Kinderbetreuung: Vollzeit-Kindermädchen

Begonnen von Mondlaus, 04. März 2012, 02:12:06

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Mondlaus

Hallo!

Ich habe für meine Tochter leider keine anderweitige Betreuung gefunden, ich bin bei diversen Kitas auf der Warteliste, aber da wird sich nichts tun, und ich muss nächste Woche anfangen zu arbeiten :( Ich bin zur Zeit alleinerziehend, also die einzige Möglichkeit ist ein Vollzeit-Kindermädchen (Familie, die aushelfen kann, hab ich auch nicht). Ich habe mich auf eine Anzeige gemeldet, und am Montag kommt meine Wunschkandidatin zum Vorstellungsgespräch.

Es ist eine 18-Jährige, die gerade (mit ziemlichem Erfolg) die Schule abgeschlossen hat und nun ein Jahr Pause machen möchte, um Geld zu sparen und Erfahrung zu sammeln. Sie möchte Grundschullehramt studieren. Mit Kindern hat sie durch Babysitten Erfahrung, sie hat auch einige Kurse gemacht, vor allem auch erste Hilfe, und sie ist registriert mit einer Nanny-Organisation.

Sie würde ca. 20-30 Stunden nach der kleinen sehen, die restlichen 20-10 Stunden kommt sie in mein Büro im Laufstall oder ich arbeite von zu Hause.

Jetzt zu meiner Frage, hat das schon mal jemand von euch gemacht? Was für Fragen stelle ich am Besten? Wie gewöhne ich das Kind an die Nanny? Ist das überhaupt eine gute Idee? Leider hab ich einfach keine andere Möglichkeit, außer eben NICHT arbeiten. Viel Zeit bleibt nicht, ich muss nächste Woche eigentlich volle Kanne in den Job einsteigen :-\

Wir sind in Australien, und wenn sich jemand zufällig auskennt mit den ortsüblichen Gehältern und die Registrierung für die Steuer, wäre das super (naja, das wäre eher Zufall ;D )
Kind 2011
Kind 2014
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redheart

Ich glaube, A.n.j.a. hatte eine Nanny...

Ansonsten vermute ich mal, dass du hier nicht viele finden wirst ;)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Flower Eight Revival

Ich bin mit Nanny aufgewachsen. Zumindest die ersten Lebensjahre, danach wurde ich überall von meinen Eltern mitgenommen (berufsbedingt war das möglich, da sie Musiker sind und ruhige Kinder bei  Proben/Konzerte akzeptiert wurden). Was fragen: ärztlichen Attest (Impfungen etc), teilweise auch polizeilich. Führungszeugnis. Ähm, dann persönlich: wieso Kindermädchen? Wieso Auszeit? Welche Zukunftspläne? Familiären Background, Referenzen (falls vorhanden). Dann Testarbeit, schauen ob sie und das Kind gut miteinander können.

Honey

Nanny-Erfahrung: Anja
Australien-Erfahrung: Jules

Viel Glueck. :-*
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Mondlaus

Oh danke Jen, das ist ja kurz und bündig ;D Ja, viel Antworten bekommt man wirklich nicht :( Naja, danke an alle, die geantwortet haben, morgen geht es los, das erste Mal fremdbetreut :-\
Kind 2011
Kind 2014
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lotte81

Alles GUTE und ich wünsche deiner Maus viel SPass mit der Nanny.
Ich kenne mich mit dem System in Australien überhaupt nicht aus, halte aber grad unter den Umständen (kleines Baby und fremde Sprache/neue Umgebung) eine Einzelbetreuung für durchaus sinnvoll.... ich denke also, ja, es ist eine gute Idee und als Überbrückung bis ihr einen Kita PLatz habt sicher sinnvoll ;)
Bis du noch in Deutschland an einer Uni eingeschrieben? Wende dich doch mal da ans Frauenbüro.... bzw ich kann mir vorstellen, dass es so was auch in Australien gibt.... irgendeine Stelle für "Gleichsstellung".... Hier kenne ich mehrere studierende Mamas bei denen es mit einem Kita Platz ganz plötzlich geklappt hat als sich offizielle Stellen eingeschaltet haben  ;)
UNd ansonsten evtl wegen der Kostenübernahme der Nanny mal an verschiedene Stellen wenden .... Aber wie gesagt um das einschätzen zu können müsste ich mich wohl in Australien auskennen  ;D
Ich würde noch nach einem Führungszeugnis fragen und nach Qualifikationen anderer Familien und diese auch anrufen (da es ja was eher inoffizielles ist muss du ihr ja 100% vertrauen können).
UNd die Eingewöhnung dann nach BEdarf.... (wobei ihr ja nur eine Woche Zeit habt)... Erst ein paar Mal mit ihr gemeinsam und der Nanny, dann schauen ob es ohne dich klappt (je kleiner das Kind, desto schneller klappt es in der Regel)

Auf jeden FAll wünsche ich euch eine ganz schöne Zeit dort und dir viel Erfolg!
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

A.n.j.a

#6


Hallo Mondlaus,

ui, Aussie-Land! Spannend! :D Erzähl doch mal, wenn Du magst, was Dich nach downunder verschlagen hat!

Also, ich habe in der Tat Nanny-Erfahrung (:-* red und Jen), allerdings in einem ganz anderen Land unter anderen Grundvoraussetzungen, daher weiss ich nicht, ob ich eine große Hilfe bin.

Wir lebten 5 Jahre im Jemen, und meine beiden nannys waren aus Eritrea. Zu Gehalt und Absicherung in AUS kann ich daher leider nichts sagen. Meine beiden lieben nannys (es waren Schwestern, die ersten 3 Jahre die eine, dann zog sie weg, dann eben ihre Schwester) waren ganz, ganz toll. Wir waren etwa im selben Alter, und sie waren meinen Mädels eine zweite Mutter. Wir halten den Kontakt telefonisch und per Mail (und ich sollte mal wieder Fotos schicken....schäm.)

Beide Mädchen wurden schon recht klein fremdbetreut, die Große mit 10 Monaten, nachdem wir dorthin gezogen waren, die Kleine quasi ab Geburt bzw. ich ging wieder Vollzeit arbeiten, als sie 3-4 Monate alt war. So waren die Kinder von 07.30 - 17.00, 18.00 Uhr mit der nanny daheim oder unterwegs, ab jeweils 2 Jahren dann  noch halbtags Kindergarten.

Die Fragen, die Blume und Lotte genannt haben, würd ich auch nochmal aufnehmen. Ansonsten    ist ja schon mal sehr positiv, dass Du Dein Baby mit zur Arbeit nehmen kannst und sogar Tele-Heimarbeit eine Option ist.

Ich wünsch Dir / Euch, dass es alles einigermassen rund läuft. Etwas Eingewöhnung ist natürlich immer, aber ich finde es schon mal beruhigend, von 1.-Hilfe-Kenntnissen und Nanny-Registrierung zu lesen, von der Qualifikation her ist sie da Lichtjahre von meinen beiden Lieben entfernt.

Das Problem ist meiner Erfahrung nach weniger Baby und nanny, sondern wie Du selber Dich in dieser Rolle als berufstätige Mama fühlst und wie Du damit klarkommst. Ich hatte oft tränenreiche Momente, es gab auch jede Menge Selbstvorwürfe und Selbstmitleid, aber es war nicht zu ändern und letztlich waren es eher Momentaufnahmen. Meinen Mädchen und unserer Mutter-Tochter-Beziehung hat das jetzt rückblickend absolut nicht geschadet. Wir haben ein sehr enges Verhältnis (leben jetzt auch seit 1,5 Jahren wieder 'normal') und ich finde, sie sind fröhliche, offene Kinder ohne Berührungsängste.

LG
Anja




Honey

Mondlaus, ja sorry  ;D, ich kann ja nicht IMMER ellenlang um den heissen Brei herum reden. ;D

Viel Glueck fuer heute. :-*
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Mondlaus

Danke für die Antworten, hab ich heute alles gut in mein Interview eingebaut. Sie hat schon von sich aus ihren Zertifikate und Führungszeugnisse mitgebracht. Sie ist mit dem Kind ganz natürlich umgegangen, das mochte ich besonders. Klar, solche Sachen wie Windeln wechseln und Brei machen muss ich ihr schon noch zeigen, aber das ist ja kein Problen. Ich musste dann noch zittern, denn sie hatte noch ein anderes Vorstellungsgespräch, aber sie hat mich genommen ;D

Das gute ist, wenn ich sie bei Centerlink registrieren lassen (sowas wie hier das Sozialamt), dann bekomme ich tatsächlich bis zur Hälfte der Kosten erstattet :o Nicht einmal von der Steuer abgesetzt, sondern tatsächlich ausbezahlt, völlig einkommensunabhängig.. Das ist so eine Zuwendung wie bei uns das Elterngeld oder Kindergeld. Finde ich super!

Ich zahle ihr 17 Dollar pro Stunde, das sind so ca. 11-12 Euro.

@Anja, wow, da seid ihr ja rumgekommen! Es sind weniger die Selbstvorwürfe, sondern die der Umwelt: Was, du fängst so früh wieder an zu arbeiten? Was, du wanderst alleine mit Kind aus? Naja, ich bin niemandem Rechenschaft schuldig, denn dem Kind geht es super! Immerhin hat sie jemanden, der sich den ganzen Tag nur um sie kümmert - dafür wird das Mädel ja auch bezahlt. Das könnte ich nicht bieten..



Kind 2011
Kind 2014
...

A.n.j.a

Hey Mondlaus,

super, freut mich für Euch!

Und was die anderen sagen : es wird immer jemanden geben, der dieses oder jenes zu bemängeln hat am Leben anderer. Es ist Dein Leben, vielmehr Euer Leben. Zieh Dir diese Schuhe nicht an. Was anderes ist für mich das, was ich zwischen "mir und mir" ausmachen
mußte, also diese Unzulänglichkeitsgedanken siehe oben.

Aber alles geht halt nicht. Willst Du Deinem Kind was bieten, Absicherung, Dach überm Kopf, Nahrung, Bildung - dann muss irgendwer zurückstecken. Und ich bin sicher, dass der irgendwer nicht Dein Kind ist.

"Immerhin hat sie jemanden, der sich den ganzen Tag nur um sie kümmert - dafür wird das Mädel ja auch bezahlt. Das könnte ich nicht bieten."

That's the spirit . :)

Deine Signatur interessierte mich schon vorher, Du bist also tatsächlich ausgewandert? Wow! Alleine? Sorry wegen der Neugier, aber das ist ganz schön interessant!

(BTW: unsere Herumzigeunerei und eben Vollzeittätigkeit meinerseits erklärt sich pragmatisch durch meinen Beruf - Diplomatischer Dienst)

LG
Anja