auf den Weg geben können, ob sie sie tatsächlich behalten und durchführen auch wenn wir nicht hinschauen, ist für mich nicht ganz klar.

Ich stelle immer wieder fest, dass bei uns nur Dinge klappen, in denen mein Großer aus Sinn sieht. Z.B. Anschnallen im Auto (unangeschnallt fahren ist gefährlich und die Polizeii kann einen deswegen anhalten). Dass er die Jacke aufräumt und die Schuhe ordentlich hinstellt, wenn er zur Tür rein kommt, ist für ihn weniger sinnhaftig. Ich finde es aber sinnvoll, wenn er es macht, denn dann muss ich es nicht tun, also weise ich ihn drauf hin, wenn er's vergisst,

Ob man nun ordentlich, gründlich, reinlich ist, etc. ist in meinen Augen eher Typ als Erziehungssache. Ich kenne einige, die von der Ordnungsliebe der Mutter ziemlich erdrückt worden sind, andere deren Mütter ein Chaos zu Hause haben und selbst ein allseits sauberes und aufgeräumtes Haus.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?