Gedicht "Sommer"!

Begonnen von Juli@, 27. Februar 2012, 17:08:52

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Juli@

Wir, bwz. mein Sohn, braucht mal Eure Hilfe!  ;) Was unterscheidet die dritte Strophe von den ersten beiden???


Weißt du, wie der Sommer riecht?

Nach Birnen und nach Nelken,
nach Äpfeln und Vergissmeinnicht,
die in der Sonne welken,
nach heißem Sand und kühlem See
und nassen Badehosen,
nach Wasserball und Sonnencrem,
nach Straßenstaub und Rosen.

Weißt du, wie der Sommer schmeckt?

Nach gelben Aprikosen
und Walderdbeeren, halb versteckt
zwischen Gras und Moosen,
nach Himbeeren, Vanilleeis
und Eis aus Schokolade,
nach Sauerklee vom Wiesenrand
und Brauselimonade.

Weißt du, wie der Sommer klingt?

Nach einer Flötenweise,
die durch die Mittagsstille dringt,
ein Vogel zwitschert leise,
dumpf fällt ein Apfel in das Gras,
ein Wind rauscht in den Bäumen,
ein Kind lacht hell, dann schweigt es schnell
und möchte lieber träumen.
Tristan Alexander *07.02.2001, 53cm, 4040g, 23.16h
Ida Sofie * 29.01.2007, 50cm, 2500g, 4.53h

Janny

Keine Ahnung aber ich frage Len gleich mal , der hat genau das auch grad in Deutsch :P
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

Lali

Vornweg: Ich habe keine Ahnung - davon allerdings viel...  ;D

Ich sag einfach mal was mir auffällt, ich kann aber völlig daneben liegen - schließlich sind die Gedankengänge eines Deutschlehrers unergründlich  :D

Die ersten beiden Strophen sind irgendwie passiv und ruhig, die dritte Strophe ist dagegen sehr aktiv. Man kann in den ersten beiden förmlich die Hitze spüren, die alles lahm legt, aber in der dritten Strophe ist Leben, die Flötenwiese durchdringt die lahmlegende Hitze, der Vogel zwitschert, der Wind rauscht und das Kind lacht - das steckt alles voller Leben. Dann will das Kind träumen und verfällt damit in die gleiche Ruhe und Passivität (also zumindest äußerlich), die die ersten beiden Strophen dominiert.

So, das war mein Hirnschmalz zu dem Thema und jetzt bin ich gespannt auf die Auflösung  s-:)

Lali

Achso, und was ich noch vergessen habe:
Schönes Gedicht  :)

Janny

Len hatte das so mit der Fragenstellung nicht . Die mussten das "nur" auswendig lernen....
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

Sanne73

Mir gefällt das Gedicht :D
Und die Kurz-Interpretation von Lali auch :D
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

scarlet_rose

Lalis Interpretation ist schon ganz gut.

In den ersten beiden Situationen werden eventuelle Empfindungen beschrieben.
Es passiert aber nichts.
Es schmeckt nach Apfel, nach kühlem See usw.
Strophen 1 und 2 arbeiten ausschließlich mit Vergleichen. Der Sommer wird mit sinnlich wahrnehmbarem verglichen.
Ich würde es nicht mal als passiv bezeichnen, es sind einfach Vergleiche und Beschreibungen, mit denen der Sommer dargestellt wird.
Die 3. Strocphe hat eine Handlung.

Im Stile der anderen Strophen hieße es z.B. "(es klingt) nach einem fallenden Apfel im Gras"(wobei das ja eigentlich Herbst wäre....), es heißt aber hier: "dumpf fällt ein Apfel ins Gras". Es gibt also eine Handlung und keine Beschreibung eines allgemeinen Sommergefühls, sondern einer momentanen Handlung.

Der Blickwinkel ist also ein anderer. Es wird eine gezielte Situation beschrieben, eine Momentaufnahme.

Die Zeitlichkeit unterscheidet sich.
Die ersten beiden Strophen umschreiben den gesamten Sommer, die 3. einen gezielten Moment.

Also:
"Handlung" und Zeit unterscheiden sich.
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Juli@

Vielen Dank für Eure Antworten. Die Auflösung gibt es (wahrscheinlich) morgen.  ;)
Tristan Alexander *07.02.2001, 53cm, 4040g, 23.16h
Ida Sofie * 29.01.2007, 50cm, 2500g, 4.53h