Könnt ihr gut gönnen?

Begonnen von Fliegenpilz, 17. Dezember 2014, 11:50:26

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Fliegenpilz

Ich frage mich (mal wieder):
Ist der Mensch eher ein Gönner oder ein Neider?

Wie gut könnt ihr damit umgehen, wenn es anderen Menschen besser geht als euch?
Und könnt ihr nur gut damit umgehen, wenn es euch nahestehende Menschen sind oder auch der verhasste Nachbar mit der kläffenden Töle, der die Kinder immer anschreit, wenn sie im Garten spielen?
Seid ihr schnell neidisch, schämt ihr euch im Anschluss dafür oder gönnt ihr euch einfach diesen kleinen Luxus?

Ich selbst habe für mich gemerkt, dass meine Einstellung absolut damit zu tun hat wie sehr ich mit mir selbst im Reinen bin. Da ist es uninteressant ob es mir gerade schlecht geht oder ich vor einem Berg Probleme stehe, mein inneres Gefühl muss einfach stimmen - und ich versuche dauerhaft dieses zu bewahren.
Und gönne seitdem wirklich jedem sein Glück, seinen Wohlstand, seine Gesundheit, seinen Luxus, seine kleine Freuden - ohne auch nur einmal zu denken "Wieso immer er und nie ich?" :)

Nachtvogel

Jeiiiin ;D


also doch, ich bin neidisch...neidisch darauf wenn Leute das Geld haben viel zu reisen, regelmässig schick essen zu gehen, usw
Ich bin neidisch wenn ich sehe, dass andere Leute nie Probleme mit der Kinderbetreuung haben, auch mal öfter kindfrei haben...

ja doch.

ABER was ich nicht bin ist missgünstig.
Ich denke mir zwar oft *hach...die habens gut* oder *ich wünschte ich könnte auch...*
Aber ich denke nie *wieso der und nicht ich*.
Ich kann gut gönnen, ob ich die Personen leiden kann spielt da auch keine Rolle. Ich missgönne niemandem etwas...nur ich hätte es halt manchmal auch gerne ;D


Ich finde Neid ist auch nichts Schlechtes oder Schlimmes...Missgunst ist eine fiese Eigenschaft, eine die einen dann auch selber unglücklich macht.
Neid finde ich relativ normal und uU sogar produktiv (*jetzt häng ich mich voll rein damit ich das auch schaffe!*)

es ist auch nicht so dass es mich unglücklich macht oder mein Leben in irgend einer Weise beeinträchtig diese *ach das würde ich auch gerne..*. Ist einfach eine Feststellung
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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~ Oma Netti ~

Wenn man ab und zu mal ein wenig neidisch ist, bedeutet das dann gleich, dass man denen ihr Glück nicht gönnen würde?

Ich sage Nein. Und gönne jedem alles von Herzen.  :)

Rumpelstilzchen

Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es mit dem eigenen momentanen seelischen Zuszand zusammenhängt, wie gut ich anderen etwas gönnen kann. Aber grundsätzlich kratzt es mich nicht so, ob andere hier und da was mehr oder Besseres haben. Gerade in Bezug auf Geld, Statussymbole etc., das hat mich noch nie besonders interessiert. Mich nervt es eher, wenn Leute viel jammern und nicht sehen, wie gut es ihnen geht (ich hatte da mal eine Kollegin, die sich immer beschwert hat - "x und y haben so ein tolles Haus, aber wie soll ich mir sowas leisten, wenn ich das Auto und diese und jede Versicherung und Urlaub hier und da schon zahlen muss...").

Ein wunder Punkt ist bei mir das Thema "ich gönne anderen Leuten Kinder, die sich rundum toll und bilderbuchmäßig entwickeln", wenn diese Eltern nicht zu schätzen wissen, was für ein Glück das ist. Dann wünsche ich ihnen weiß Gott nicht, dass mit ihrem Kind doch was schief läuft, aber eben mehr Demut und Einsicht, dass das nicht selbstverständlich ist. Und da war ich auch durchaus manchmal neidisch, wenn unsere Situation gar frustrierend war (obwohl ich es einordnen kann und weiß, dass andere viel schwerere Lasten zu tragen haben - nur manchmal sitzt man eben im Loch ). Also hier schließe ich mich auch Nachtvogels Unterscheidung von Missgunst und Neid an.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

Sweety


Theolina

Ich finde Neid grundsätzlich menschlich und auch nicht schlimm, ich denke er kann Ehrgeiz entfachen und ist daher nicht nur negativ.

Ich bin nicht neidisch, ich kann gut gönnen und gönne mir auch sehr viel  ;) und Ich freue mich für andere und mit anderen...  :D egal ob Familie, Freunde oder Bekannte.

Ich habe einer langjährigen Freundin die Freundschaft gekündigt, weil sie so neidisch war/ist... Auf den Nachbarn, auf ihre (finanziell besser gestellte) Schwester und auf "mein Leben" das hat sie mir so ins Gesicht gesagt... Soweit so gut konnte ich noch anfangs damit umgehen, aber als es immer offensichtlicher geworden ist, sie mit Kommentaren und Bemerkungen ihren Neid und ihre Missgunst ständig kund getan hat, habe ich den Kontakt abgebrochen... :'( ich weiß nicht, warum sie so geworden ist - sie hat eigentlich alles um glücklich zu sein... :-\

Daher meine Meinung:
Neid und Missgunst machen einsam, alt und hässlich  ;)

Solar. E

Ja,  ich denke schon, dass ich gut gönnen kann. Was der Nachbar hat oder nicht hat juckt mich ehrlich gesagt nicht und wenn mir nahestehenden Personen was Gutes widerfährt freue ich mich mit, da komme ich nicht auf die Idee, dass das anders sein könnte  :)

Mein Problem ist eher, dass ich nachtragend bin  :P Find ich nicht besonders toll, daher arbeite ich dran  :)

Meph

ich ....  chliesse mich nachtvogel an *g*
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Fliegenpilz

Schöne Einstellungen :D

Ich denke gerade nun darüber nach ob ich wirklich schon mal so richtig missgünstig war. Zumindest kann ich mich gerade nicht erinnern. Muss also auf jeden Fall schon etwas länger her sein, falls es der Fall war ;D

Und doch, manchmal gönne ich Menschen auch was "Schlechtes" bzw. Erfahrungen, die ihre gesamte Einstellung zum Schwanken bringt. Freunden ohne Kinder, die immer die besten Erziehungstipps haben 8) wünsche ich ein Baby das einfach mal so schreit und schreit und schreit und schreit. Grundlos, es geht ihm gut, es fehlt ihm an nichts, aber es mag einfach schreien. Aber ich wäre dann auch bereit, weil es ja meine Freunde sind ;D, ihnen den Schreihals auch mal für ein paar Stunden abzunehmen 8)
Aber ist das Missgunst? :-\

Nipa

Finde mich bei Nachtvogel und Rumpelstilzchen.
Ich finde es oft schade wenn Leute Ihr Glück nicht erkennen und wertschätzen koennen.

Once

Als Kind war ich durchaus neidisch. Und auch missgünstig. Heutzutage weiß ich woran das liegt. Ich war insgesamt ein sehr unglückliches Kind, nicht weil es mir materiell an irgendwas mangelte, sondern emotional.
Heutzutage ist das nicht mehr so und ich kann eigentlich sehr wohlwollend gönnen.

Nachtvogel

ah...was ich noch ergänzen wollte...

ich finde auch nicht, das Neid und sein eigenes Leben wertschätzen sich unbedingt gegenseitig ausschließen. Man kann sich durchaus Dinge wünschen, Andere um Dinge beneiden und trotzdem wissen wie gut man es selber hat. Ich denke so lange das so ist- ist Neid nichts Schlechtes. Ich das nicht mehr so, sieht man nur noch was man gerne hätte und nicht mehr was man doch alles hat, ab dem Punkt wird Neid dann zum Problem, bzw zu einer ungesunden Einstellung :)
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Conni Faire

Neid ist etwas, was mir völlig fremd ist. Meine Definition trennt aber nicht von Missgunst, ist für mich das Selbe.

Als Kind vielleicht (sicher s-:), als ich Kind war, gab´s in Russland ja fast noch den Zar  ;D),
aber jetzt nicht mehr.

Hubs

Ich glaube auch, dass oft die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben Urspruch des Missgönnens ist.
Hm, ich bin einfach überzeugt, dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist und das Glück kommt nicht mit materiellen Dingen. Klar, hätte ich auch gern nen dicken Merzedes vor der Tür anstatt Fußgänger zu sein, ich hätte auch gern einen wunderbar schön gepflegten Garten, einen perfekten Haushalt, ein dickes Sparkonte, würde gern jedes Jahr nen langen Urlaub machen. Aber ich weiß auch warum ich diese Sachen nicht habe, weil mir andere Dinge im Leben tatsächlich wichtiger sind.
Ich würd den besten Urlaub nicht nehmen, wenn ich dafür mein Leben tauschen müsste.  Materielle Dinge sind schön, ich geh gern einkaufen und gönne mir oder den Kindern etwas, aber notwendig ist es nicht, glücklich macht es auch nicht. Das Glück liegt einfach in jedem selbst, man muss es nur finden.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Sweety

Zitat von: Conni Faire am 17. Dezember 2014, 16:38:15
Neid ist etwas, was mir völlig fremd ist. Meine Definition trennt aber nicht von Missgunst, ist für mich das Selbe.

Als Kind vielleicht (sicher s-:), als ich Kind war, gab´s in Russland ja fast noch den Zar  ;D),
aber jetzt nicht mehr.


Du beneidest nie jemanden um was? Denkst nie: "Wooooooow! DAS hätte ich so so sooooo gerne selber."? ohne daran den Zusatz:" Und der Affe verdient das gar nicht" zu knüpfen.

Wenn das so ist - wow. Da könnt ich glatt neidisch werden ;D

Hubs

Zitat von: Sweety am 17. Dezember 2014, 17:07:14
Zitat von: Conni Faire am 17. Dezember 2014, 16:38:15
Neid ist etwas, was mir völlig fremd ist. Meine Definition trennt aber nicht von Missgunst, ist für mich das Selbe.

Als Kind vielleicht (sicher s-:), als ich Kind war, gab´s in Russland ja fast noch den Zar  ;D),
aber jetzt nicht mehr.


Du beneidest nie jemanden um was? Denkst nie: "Wooooooow! DAS hätte ich so so sooooo gerne selber."? ohne daran den Zusatz:" Und der Affe verdient das gar nicht" zu knüpfen.

Wenn das so ist - wow. Da könnt ich glatt neidisch werden ;D
;D  ;D  ;D  ;D  ;D  ;D

Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war, mag ich trotzdem meinen Senf dazu geben. Mir liegt das auch irgendwie fern zu denken "und der Affe verdient das gar nicht." Ich würde nicht sagen, dass es niemals vorkommen könnte, aber im Grunde sind mit Leute die ich nicht mag, viel zu egal um mir darum Gedanken zu machen,... Komplett frei machen kann ich mich natürlich nicht von bösen Gedanken, aber im Grunde ist das dann keine allgemeine Haltung, eher ein adhoc Gefühl, dass ziemlich schnell verschwindet.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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Sweety


Conni Faire

Zitat von: Sweety am 17. Dezember 2014, 17:07:14
Du beneidest nie jemanden um was? Denkst nie: "Wooooooow! DAS hätte ich so so sooooo gerne selber."? ohne daran den Zusatz:" Und der Affe verdient das gar nicht" zu knüpfen.

Wenn das so ist - wow. Da könnt ich glatt neidisch werden ;D

Ich gehe tief in mich:  ;D

Ich denke sicher, dass ich gewisse Dinge gerne selbst hätte. Aber den Zusatz damit verbinden, jemand anderes hat es und verdient es mMn nicht - das ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Ehrlich nicht.

Wenn Du jetzt neidisch bist, musst Du halt auch selbst mit klarkommen.    ;D :-*

Honigbluete

#18
Neid ist mir auch ziemlich fremd, besonders der missgünstige Aspekt. Leute, die ich nicht mag, sind mit eher egal, und materielle Dinge reizen mich so gar nicht. Das einzige, was ich anderen neide - im Sinne von "hätte ich auch gerne" - ist ein Mann, der abends zuhause ist. Ich würde aber nie denken, warum die und nicht ich. 
Edit: es ist eher so, dass ich mich für andere freue

kruemel35

Als Kind konnte ich es nicht haben wenn jemand was hatte, was ich gerne gehabt hätte. Heute steh ich da drüber. Das juckt mich nicht. Ich gönne jedem was er hat.

guest4324

Mmh. Ganz neidbefreit bin ich nicht:
Ich beneide Lottogewinner, die den Millionenjackpot knacken. Da steh ich zu.
Nicht, dass ich denke, sie hätten es weniger verdient als ich, aber sie haben es eben auch nicht mehr verdient - wenn man lediglich berücksichtigt, was sie dafür gemacht haben, nämlich einen Gewinnschein auszufüllen.  ;D
Ist aber auch nur so eine kurze Neid-Stichflamme, die da aufglüht, denn ich sitze ja zumindest nicht ganz allein im Verliererboot.  s-:)


Fliegenpilz

Da spüre ich keinen Neid, ich habe noch nie Lotto gespielt und weiß zu 99,9% gar nicht wie hoch der Jackpot ist ;D

Conni Faire

@ hrefna - Meine Gedanken zum Lotto-Thema sind lediglich: ich gewinne jede Woche, nämlich den Einsatz, den ich nicht verspiele.

Und trotzdem werde ich im nächsten Leben was ändern, da komme ich nämlich nicht als Mensch, sondern als Lottogesellschaft auf die Welt. Und dann sieht meine Gewinnspanne ganz anders aus.  ;D ;D

~ Oma Netti ~

Zitat von: Conni Faire am 17. Dezember 2014, 18:14:28
@ hrefna - Meine Gedanken zum Lotto-Thema sind lediglich: ich gewinne jede Woche, nämlich den Einsatz, den ich nicht verspiele.

Und trotzdem werde ich im nächsten Leben was ändern, da komme ich nämlich nicht als Mensch, sondern als Lottogesellschaft auf die Welt. Und dann sieht meine Gewinnspanne ganz anders aus.  ;D ;D

Guter Plan, aber ich würde ganz viel abgeben wenn ich ganz viel hätte. Wobei ich im nächsten Leben ja ganz anders sein könnte ... *grübel*

guest4324

Zitat von: Conni Faire am 17. Dezember 2014, 18:14:28
@ hrefna - Meine Gedanken zum Lotto-Thema sind lediglich: ich gewinne jede Woche, nämlich den Einsatz, den ich nicht verspiele.

Und trotzdem werde ich im nächsten Leben was ändern, da komme ich nämlich nicht als Mensch, sondern als Lottogesellschaft auf die Welt. Und dann sieht meine Gewinnspanne ganz anders aus.  ;D ;D

;D
Ich gestehe: Ich spiele gar nicht regelmäßig Lotto. Eben weil ich dann immer enttäuscht bin und denke, dann hätte ich das Geld auch gleich zum Fenster rauswerfen können.  s-:)

Ja. Mach Du mal Lottogesellschaft im nächsten Leben. Christiane ist ja schonmal raus und Netti und ich sind dann die ersten Dauerlosabonnenten. Und wehe wir gewinnen nicht. Wenigstens mal ein Auto - Kleinwagen reicht.  s-anbeten