Eure Meinung zur Selbständigkeit von Kindern

Begonnen von sunshine, 19. Februar 2012, 12:03:35

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Hubs

Zitat von: Janny™ am 19. Februar 2012, 15:01:45
Zitat von: Hubs am 19. Februar 2012, 14:56:49
Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 12:03:35
Und wenn er sich einmal am WE selber Frühstück machen soll, dann kommt: Ich weiß gar nicht wo das ist... blabla. Dabei weiß ers ganz genau.
Soll er am WE dann allein frühstücken? Das könnte ich doch sehr gut verstehen, dass er darauf keine Lust hat und Ausreden findet, wie er weiß nicht wo er was findet.

Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 12:03:35
Ich mach ihm jeden Morgen unter der Woche Frühstück, ich koche jeden Abend. Ich richte ihm jeden Tag raus was er anziehen kann und und und. 
Naja, Du bist ja auch schließlich seine Mutter. Dass Du für ihn sorgst ist ja auch Dein Job. Vielleicht ist es für Euch beide einfacher, wenn Du ihn nicht versuchst dazu zu bringen, Dinge allein zu machen, sondern Dir einfach dabei zu helfen?

Wenn die Oma für ihn das Dienstmädchen macht, ist doch okay. Kinder können da ohne weiteres unterscheiden, wo sie sich wie benehmen können.

Das find ich immer so doof , nur weil man Mutter ist muss man doch nicht Dienstmädchen sein . Nur weil ich Mutter bin , hab ich keine Rechte mehr mal auszuschlafen ? Ich MUSS das alles machen nur weil ich mich entschieden hab ein Kind zu bekommen ?
??? Naja, man hat ja meistens auch noch nen Partner, der mal was übernehmen kann, aber im Grunde hast Du schon recht: Du hast Dich für ein Kind entschieden und Du bist als Mutter für die Erziehung, Versorgung etc. Deines Kindes verantwortlich! Das heißt noch lange nicht, dass Du ein Dienstmädchen Deiner Kinder bist. Du bist einfach die Mama, die dafür Sorge trägt, dass es dem Kind gut geht, die es liebt, hegt und pflegt. Völlig natürlich.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Janny

Ja aber iiiirgendwann müssen die Kinder doch mal selbstständig werden . Und wir reden ja hier von zehnjährigen . Nicht von kleinen hilflosen Säuglingen . Und ja ich bin Mama geworden aber ich habe nicht mein " ICH" im Kreissaal abgegeben .
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

blondchen

ich schliesse mich JEN mal an..... ;)

ausserdem finde ich es harte worte sich als dienstmädchen der kinder zu sehen. man ist MAMA und sollte alles mit herzen tun wollen.

Hub  s-yes
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

Janny

Ja ich bin Mama und alles was ich tu tu ich auch gerne , aber ich bin nicht dafür da meinem Kind alles was er schon selber kann , hinterherzutragen nur weil ich ihn ja liebe .
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

blondchen

ich spreche aus der sicht eines mutter eines 5jährigen.....
bei grösseren kindern gibt es natürlich dinge, die sie selbstständig erledigen können sollten, allerdings finde ich frühstück machen und co.... alleine doof, dafür ist man eine familie und die sollte gewisse gemeinsamkeiten haben
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

Janny

Auch mit 5 musste mein Sohn schon viele Sachen alleine machen . Ja auch manchmal alleine frühstücken .
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

jewa

Von meinen Kindern weiß ich, dass sie ihre Brote/Brötchen selber schmieren können (machen sie ja am WE am Frühstückstisch auch). Trotzdem decken wir Eltern den Frühstückstisch.
Schul- und Kindergartenbrote mache ich auch, aber u.a. auch aus den Gründen zu wissen, dass sie was ordentliches dabei haben und die Menge (auch die, die zurück kommt) "kontrollieren" zu können. Abgesehen davon, dass es schneller und streßfreier geht, wenn ich es mache.  s-:)
Einzig was ich als Regel habe (dennoch abends "einklagen" muss): Die Brotdosen sind abends in die Küche zu stellen, damit sie bis morgens gespült sind, sonst weigere ich mich die Brote zu machen...
Die Schulkinder haben auch schon mal 2-3 Tage die Pausenbrote selber machen müssen, um die morgentliche Trödelei einzudämmen.

Auch meine Kinder müssen die Anziehsachen zum waschen in vorbereitete Waschkörbe nach Farben sortieren und meist funktioniert das gut.
Ansonsten haben sie im monatlichen Wechsel "ihren" Dienst mit Treppen kehren, Hund kämmen (muss ich natürlich "nachbereiten") und Tisch-/Getränkedienst.
Einfach damit sie wissen, jeder muss seinen Teil zum "Familiengefüge" beitragen.
Funktioniert im Ergebnis ganz gut. Klar wird gemostert über die "ach so viele Arbeit", aber dann mosere ich zurück: "Ach, ich hab heute so gar keine Lust zu kochen und einzukaufen, ich setz mich jetzt auf die Couch und mach das alles nicht..."
Aus irgendeinem Grund wirkte das bislang immer. Hunger wäre nämlich doch ein guter Lehrmeister.  :P

Ich finde jetzt nicht, dass ein 10 jähriger sich nicht auch mal ein Butterbrot selbst schmieren kann. Keine Ahnung, wo jetzt das eigentliche Problem ist, aber er könnte sich als Frühaufsteher ja auch erstmal ein Brot schmieren und essen und dann könnte man später brunchen oder so. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass es eine Lösung für DIE Familie gibt und das diese auch von Lösungen von anderen Familien durchaus abweichen kann und trotzdem richtig ist.
Mir wäre nur wichtig, die Mahlzeiten (kann man nun drüber streiten, ob da IMMER auch das Frühstück dazu zählen muss) gemeinsam und "ordentlich" (also nicht im vorübergehen oder vor dem TV, etc.) eingenommen werden.

Selbstständigkeit finde ich wichtig.

Paradebeispiel:
Unser Großer (10 Jahre und der mit der Behinderung). Jeden Schultag hab ich mich aufgeregt, dass ich ihn mehrmals wecken muss und er im Bad rumtrödelt (er schafft es auf der Toi "weiter zu pennen") und ich ihn antreiben muss, damit Bad/Morgentoilette/Frühstück/Schulweg rechtzeitig gelingt. Zu Weihnachten hat er jetzt seinen eigenen Wecker (mit CD) bekommen (dank ihm sind bislang alle CD-Player defekt gewesen und sehr viele CD's aufgrund unsachgemäßer Behandlung zerkratzt worden). Sein Wecker klingelt jetzt 15 Minuten früher. Ich schau nach 5-10 Minuten nur mal nach, dass er wirklich aufgestanden ist und lass ihm die Zeit, die er braucht. Um 6:30 Uhr soll er gewaschen/angezogen am Frühstückstisch sitzen, alles andere ist mir egal.
Was soll ich sagen... es klappt. Der CD-Player lebt seit fast 2 Monaten, keine CD bisher kaputt und bis auf ganz wenige Ausnahmen sitzt er auch pünktlich hier am Frühstücktisch (mit für mich "geschonten Nerven").
Ich hätte ihm (und seine I-Helferin im übrigen auch nicht) das so nicht zugetraut. Aber irgendwann muss man "ungewohnte Wege" einschlagen und sich einfach überraschen lassen.
Was "unsere" Lösung war, muss ja nicht für alle anderen Familien ebenso DIE Lösung sein, aber warum nicht was außergewöhnliches für sich ausprobieren. Wenn es nicht funktioniert, einfach eine neue individuelle Lösung suchen... Versuch macht kluch.  ;D

Ach so, mein Mann und ich sind uns einig, dass die Kinder hier mit 18 Jahren rausgeschmissen werden.  S:D Meine Mutter hat sich schon Sorgen gemacht, weil sie tatsächlich meinte, dass wir das ernst meinen.  s-:)

Nö, momentan reg ich mich noch über die Lautstärke verursacht durch 3 Kinder auf, später werde ich mich wohl über die Ruhe "aufregen".  :P ;D

Sorry, wieder ein bisschen viel OT, aber ihr kennt mich ja.  :-[


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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

sunshine

Zitat von: Hubs am 19. Februar 2012, 14:56:49
Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 12:03:35
Und wenn er sich einmal am WE selber Frühstück machen soll, dann kommt: Ich weiß gar nicht wo das ist... blabla. Dabei weiß ers ganz genau.
Soll er am WE dann allein frühstücken? Das könnte ich doch sehr gut verstehen, dass er darauf keine Lust hat und Ausreden findet, wie er weiß nicht wo er was findet.

Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 12:03:35
Ich mach ihm jeden Morgen unter der Woche Frühstück, ich koche jeden Abend. Ich richte ihm jeden Tag raus was er anziehen kann und und und. 
Naja, Du bist ja auch schließlich seine Mutter. Dass Du für ihn sorgst ist ja auch Dein Job. Vielleicht ist es für Euch beide einfacher, wenn Du ihn nicht versuchst dazu zu bringen, Dinge allein zu machen, sondern Dir einfach dabei zu helfen?

Wenn die Oma für ihn das Dienstmädchen macht, ist doch okay. Kinder können da ohne weiteres unterscheiden, wo sie sich wie benehmen können.

Also ich finde aus dem Alter, wo er danebensteht und mir hilft, da ist er raus. Er wird bald 11! Er will alles allein bestimmen können und allein machen. Also kann er sich doch auch selber mal was zu essen machen? Oder Zimmer aufräumen oder sein Zeug wegräumen oder was auch immer.

Ich seh das nicht so, dass ich, nur weil ich Mutter bin, mein Kind bedienen muss. Seh da auch den Sinn nicht. Wie du schreibst, ich bin dafür verantwortlich, dass es meinem Kind gut geht. Aber nicht nur jetzt, sondern auch für die späteren Jahre. Und wie soll es ihm später gut gehen, wenn er gar nicht in der lage ist, für sich selbst zu sorgen?

Und nein, das mit der Oma da muss ich dir ganz klar widersprechen! Wenn man nebeneinander wohnt, dann ist das nicht so! Das geht, wenn ein Kind einmal die Woche am Sonntagnachmittag bei der Oma ist. Dann kann es von vorn bis hinten verwöhnt werden. Aber bei dieser räumlichen Nähe, kann ein Kind sicher nicht unterscheiden, warum es das in einem Haus kriegt und im anderen nicht.

@gemeinsam essen
wir essen sehr oft zusammen. Eigentlich jeden Abend. Das ist mir auch wichtig.

@blondchen
doch, aber ich fühl mich wie ein Dienstmädchen, wenn mein Sohn auf der Couch hockt und brüllt, er will was zu trinken! Ja hallo??? Das hat doch nix mit Muttersein zu tun. Wie wär das denn bitte früher gewesen, wo Mütter noch 5 und mehr Kinder hatten. Da haben Kinder auch schnell selbständig sein gelernt. Aber heute hat ein Kind einen so hohen Stellenwert, dass man meint, es wie einen König behandeln zu müssen.

Und in meinen Augen werden genauso unselbständige und unzufriedene Kinder hergezogen, die später mal nicht wirklich lebensfähig sind, wenn sie in die "böse" Welt entlassen werden. Also wohnen sie mit 30 noch zuhause. Find ich ehrlich unmöglich und ich finde auch, dass man den Kindern dadurch die Chance nimmt, ein zufriedenes und erfüllendes Leben zu führen. Denn ab nem bestimmten Alter muss man sich von den Eltern lösen, so ist der Lauf des Lebens. (was nicht heißt, dass man nicht engen Kontakt hat)

Janny

Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 18:41:19
Zitat von: Hubs am 19. Februar 2012, 14:56:49
Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 12:03:35
Und wenn er sich einmal am WE selber Frühstück machen soll, dann kommt: Ich weiß gar nicht wo das ist... blabla. Dabei weiß ers ganz genau.
Soll er am WE dann allein frühstücken? Das könnte ich doch sehr gut verstehen, dass er darauf keine Lust hat und Ausreden findet, wie er weiß nicht wo er was findet.

Zitat von: sunshine am 19. Februar 2012, 12:03:35
Ich mach ihm jeden Morgen unter der Woche Frühstück, ich koche jeden Abend. Ich richte ihm jeden Tag raus was er anziehen kann und und und. 
Naja, Du bist ja auch schließlich seine Mutter. Dass Du für ihn sorgst ist ja auch Dein Job. Vielleicht ist es für Euch beide einfacher, wenn Du ihn nicht versuchst dazu zu bringen, Dinge allein zu machen, sondern Dir einfach dabei zu helfen?

Wenn die Oma für ihn das Dienstmädchen macht, ist doch okay. Kinder können da ohne weiteres unterscheiden, wo sie sich wie benehmen können.

Also ich finde aus dem Alter, wo er danebensteht und mir hilft, da ist er raus. Er wird bald 11! Er will alles allein bestimmen können und allein machen. Also kann er sich doch auch selber mal was zu essen machen? Oder Zimmer aufräumen oder sein Zeug wegräumen oder was auch immer.

Ich seh das nicht so, dass ich, nur weil ich Mutter bin, mein Kind bedienen muss. Seh da auch den Sinn nicht. Wie du schreibst, ich bin dafür verantwortlich, dass es meinem Kind gut geht. Aber nicht nur jetzt, sondern auch für die späteren Jahre. Und wie soll es ihm später gut gehen, wenn er gar nicht in der lage ist, für sich selbst zu sorgen?

Und nein, das mit der Oma da muss ich dir ganz klar widersprechen! Wenn man nebeneinander wohnt, dann ist das nicht so! Das geht, wenn ein Kind einmal die Woche am Sonntagnachmittag bei der Oma ist. Dann kann es von vorn bis hinten verwöhnt werden. Aber bei dieser räumlichen Nähe, kann ein Kind sicher nicht unterscheiden, warum es das in einem Haus kriegt und im anderen nicht.

@gemeinsam essen
wir essen sehr oft zusammen. Eigentlich jeden Abend. Das ist mir auch wichtig.

@blondchen
doch, aber ich fühl mich wie ein Dienstmädchen, wenn mein Sohn auf der Couch hockt und brüllt, er will was zu trinken! Ja hallo??? Das hat doch nix mit Muttersein zu tun. Wie wär das denn bitte früher gewesen, wo Mütter noch 5 und mehr Kinder hatten. Da haben Kinder auch schnell selbständig sein gelernt. Aber heute hat ein Kind einen so hohen Stellenwert, dass man meint, es wie einen König behandeln zu müssen.

Und in meinen Augen werden genauso unselbständige und unzufriedene Kinder hergezogen, die später mal nicht wirklich lebensfähig sind, wenn sie in die "böse" Welt entlassen werden. Also wohnen sie mit 30 noch zuhause. Find ich ehrlich unmöglich und ich finde auch, dass man den Kindern dadurch die Chance nimmt, ein zufriedenes und erfüllendes Leben zu führen. Denn ab nem bestimmten Alter muss man sich von den Eltern lösen, so ist der Lauf des Lebens. (was nicht heißt, dass man nicht engen Kontakt hat)

Eben alles andere wollen se auch alleine machen und denken sie können das .
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

Fliegenpilz

Gott!
Ach und ... HERRJE!

Aber:
Ich wäre froh, wenn meine Kinder sich bei manchen Sachen mal ein wenig helfen lassen würden - aktuell! Ich kann das Wort "aaaaaaaaaaaalleine!" oder "Ich mach das!" einfach nicht mehr hören :P
Aber das ist nur eine Phase, da bin ich mir total sicher.


Ansonsten:
Ich würde weglaufen, wenn ich einen 30jährigen Mann kennenlernen würde und er mir erzählt, dass er noch bei Mama / Oma wohnt. So schnell wie noch nie in meinem Leben :)

dane_80

Wenn ich am Wochenende nicht arbeite macht sich mein 5jähriger durchaus auch alleine was zu essen. Morgens zwischen 5 und 7. Ich mag nämlich dann ausschlafen, zumindest bis 8 , großes gemeinsames Frühstück gibts dann später. Ob das nun ein Joghurt ist, ein Brot oder auch mal ein Keks ist mir dann grad egal. Und natürlich stehe ich auf wenn was ist, wenn er krank ist oder so, aber wenn er nur die Nacht extrafrüh beendet und spielen geht weiß er genau dass ich dann nicht freudig aufstehe.

Und mein Sohn stifelt auch mal nach nebenan, hier der Opa, weil seine fiese gemeine Mutter ihm kein Brot macht. Opa macht dann das Brot ( soll er auch), aber meist kommt dann raus dass es bei uns nur die falsche Wurst gab oder was grausiges wie Gemüsesuppe zum Essen ;) Nur macht der Opa hier keinen Wirbel daraus, er genießt den Urenkel, sagt mir aber auch immer dass ich dem bloß nicht den Popo nachtragen soll ;)

Und wenn ich sehe was mein Patenkind alles alleine macht ( gerade 12 geworden), dann glaub ich die Eltern machen da was richtig wenn sie eine gewisse Selbstständigkeit fordern. Das maulen trifft übrigens auch da beinahe ausschließlich die Eltern, woanders klappt das sogar ohne Aufforderung ;)
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Funkenflug

Zitat von: Christiane am 19. Februar 2012, 19:02:18
Gott!
Ach und ... HERRJE!

Aber:
Ich wäre froh, wenn meine Kinder sich bei manchen Sachen mal ein wenig helfen lassen würden - aktuell! Ich kann das Wort "aaaaaaaaaaaalleine!" oder "Ich mach das!" einfach nicht mehr hören :P
Aber das ist nur eine Phase, da bin ich mir total sicher.


Ansonsten:
Ich würde weglaufen, wenn ich einen 30jährigen Mann kennenlernen würde und er mir erzählt, dass er noch bei Mama / Oma wohnt. So schnell wie noch nie in meinem Leben :)

s-daumenhoch s-yes

jup. bei uns ist es genauso. "Mama Nein. Babo!"
Er macht alles allein, auch das was er eigentlich nicht kann.
;D

Und ich war auch schon so. Bei mir war es nur keine Phase. Ich habe am ersten Schultag zu meiner Mama gesagt, dass sie gerne nach der Schule auf mich warten darf, ich aber auf jeden Fall mit den anderen Kindern im Schulbus zur Schule fahre.
Tja. Es endete in Tränen und Trotzanfall, weil meine Eltern und Großeltern darauf bestanden gemeinsam mit mir zur Schule zu fahren. Man war mir das PEINLICH!!! ;D

Ab dem zweiten Schultag bin ich mit dem Schulbus gefahren und hätte meine Mutter erschlagen, wenn sie mich begleitet hätte oder mir meine Butterbrotbox nachträgt, wenn ich sie vergessen habe.

Bei meiner Schwester war es übrigends genauso.
Niemals wären wir auf die Idee gekommen uns als Kinder soviel "Eingriffe" in unsere Selbstständigkeit gefallen zu lassen. ;)

Prinz 3/10
Prinzessin 11/13

sunshine

Zitat von: Christiane am 19. Februar 2012, 19:02:18
Gott!
Ach und ... HERRJE!

Aber:
Ich wäre froh, wenn meine Kinder sich bei manchen Sachen mal ein wenig helfen lassen würden - aktuell! Ich kann das Wort "aaaaaaaaaaaalleine!" oder "Ich mach das!" einfach nicht mehr hören :P
Aber das ist nur eine Phase, da bin ich mir total sicher.


Ansonsten:
Ich würde weglaufen, wenn ich einen 30jährigen Mann kennenlernen würde und er mir erzählt, dass er noch bei Mama / Oma wohnt. So schnell wie noch nie in meinem Leben :)

ja, das ist tatsächlich nur eine Phase, die hatten wir nämlich auch. Aber heut will er ja auch noch immer selbständig sein. Aber in anderen Dingen. Er will bestimmen, wann er was und wieviel lernt,  wann er ins Bett geht, was im Fernsehen angeschaut wird, wielang er Computer darf usw. usf.

@zuhause mit 30
Naja, und das ist sicher auch ein Grund, warum mein Bruder noch Single ist.  s-:) ;D Ich würde da au weglaufen. Sowas würde für mich nie in Frage kommen, einen Mann zu haben, der so unselbständig ist. Meiner ist mit 17 ausgezogen und macht auch heute seine Wäsche etc selber. Ist für ihn selbstverständlich, auch wenn er mit mir zusammen wohnt.

liadan

#38
@zu Hause wohnen wenn die Kinder älter sind.
Also ich war die jüngste und bin als erste ausgezogen, nämlich mit 22, aber man sagt ja auch, das Mädchen früher das Elternhaus verlassen als Jungs, bei uns war das auf alle Fälle so.

Mein kleiner Bruder (sage immer kleiner Bruder obwohl er zwei Jahre älter ist als ich) hat noch mit 28 zu Hause gewohnt. Meine Mutter ist "ausgezogen" (nenn das mal so weil sie gestorben ist) und plöttlch nicht mehr da war. Allerdings waren meine Brüder beide schon recht früh auch selbständig, auch wenn meine Mutter ihnen noch die Brote gemacht hat und die Wäsche gemacht hat und ihr Zimmer geputzt hat, toll fanden sie das beide nicht, aber das ist halt das Los wenn man  mit einer Mama aufwächst die einen Putzfimmel hat und NICHTS rumliegen sehen kann (sie hat ja soger die Fransen vom Teppich gekämmt damit diese ordentlich aussehen  ;) ;D).

Beide wohnen jetzt mit ihrer Familie (beide haben jeweils ein Kind und Frau) bei den Schwiegereltern im Haus, gilt das für die Töchter als auch noch zu Hause wohnen?  ;) Natürlich in seperaten Wohnungen.

Allerdings haben meine beiden richtigen Brüder (habe noch zwei Stiefbrüder) auch früh gelernt für sich selbst zu sorgen, da sie früh angefangen haben zu arbeiten, sie haben ihren Führerschein selbst bezahlt, ihre Autos und haben Kostgeld zu Hause abgegeben ab dem Tag wo sie ihr erstes eigenes Geld verdient hatten. Genau wie ich, weil wir eben auch wussten und gelernt haben, das Geld nicht von den Bäumen fällt und das der Lebensunterhalt nunmal was kostet auch dann wenn man noch bei Mama wohnt.

Hotel Mama gab es so gesehen also nicht, oder nicht mehr als wir wirklich eigenständig wurden durch unsere Ausbildungen und unsere Jobs. Da war klar das sich jeder beteiligt. Gut beim saubermachen konnte man es unserer Mutter ohnehin nie recht machen (leider bin ich jetzt ähnlich, allerdings bin ich kein Putzfanatiker, ist für mich eher ein notwendiges Übel). Mein kleiner Bruder bei dem sah es auch immer aus wie geleckt als er dann aus der elterlichen Wohnung ausgezogen ist nach dem Tode unserer Mutter und jetzt auch noch. Da fliegt nichts rum, da liegt kein Krümel man könnte meinen man wohnt in einem Katalog, Staub ist schon weg bevor er sich überhaupt irgendwo hinlegen kann. Ich hingegen bin da schon nicht so penibel *duckundwech* ich hasse Hausarbeit und es macht mir Null Spass, einfach ätzend!

Ein Kumpel meines Mannes der ist auch schon über dreißig, der weiß noch nichtmal wie man eine Waschmaschine anmacht  :o :o :o Da kommt die Mama sogar noch vorbei und macht mal sauber, weil er es sonst nicht tut. Keine Ahnung ob er es nicht kann oder ob er keinen Bock hat, tippe auf eine Mischung davon ,-)!

Nur weil jemand in dem Alter noch zu Hause wohnt, kann man nicht gleich darauf schließen das dieser jemand nicht alleine klarkommt.  :) Es mag zwar oft der Fall sein aber generell sagen kann man das einfach nicht. Es kommt immer darauf an, warum jemand noch dort wohnt und wie die Familie ist. So genug geschwaffelt ,-)

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Once

Ich antworte jetzt mal blind und hab die Antworten nur überflogen. Ich glaube bzw finde, dass es hier nicht den einen richtigen Weg gibt. Wie in vielen Bereichen des Lebens würde ich für mich ein gesundes Mittelmaß empfehlen und nicht in die Extreme gehen. Und dementsprechend will ich auch weder die eine bzw. die andere Vorgehensweise verurteilen.
So wie Du Dein Vorgehen beschreibst mach ich mir da keine Sorgen. Ich hab das Gluckengen auch nicht in mir. mein Freund hingegen total.
Ich würde aber schon viel wert darauf legen Präsenz zu zeigen. Da zu sein. Und trotzdem Selbstständigkeit fördern wollen. Mit strenger Konsequenz würde ich nicht "arbeiten" wollen. Also wenn die Oma eine andere Herangehensweise vorzieht, würde ich sie lassen, meine jedoch nicht weiter hinterfragen oder kritisieren lassen. Und genau so würde ich das auch der Oma gegenüber sagen.

Giraffe

Zitat von: Christiane am 19. Februar 2012, 19:02:18
Aber:
Ich wäre froh, wenn meine Kinder sich bei manchen Sachen mal ein wenig helfen lassen würden - aktuell! Ich kann das Wort "aaaaaaaaaaaalleine!" oder "Ich mach das!" einfach nicht mehr hören :P

haha, das kenn ich.

ansonsten ist meine meinung, dass deine oma die begriffe "bindung" und abhängigkeit" verwechselt.

klar, ich werde für mein kind immer da sein und wenn er mal als 30 jähriger vor meiner türe steht und ein dach über den kopf braucht (wegen trennung oder was auch immer), dann ist es doch klar, dass er das bekommen wird. und auch, dass er mit seinen problemen zu mir kommen kann und ich/wir immer für ihn da sind. dennoch hoffe ich und werde ich alles dafür tun, dass er mit 30 selbstständig ist und sein eigenes leben führen kann und will! dh nicht, dass man sein kleines oder größeren kind nicht mal verwöhnen kann, aber es sollte kein selbstverständlicher und alternativenloser dauerzustand sein.

wenn es für die oma und deinen bruder so ok ist, dann ist das ihre sache. und wenn sie deinen sohn betüdeln will, dann soll sie das machen (bei großeltern gelten andere gesetze), aber ich würde mir nicht sagen lassen, wie du dich als mutter verhalten sollst. das ist nämlich wiederum deine sache!
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

sunshine

@liadan
ja, da hast du schon recht. Sicher kann man nur weil jemand lange zuhause wohnt da nicht immer drauf schließen, dass er nicht selbständig ist. Aber hätte ich in meiner Singlezeit jemand kennengelernt, der noch zu Hause wohnt, da wär mir das auch echt egal gewesen. Ich geh doch zu nem Date nicht ins Kinderzimmer!  s-:)

Es ist was anderes, wenn man ne eigene Wohnung im Haus hat und sein Zeug selber macht. Das haben ja sehr viele. Das fällt für mich jetzt nicht unter bei Mami wohnen. Außer sie kommt jeden Tag zum putzen, kochen und waschen.

@giraffe
na, das ist ja keine Frage, dass die Tür für Niklas immer offen stehen wird. Egal wie alt er ist. Und wenn ich 80 bin und er süße 58.  ;D ;D

Das schlimme ist ja: Es ist nicht ok für meinen Bruder und meine Oma. Sie schimpft immer, dass er nix wegräumt und seine Socken überall verteilt und er schimpft, dass er nie seine Ruhe hat. Und sie hat Angst, was passiert, wenn er dann mal allein ist. Er kann ja nix, in ihren Augen. Das sie ihm aber das nie beigebracht hat und im Grunde schuld daran ist, das sieht sie nicht.

Und genau dass sie sich immer einmischt und mir sagen will, was ich wann für Niklas zu kochen habe und meine Planung net aktzeptiert, das ist ein Grund, warum wir jetzt doch endlich ausziehen. Weil ich die ständigen Streiterein über Dinge, die ihr egal sein können, einfach satt habe. So leid mir der Auszug für sie auch tut. Ich weiß es tut ihr sehr weh.

~ Oma Netti ~

Zitat von: Pünktchen am 19. Februar 2012, 15:30:43
@Liadan- ja, dass ist Erziehung zur Selbstständigkeit. Ich geb mal ein Gegenbeispiel.

Ich betreue fürs JA eine Familie mit zwei Kindern 8 & 6 Jahre alt. Die Kindern müssen sich ihren Wecker stellen, da die Mutter lieber ausschlafen will. Oft weckt die große dann ihren kleinen Bruder, da er den Wecker gern überhört. Sie sind den kompletten morgen auf sich gestellt. Mama liegt im Bett und schläft. Die Kinder dürfen sie auch nicht wecken. Wenn es ganz miese Tage sind liegt sie immernoch im Bett, wenn der Kleine aus der Schule kommt. Die Kinder können zwar an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen, aber es steht in den Sternen, wann es mal etwas gibt. Hausaufgaben, Lernen oder Freizeitgestaltung obliegt allein den Kindern. Sie dürfen auch alleine entscheiden, wann sie abends ins Bett gehen.
Und dann kommt der Satz: "ach meine Kinder sind ja so selbstständig!" da platzt mir die Hutschnur.

das finde ich ganz, ganz schlimm  :-[ 6 und 8 .... man ... :(
aber leider ist das gar nicht so ganz selten. ich kenne auch solche familien. hier bei uns nicht so viele, auf dem land ist das irgendwie doch noch anders. aber von früher.

Pedi

@Frühstücken:
Also wenn dein Sohn vielleicht alleine frühstücken muss, dann könnte ich es schon verstehen das er da einen Wirbel drum macht. Vielleicht mag er nicht alleine Frühstücken?

Ich musste immer alleine essen, alleine alles fertig machen etc.. Schon so wie bei Pünktchen beschrieben. Das heißt nun nicht, dass ich bei meinem Kind alles übernehme. Aber ich finde es schön und wichtig gemeinsam zu frühstücken, klar ist dann auch das ich den Frühstückstisch decke (wobei er mir durchaus schon hilft). Im Prinzip ist es doch schon Frühstück machen. Finde ich aber in diesem Fall überhaupt nicht schlimm und werde das auch gerne noch so beibehalten. Kjell geht aber auch gerne in die Küche und macht sich selbst ein Brot oder holt sich einen Joghurt -z.B. wenn er sehr früh aufsteht. Er weiß also wo etwas steht und ist in der Lage es sich selbst zu nehmen.

Ein Kind mit fast 11 Jahren sollte in der Lage sein sich selbst ein Brot zu schmieren. Es ist jedoch die Frage, ob er es nicht eigentlich kann und nur lieber gemeinsam Essen wollte?
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

Pünktchen

@Netti- leider hast du damit recht. Ich erleb das immer mehr. Hab hier auch eine 16 jährige, die den Haushalt organisieren muss, dass überhaupt was in der Familie läuft. Und das schlimmste: ihre Mutter heult sich immer bei ihr aus, wie scheiße ihr Leben ist!...  :'(

~ Oma Netti ~

mich stört das schon immer, dieses *jeder für sich rumgefresse*  :-\
bei uns ist das auch nicht mehr ganz einfach, große kinder, jeder kommt zu einer anderen zeit heim, gemeinsames mittagessen wird da zB unter der woche schwer. darum isst jared ganz oft im kiga mit den anderen kindern, obwohl ich ja nicht arbeite. aber wir kochen eben abends und sitzen dann alle am tisch. in der sozialpädagogik-klasse meiner großen tochter ging es ja oft um solche dinge. wie man aufgewachsen ist usw, soziales umfeld eben... da kam mal die frage wer von den schülern der klasse mit seiner familie am tisch isst. 24 schülerinnen. 2 haben die hand gehoben. meine tochter und noch ein anderes mädel. alle anderen holen sich was aus dem kühlschrank und gehen ins zimmer vor den pc/die glotze...das fand ich erschreckend. sicher gibts das bei meinen großen auch mal, aber die regel ist das nicht. große kinder hin oder her, aber wir wohnen hier doch als familie, auch wenn die kinder groß sind.  :-\ und bei so kleinen, wie 6 und 8 - fürchterlich.

sunshine

@pedi
ich glaub da wird zu viel hinein interpretiert. Er hatte einfach keine Lust sich selber was zu machen. Das ist zb. auch so, wenn er um 5 aus der Schule kommt. Dann hat er Hunger, was ich verstehen kann, aber dann soll er bis es Essen gibt noch nen Jogurt oder ne Banane essen, oder sich selber noch ein Brot schmieren. Macht er nicht, dann isst er lieber nichts, bevor er es selber machen muss.

Und wie gesagt, wir essen oft  zusammen. Beim Frühstück unter der Woche sitz ich bei ihm, auch wenn ich selber nichts esse. Und abends essen wir eigentlich immer gemeinsam. Mittags isst er ja in der Schule.

@pünktchen u. netti
finde das auch ganz furchtbar. Solche Kinder tun mir sehr leid, die so schnell erwachsen sein müssen.

Ich mein das auch nicht so, dass Niklas Erwachsenendinge übernehmen muss. Aber seine Sachen erledigen. so wie es hier auch einige noch geschrieben haben. Geht ja nicht nur ums Essen. Auch darum, dass er zB. sein Glas selber wegräumt, oder seine Wäsche in Wäschekorb schmeißt, oder sein Zimmer aufräumt, seine Schulsachen selber packt und seinen Geldbeutel immer an richtigen Platz tut. Solche Dinge halt, die ich schon von nem fast 11jährigen verlangen kann.  :-\

Was er aber gerade immer freiwillig macht: Er räumt den Tisch ab. Das find ich gut.

Ich koch halt auch sehr gerne zB.  Da möchte ich dann schon, dass des gemeinsam gegessen wird und sich nicht jeder holt, wann er mag. Des fände ich total doof. Dann würde ich des kochen glaub sein lassen.

Worauf ich mich in der neuen Wohnung freue: Da ist Küche/Esszimmer und Wohnzimmer ein großer Bereich. Da kann ich dann auch mit Niklas reden, wenn ich koche und er fern sieht zB.

Sweety

Ich hänge mich - mal wieder - zu 100% an Pünktchen.

Zur Selbstständigkeit erziehen ist enorm wichtig und auch befriedigend für Kinder. Später.
Dass ein Zehnjähriger lieber rumfaulenzen will, find ich auch nicht so unnormal, würde da aber schon gegensteuern. So wie du, Sunshine, es ja auch tust. Und das hat eben nichts mit sich-selbst-überlassen zu tun, sondern schlicht mit der Weigerung, statt Mutter ein dienstbarer Geist zu sein.

Verwöhnen... ja warum denn nicht? Machen wir doch alle gerne mal oder? Verwöhnen ist doch schlicht, dem anderen was Gutes zu tun, auch wenn die Situation es nicht dringend erfordert. Ist doch was Schönes.
Und vor allem - es hat nichts mit Verziehen zu tun.
Verziehen schränkt letztlich ein.

Mit 30 daheim wohnen.

Schwieriges Thema - kommt auf den Kontext an.
Mir geht's wie Christiane - ein 30jähriger Nesthocker, der sich von Mami die Schlüpper hochziehen lässt, und ich wäre im Sprint zu olympischer Form aufgelaufen.
Aber manchmal hat man einfach Pech. Oder muss übergangsweise zwecks Arbeits-/Wohnungssuche nochmal ins heimische Nest übersiedeln.
Oder hat eine Einliegerwohnung - allerdings mit eigenem Schlüssel und eigenem Leben - im Elternhaus. Letzteres wäre dann sicherlich auch nicht meine Traumvorstellung von der Lebenssituation meines Mannes, könnte ich aber begrenzte Zeit aushalten.

Gemeinsam essen - ist was Schönes, aber nichts Zwingendes.
Und es ist schlicht falsch, daraus kategorisch ableiten zu wollen, wie der familiäre Zusammenhalt ist. Mein Mann und ich z.B. zwingen uns an den WEs, gemeinsam zu essen. Mittags und abends. Frühstück haben wir aufgegeben, weil es einfach nicht geht. Wir haben keinen Frühstückshunger. Noch nie gehabt. Beide nicht. Auch nicht als Kinder. Und ich hab z.B. sehr gelitten darunter, dass ich dann zum Sitzen am Tisch gezwungen wurde (mein Magen ist die ersten zwei Stunden nach dem Aufstehen einfach "zu" und mir wird schon vom Geruch leicht anders). Constantin wacht auf und hat Hunger. Da kriegt er dann eben ein Brot geschmiert und ein Glas Milch und einer von uns setzt sich mit ihm an den Tisch.

Mittags und abends sitzen wir alle am Tisch, aber es ist Fakt, dass fast immer einer nichts isst. Einfach, weil wir die Essenszeiten auf unser Kind abgestimmt haben und wir dann nicht immer Hunger haben.
Constantin muss nie alleine am Tisch sitzen und essen und gegessen wird im Wohnzimmer. Noch.
Aber sicher ist - er wird nie gezwungen werden am Tisch zu sitzen und zu essen, wenn er nicht möchte, nur weil wir Zusammenhalt demonstrieren wollen.

DA bin ich wiederum kategorisch, weil bei mir früher beim Essen sehr viel mit Zwang, Druck und der Beugung unter gesellschaftliche Diktate operiert und auf die Weise ganz viel kaputt gemacht wurde.

~ Oma Netti ~

aber sweety, das ist es doch um was es letztlich geht. costa sitzt mir mama (oder papa, oder gar beiden) am tisch, auch wenn nur er gerade ißt. ihr seid da. gut, er ist noch wirklich klein, aber es wird ganz sicher nicht anders sein, wenn er 5 ist. ich kenne aber wirklich noch kleine kinder, die holen sich eben immer irgendwas gerade greifbares aus dem kühlschrank und essen das und da guckt keiner groß danach. meine nichte ist zeit ihres schullebens (und das beginnt ja bekanntlich mit 6 jahren) alleine aufgestanden, hat sich was aus dem kühlschrank geholt und ist IMMER alleine aus dem haus gegangen. die mama war da! aber hat gepennt. und fand eben auch dass ihre tochter ach so super selbstständig ist. sowas finde ich zum kotzen. mag nochmal was anderes sein, wenn man arbeiten muss usw. man kann es nicht verallgemeinern, manchmal gehen dinge eben nicht anders. aber sie war ja da, sie wollte einfach nicht aufstehen.
ZitatAber sicher ist - er wird nie gezwungen werden am Tisch zu sitzen und zu essen, wenn er nicht möchte, nur weil wir Zusammenhalt demonstrieren wollen.
seh ich auch so. muss man bei uns auch nicht. und bei großen kindern kommt es sowieso immer mal vor, dass sie sich wirklich was fertig machen und auch mal mit hochnehmen, auch das ist bei mir erlaubt. gar keine frage. das ergibt sich hin und wieder auch alleine so. die große kocht sich manchmal selber was, wenn sie um 17 uhr heim kommt und dann ißt sie natürlich um 18 uhr mit uns kein abendbrot mehr. sowas ist doch alles ok. meiner meinung nach darf man es einfach nie übertreiben, in keine richtung.

Sweety

Ich hatte das schon verstanden, aber da das häufig so gleichgesetzt wird, wollte ich das einfach mal differenzieren.

Ich selbst bin ja auch so ein Extrembeispiel für frühe Selbstständigkeit. Viele Jahre lang war ich das einzige Kind einer alleinerziehenden Arbeiterin im Dreischichtsystem.
All das, was hier als Negativbeispiel aufgeführt wird, war mein Alltag.
Aus der Notwendigkeit heraus.
Klar, die Nachbarn waren eingespannt, aber nichtsdestotrotz war ich schon sehr früh viel auf mich allein gestellt.
Ich hatte z.B. wenn meine Mutter Frühschicht hatte, mehrere Wecker:
- einer zum Aufstehen und Waschen
- einer zum Frühstücken und Brottasche packen (allerdings waren die geschmierten und gepackten Brote schon im Kühlschrank)
- einer zum Jacke und Schuhe anziehen
- einer zum finalen Losgehen.

Und dann bin ich nicht etwa in die Schule gegangen - sondern quer durch die Kleinstadt in den Kindergarten.
Heute undenkbar.
Und obwohl es mir nicht geschadet hat (wie ich dieses "Argument" hasse!), bin ich froh, dass es undenkbar ist.
Auch meine Mutter war nicht immer wach, wenn sie Freitag eine Doppelschicht schieben musste (spät und nachts hintereinander weg).

Wie gesagt - es war nicht schön, sondern einfach der Notwendigkeit geschuldet.
Gewünscht hätten wir es uns beide anders.
Verlassen habe ich mich dadurch allerdings nicht gefühlt.

Es kommt nicht zwingend auf die Mechanik an, also nicht unbedingt auf das WAS, sondern auch auf das WIE und das WARUM.

Schwieriges Thema :-\