EO-Adventskalender 2012

Begonnen von jewa, 01. Dezember 2012, 01:14:19

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jewa

Samstag, 01. Dezember 2012

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Mit dem ersten Schritt bewegen wir uns auf das Weihnachtsfest 2012 zu, ab heute werden wir uns und unseren Kinder die Tage im Dezember mit schönen Weihnachtsgeschichten versüßen und verkürzen und jeden Tag ein Türchen öffnen und gespannt warten, was sich dahinter verbirgt...

... einer meiner Lieblingsweihnachtsgeschichten aus meiner Kinderzeit:

Quelle/Zitat "Manfred Hausmann: Martin entdeckt den Weihnachtsstern" aus dem Blog von Angie Weinberger "Meine Bücher, meine Geschichten und ich".

"Da der Winter mit den funkelnden Sternennächten vor der Tür steht, haben Christoph und Görge sich einen Linsensatz für zwei Mark sechzig kommen lassen und sind allen Ernstes dabei, ein Himmelsfernrohr zu erbauen..."
Der ganze Text ist unter folgendem Link zu lesen: [Login or Register]

Morgen dürft ihr das nächste Türchen öffnen und euch ein an einem weiteren Weihnachtsgeschichte erfreuen.

Vorweihnachtliche Grüße,
Jewa
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

jewa

Sonntag, 02. Dezember 2012
1. Adventssonntag

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Heute ist der erste von 4 Adventssonntagen und zum 2. Türchen dürfen wir heute auch die 1. Kerze an unseren Adventskränzen und -Gestecken anzünden.
Allen einen frohen 1. Adventsonntag, mit viel Besinnlichkeit und (zumindest hier) "Leise, rieselt der Schnee"...

Nachfolgend meine Lieblingsweihnachtsgeschichte. Aber ich muss vorwarnen, sie ist traurig (richtig traurig) schön. Also bitte vorher selbst prüfen, ob eure Kinder das verkraften. Ich hab sie letztes Jahr meiner Tochter vorgelesen und wir mussten vor heulen echt innehalten...

Quelle/Zitat "Janine feiert Weihnachten" von Werner Wollenberger aus Herzblatt/Bulletin Nr. 11 von Dezember 1992 einer Vereinigung von Eltern mit herzkranken Kindern.
"Wann ist Weihnachten? Man sagt am 24. Dezember, am 25. Dezember vielleicht..."
Zum weiterlesen hier klicken (dortige Seite 4 bis 6): [Login or Register]

Sonntägliche Grüße,
Jewa
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Sweety

#2
02.12.

1. Advent

Nach besinnlich und traurig kommt lustig. Dieses Gedicht liest eine liebe Freundin jedes Jahr auf unseren Weihnachtsfeiern vor. Und wenn sie mal ein Jahr auslässt, gibt es riesige Proteststürme von Groß und Klein. Viel Spaß damit:

Die Geschichte vom Lametta von Markus Simon

Weihnachten naht, das Fest der Feste-
Das Fest der Kinder - Fest der Gäste-
Da geht es vorher hektisch zu.....
Von Früh bis Abend - keine Ruh -
Ein Hetzen, Kaufen, Proben, Messen -
Hat man auch niemanden vergessen...?

... Weiterlesen? Dann hier entlang: [Login or Register]

Viel Vergnügen :)

Tinajojo

#3
Montag 03. Dezember 2012


Eine meiner liebsten Weihnachtsgeschichten aus meiner Kindheit möchte ich euch heute vorstellen.
Jedes Jahr im Dezember wurde das Buch "Pelle zieht aus und andere Weihnachtsgeschichten" von Astrid Lindgren hervor geholt. Oft haben wir gemütlich zusammen gesessen und unsere Mutter hat uns Geschichten vorgelesen.

Hier kommt heute für euch eine Geschichte aus diesem Buch.

Quelle/Zitat: Astrid Lindgreen aus dem Buch Pelle zieht aus und andere Weihnachtsgeschichten. Gefunden auf dem Blog von [Login or Register]
© Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg.
Aus dem Schwedischen von Karl Kurt Peters.

Polly hilft der Großmutter

Ich wünschte, ihr könntet das Haus sehen, in dem Polly wohnte. Es war so klein und niedlich, daß man es beinahe für ein Märchenhaus halten konnte, wißt ihr, so ein Märchenhaus, in dem sonst Zwerge und Kobolde wohnen. Das Haus lag an einer engen, abfallenden Kopfsteinpflasterstraße im allerärmsten Teil der Stadt. Es war wirklich eine arme Straße, und die anderen Häuser dort waren nicht viel feiner als Pollys Haus.


Weiterlesen könnt ihr hier: [Login or Register]


Ich wünsche euch einen schönen Tag und einen guten Wochenstart!

Chaosqueen

Dienstag, 04.12.2012



Die Weihnachtspost

Weihnachten steht vor der Tür. Das ist eine ganz besondere Zeit. Und heute soll ich dem Christkind einen Brief schreiben. Wie soll ich nur beginnen??
"Liebes Christkind,
ich heiße..."

Nein, das weiß es doch!
Ich schreibe lieber:
"Ach, liebes Christkind, bitte bringe mir..." und dann zähle ich auf, was ich mir wünsche - also:
"... ein schönes Buch und neue Kleider für meine Puppe.

Vielen Dank, deine Sabine"

Alle Kinder auf der Welt schreiben dem Christkind Briefe und legen sie am Abend an das Fenster.
Jetzt fliegen die Englein von Haus zu Haus um sie alle einzusammeln. Von weitem sehen sie schon wo ein Kind wohnt. Siehst du es auch?
Beim Einsammeln denken sie sich: "was sich die Kinder wohl dieses Jahr wünschen?"
Die Englein sind dieses Jahr besonders neugierig und würden die Brieflein am liebsten gleich lesen. Aber sie müssen sich beeilen und dürfen keinen Brief übersehen. Werden sie es schaffen?

Die Englein kommen aus Nord und Süd, aus Ost und West angeflogen. Jedes schleppt eine ganze Tasche voller Briefe an. Zuerst werden alle in einen großen Korb geleert.
"Da passen ja gar nicht alle rein" ruft das Christkind erstaunt, "SO viele sind es in diesem Jahr!"
Dann setzt es sich und liest die Briefe. Viele liebe Briefe sind darunter aber über einige ärgert sich das Christkind und sagt zu den Englein: "Da wünscht sich der Udo eine Eisenbahn, ein Schaukelpferd, Bücher und Autos, Lego und einen Hampelmann, eine Weihnachtskrippe und einen Kran, ein Computerspiel und einen Fußball. Ja denkt er denn gar nicht daran dass es auch noch andere Kinder gibt!?"

Die Englein helfen dabei die Briefe zu ordnen. Oh weh, die Himmelswerkstatt ist zu klein! Die Englein allein schaffen es nicht alle Wünsche zu erfüllen. Das Christkind weiß sich zu helfen und sagt: "Ihr zwei dort, fliegt zu den Zwergen und bittet sie um Hilfe. Sie sind doch sehr geschickte Schreiner und werden uns bestimmt bei den Holzarbeiten helfen."
Sofort machen sich die zwei Englein auf den Weg ins Zwergenland.

Ins Haus zurückgekehrt, studieren die Zwerge zuerst die Wunschzettel, damit jeder Zwerg genau weiß was es zu tun gibt.
"Ich möchte die Pferdchen machen", ruft ein Zwerg.
"und ich kann schöne Puppenmöbel herstellen", meldet sich ein anderer.
"Lässt du mich die Möbel bunt bemalen?" bittet einer. "ja, gern. Aber auf die Wiege würde ich gern ein schönes Blümchen malen" kommt die Antwort.
So verteilen sie die viele Arbeiten unter sich. Dabei darf jeder auswählen was er gern machen möchte. Denn was man gern tut, gelingt einem besser - das wissen doch alle.

Nun gehen sie an die Arbeit. Es sieht wie in einer richtigen Schreinerwerkstatt aus. Überall liegen Werkzeuge herum; die Zwerge messen und sägen, hobeln und feilen, sie leimen und nageln, und ... sie pfeifen dabei. Später wird es ruhiger. Sie setzen sich an einen langen Tisch. Da sind noch die letzten Arbeiten zu tun, dann beginnen sie mit dem Malen.
"Was sagst ihr zu der schönen bunten Kuh? " Ein Zwerg hält stolz seine Arbeit hoch.
"Wer hat schon eine rosa Kuh gesehen?" fragt ein Zwerg.
"Na, ist das denn so wichtig?"
Alle sind aber der Meinung, er solle das Rosa übermalen. Nur ungern gibt der Zwerg nach.
Die Wiege gefällt allen gut. "Die ist für Ruth" erinnert sich ein Zwerg. "Und der Reitersmann ist für Christian."
Alle haben sich die Namen gemerkt, denn die beiden haben gar zu liebe Briefe geschrieben.

Die Arbeit ist getan und das Christkind ist den Zwergen sehr dankbar - denn nur mit ihrer Hilfe sind alle Spielzeuge rechtzeitig fertig geworden.
Und nun warten alle auf Heilig Abend um ihren Lohn für die geleistete Arbeit zu erhalten - nämlich die vor Freude strahlenden Augen der Kinder zu sehen.

Quelle:
abgetippt aus dem Buch "Gute-Nacht-Geschichten" aus dem Pestalozzi-Verlag (Ausgabe von 1982)
Autor(en): unbekannt
Teils verändert und erweitert durch mich.

Die Entscheidung Kinder zu haben ist von sehr großer Tragweite - beschließt man doch, dass sein Herz für alle Zeit außerhalb des Körpers umherläuft





Fliegenpilz



Der Weihnachtsmann, den ich ja selbst gänzlich unsympathisch finde als absoluter Christkind-Fan, kommt in dieser Weihnachtsgeschichte nicht gerade als Sympathieträger daher.
Unsere Kinder mögen die Geschichte allerdings sehr, sie mögen Meister Lampe und mit verstellten Stimmen und einen griesgrämigen Weihnachtsmann sind hier viele Lacher garantiert :)



,,Ein seltsames Zusammentreffen zwischen einem Osterhasen und dem Weihnachtsmann"

Still war es an jenem fernab gelegenen Ort, ja, und nur hin und wider war aus weiter Ferne ein kaum zu identifizierbares Geräusch zu hören. Die frühe Nacht war schon seit einer halben Stunde über die tief verschneite norddeutsche Tiefebene hereingebrochen.

Ein alter Hase, schon mit vielen auffallend grauen Haaren im Pelz, saß gut geschützt tief in einem Hain. Mümmelnd bewegten sich seine Kiefer und Sekunden später schlang er ein wenig trockenes Gras hinunter.

Die Welt ringsum war so still, das man sich fragen konnte, ob der alte Feldhase vielleicht nicht einmal das kauen seiner eigenen Zähne hören würde. Ihn danach zu fragen – nein, das ging ja nicht. Plötzlich vernahm Meister Lampe ein Geräusch, eines, wie er es noch nie gehört hatte.

Ein seltsames Keuchen, ein Schnaufen, dann ein Hüsteln, dann wieder ein Keuchen und abermals ein lang anhaltendes Keuchen, sowie Husten drang bis zu ihm ihn seine Sasse. Erschrocken hob der Hase ein wenig den Kopf, stellte die Löffel auf, obwohl genau das bei der Kälte ganz und gar nicht ratsam war, und lauschte...lauschte in die bis dahin so friedvolle Stille.

Die noch nie vom Mümmelmann gehörten Geräusche wurden lauter. Ein wenig Angst beschlich daraufhin das Langohr. War das vielleicht einer seiner schlimmsten Feinde, einer, der ihm ausgerechnet an diesem bis dahin so unglaublich stillen und friedvollen Tag nach dem Leben trachtete? Ein Fuchs vielleicht...? Nein, Meister Reineke und solche Geräusche...? Niemals...! Womöglich irgendein tollpatschiger Mensch, der im letzten Moment versuchen wollte sich noch einen Festtagsbraten zu schießen...? Oh, nein, den hätte Meister Lampe schon viel früher gehört wenn er durch die gefrorene Schneedecke gestapft wäre.


Interessiert wie es weiter geht? Dann bitte [Login or Register]

Adrasthea / Lea Sophy

#6



St Nikolaus im Kindergarten
von Pfarrer Matthias Kotonski und bereitgestellt von
www.glueckwunschtexte.de    gefunden auf [Login or Register]

Am 6. Dezember ist Nikolaustag. Nach altem Brauch stellen Kinder ihre geputzten Schuhe am Vorabend in die Fenster oder vor die Tür, damit der Nikolaus die kleinen und großen Kinderschuhe über Nacht mit Äpfeln, Nüssen und Süßigkeiten füllt. Auf seinem Weg geht der Nikolaus von Haus zu Haus und macht auch bei Kindergärten halt, wovon auch das folgende Gedicht erzählt.


Wie jedes Jahr, von Haus zu Haus,
zieht wieder mal Sankt Nikolaus.
Die Kleinen auch im Kindergarten,
mit großer Spannung auf ihn warten.


Was im Kindergarten mit dem Nikolaus Passiert und ob die Kinder ihre Geschenke bekommen erfahrt ihr hier [Login or Register]
Lea Sophy 17.04.2009 


Sebastian 27.10.1998    

Januar2012

Unsere Weihnachtsgeschichte für Freitag, den 7. Dezember 2012. Ich habe nicht meine Lieblingsgeschichte nehmen können, sie steht hier schon  8) Aber ich habe online eine wirklich schöne, lustige und zugleich kritische Geschichte gefunden. Für die Kinder lustig und schön, für die Erwachsenen zum Nachdenken...


Engel Fidor rettet Weihnachten
von Andrea Schober
gefunden auf [Login or Register]

Und so beginnt sie:

"Engel Fidor hatte schon eine ganze Weile die Menschen beobachtet. Sie hasteten durch die Straßen von einem Geschäft zum anderen. Sie kamen mit großen Tüten heraus und schleppten sie zu  ihren Autos. Auf den Straßen herrschte ebenfalls große Hektik. Überall standen die Autos  in Schlangen vor den Ampeln , hupten wenn jemand nicht sofort losfuhr. Fidor staunte sehr über diesen Lärm und das Chaos. Weihnachten stand vor der Tür und die Menschen waren mehr gestresst als das ganze Jahr über. Er dachte an frühere Zeiten, als alles noch viel friedlicher zuging. Die Menschen hatten kleinere Päckchen in der Hand als sie im nächsten Laden ihre Weihnachtseinkäufe erledigten. Dafür lag meist ein geheimes Lächeln auf ihrem Gesicht. Vielen war die Freude einem lieben Menschen etwas Schönes zu schenken, ihn mit dem zu überraschen, was er sich heimlich gewünscht hatte, unschwer anzusehen. Engel Fidor dachte nach. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Menschen und vor allem auch die Kinder mit ihren großen Geschenken glücklicher waren als früher. Eher im Gegenteil schien ihm, dass die Spielsachen sich in vielen Kinderzimmer auftürmten und die Kinder nicht mehr wussten, womit sie überhaupt noch spielen sollten. Der Engel überlegte, was er machen konnte. So konnte es doch nicht weitergehen. Die Menschen schenkten sich Dinge , die sie gar nicht brauchten, waren in Hektik, obwohl ein schöner Abend zu Haus allen besser gefallen hätte. Da Fidor über himmlische Kräfte verfügte, beschloss er den Menschen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dieses Weihnachtsfest sollte wieder anders werden. Er dachte: ,,Es ist noch ganz am Anfang der Adventszeit und noch viel zu retten."..."

Wer weiterlesen möchte, findet die Geschichte hier:


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Ich wünsche euch allen weiterhin eine frohe, besinnliche Vorweihnachtszeit und hoffentlich noch viele schöne Weihnachtsgeschichten...

sonne22



Der kleine Stern und das Weihnachtswunder

Neugierig sah der kleine Stern zur Erde hinunter. Mancherorts war es sehr hell trotz der dunklen Winterzeit! Komisch. Der kleine Stern wunderte sich.
"Das sind die Lichter der Städte", sagten die anderen Sterne, und Wolkenmaler Petronius fügte hinzu: "In der Weihnachtszeit ist es dort besonders hell."
"Das gefällt mir", rief der kleine Stern. "Erzähle mehr, Wolkenmaler!"
Petronius zögerte. "Licht kann blenden", meinte er schließlich.
Diese Antwort mochte der kleine Stern nicht hören.
"Bitte! Nimm mich mit zu den Wolken!", bettelte er.
"Das geht nicht", wehrte Petronius ab, und die anderen Sterne schimpften:
"Auf der Erde haben wir Sterne nichts zu suchen."
"Ich will mir doch nur von den Wolken aus die Städte ansehen", bettelte der kleine Stern.
"Es ist zu gefährlich", sagte Petronius, und die Sterne meinten:

--> hier geht es weiter [Login or Register]

Melanie83

#9
Sonntag 9. Dezember



Der Tannenbaum

Ein Märchen von Hans Christian Andersen
gefunden auf [Login or Register]

Draußen im Walde stand ein niedlicher, kleiner Tannenbaum; er hatte einen guten Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und ringsumher wuchsen viel größere Kameraden, sowohl Tannen als Fichten.
Aber dem kleinen Tannenbaum schien nichts so wichtig wie das Wachsen; er achtete nicht der warmen Sonne und der frischen Luft, er kümmerte sich nicht um die Bauernkinder, die da gingen und plauderten, wenn sie herausgekommen waren, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oft kamen sie mit einem ganzen Topf voll oder hatten Erdbeeren auf einen Strohhalm gezogen, dann setzten sie sich neben den kleinen Tannenbaum und sagten: "Wie niedlich klein ist der!" Das mochte der Baum gar nicht hören.

Wie es weiter geht könnt ihr hier lesen
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Ich wünsche euch allen einen schönen 2. Advent!

Bettina

Ich hab die Geschichte leider nicht online gefunden. Habe dann über etwas kürzeres nachgedacht, aber es ist und bleibt die Geschichte, die mich immer wieder am allermeisten berührt. Also hab ich sie abgetippt  :)

Montag, 10.12.2012

In der Abendkühle

Die Kirche war ziemlich voll. Die Abendandachten waren heutzutage beinahe immer besser besucht als der Morgengottesdienst. Mrs. Grierson und ihr Mann knieten Seite an Seite in der fünften Bankreihe auf der Kanzelseite. Mrs. Grierson kniete sehr schicklich, den Rücken anmutig vorgebeugt. Eine der üblichen Gläubigen, würde man sagen, ein sanftes und gemäßigtes Gebet flüsternd.
Aber Janet Griersons Bittgebet war keineswegs sanft. Es raste auf Feuerschwingen gen Himmel.
,,Lieber Gott, hilft Ihm! Erbarme Dich seiner. Erbarme Dich meiner. Heile ihn, Herr. Du hast die Macht. Erbarme Dich – erbarme Dich. Strecke Deine Hand aus. Erleuchte seinen Geist. Er ist so ein lieber Junge – so sanft – so liebenswert – so unschuldig. Lass ihn gesund werden, lass ihn normal werden. Höre mich, Herr erhöre mich ...Verlange von mir, was Du willst, aber strecke Deine Hand aus und mache ihn gesund. Oh Gott, erhöre mich. Dir ist alles möglich. Mein Glaube muß ihn gesund machen – und ich bin gläubig – ich glaube. Ich glaube! Hilf mir!"
Die Leute standen auf, auch Mrs. Grierson. Elegant, geschmackvoll gekleidet, beherrscht. Der Gottesdienst ging weiter.
Der Pfarrer stieg auf die kanzel, hielt seine Predigt. Über den 95. Psalm, Vers 10: ,,Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; denn meine Wege kennen sie nicht."
Der Pfarrer war ein gütiger Mann, aber kein sehr redegewandter. Er bemühte sich redlich, seinen Zuhöhrern die Gedanken zu vermitteln, die der Text ihm eingegeben hatte. Ein Volk, das in die Irre ging, nicht damit, was es tat, nicht in Taten, die Gott mißfielen, nicht offen in Sünde – sondern ein Volk, das nicht einmal wußte, daß es in die Irre ging. Ein Volk, das ganz einfach Gott nicht kannte, nicht wußte, was Gott war, was er wollte, wie er sich zu erkennen gab. Es hätte wissend werden können. Das war der Punkt, den der Pfarrer sich so sehr bemühte klarzumachen. Unwissenheit ist keine Entschuldigung. Es hätte wissend weden können.
Er wandte sich nach Osten.
,,Und nun zu Gott dem Vater...."
Er hatte es ganz schlecht vorgebracht, dachte der Pfarrrer betrübt. Er hatte ihnen nicht klarmachen könnne, was er meinte.
Eine recht gute Gemeinde, heute abend. Wie viele von ihnen erkannten Gott wirklich, fragte er sich.
Janet Grierson kniete wieder und betete mit Inbrunst und Verzweiflung. Es war eine Frage des Willens, der Konzentration. Wenn sie zu Ihm durchdringen konnte – Gott war allmächtig. Wenn sie Ihn erreichen konnte....
Einen Augenblick lang meinte sie, zu ihm gelangt zu sein – doch dann kam das irritierende Gescharre der Leute, die sich erhoben, Seufzen, Gedränge. Ihr Mann berührte sie am Arm. Wiederstrebend stand sie auf. Ihr Gesicht war blaß. Ihr mann betrachtete sie mit leichtem Stirnrunzeln. Er war ein zurückhaltender Mensch, der Intensität in jeder Form verabscheute.
Vor der Kirche trafen sie Freunde. ,,Was für ein schicker Hut, Janet. Ist der neu?" ,,Nein, der ist uralt." ,,Hüte sind so schwierig", klagte Mrs. Stewart. ,,Auf dem Land trägt man kaum welche, und dann fühlt man sich sonntags komisch. Janet, ihr kennt Mrs. Lamphrey noch nicht – Mrs. Grierson, Major Grierson. Die Lamphreys haben >Island Lodge< gekauft." ,,Freut mich", sagte Janet händeschüttelnd. ,,Es ist ein entzückendes Haus." ,,Jeder warnt uns, daß es im Winter überschwemmt wird", sagt Mrs. Lamphrey bekümmert. ,,Aber nein – zumindest nicht jedes Jahr." ,,Aber doch öfter? Ich hab´s ja gewusst! Aber die Kinder waren verrückt nach dem Haus. Und sie fänden eine Überschwemmung natürlich herrlich." ,,Wie viele haben sie denn?" ,,Zwei Jungen und ein Mädchen." ,,Edward ist im gleichen Alter wie unser Johnnie", erklärte Mrs. Stewart. ,,Ich nehme an, er kommt nächstes Jahr auch ins Internat. Unser Johnnie ist in Winchester." ,,Ach, Edward ist einfach zu schwachsinnig, um je die Aufnahmeprüfung zu bestehen", seufzte Mrs. Lamphrey. ,,Er interessiert sich für nichts anderes als für Sport. Wir werden ihn auf eine Vorbereitungsschule schicken müssen. Ist das nicht schrecklich, Mrs. Grierson, wenn man derart schwachsinnige Kinder hat?"
Sie spürte sofort, wie alle erstarrten. Rascher Themawechsel – das bevorstehende Dorffest.
Als das Grüppchen sich auflöste und sich in verschiedene Richtungen entfernte, sagte Mrs. Stewart zu ihrer Freundin Mrs. Lamphrey:"Schätzchen, ich hätte dich warnen sollen!" ,,Hab ich was Falsches gesagt? Es kam mir so vor – aber was?" ,,Die Griersons. Ihr Junge. Sie haben nur den einen. Und der ist nicht normal. Geistig zurückgeblieben." ,,Wie entsetzlich – aber das konnte ich ja nicht wissen. Warum trete ich aber auch immer ins Fettnäpfchen?" ,,Es ist nur, weil Janet so empfindlich ist ....."

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Bettina

Als sie auf dem Feldweg nach Hause gingen, sagte Rodney Grierson freundlich: ,,Sie haben es nicht so gemeint, Janet. Die Frau wußte es nicht." ,,Nein, natürlich nicht." ,,Janet, könntest du nicht versuchen -" ,,Was versuchen?" ,,Es nicht so schwerzunehmen. Kannst du denn nicht akzeptieren -" Sie unterbrach ihn, die Stimme schrill und verzerrt. ,,Nein, ich kann es nicht akzeptieren – wie du das ausdrückst. Es muß doch etwas geben, was man dagegen tun kann. Körperlich ist er so perfekt. Es muß irgendeine Drüse sein, irgendwas ganz Einfaches. Die Ärzte werden es eines Tages herausfinden. Es muß einfach etwas geben – Spritzen – Hypnose -"
,,Du quälst dich nur selbst, Janet. All die Ärzte, zu denen du ihn schleppst. Das verwirrt den Jungen." ,,Ich bin nicht wie du,Rodney. Ich gebe nicht auf. Ich habe gerade wieder in der Kirche gebetet." ,,Du betest zuviel." ,,Wie kann man zuviel beten? Ich glaube an Gott, sage ich dir. Ich glaube an ihn. Ich bin gläubig – und Glaube kann Berge versetzen." ,,Du kannst Gott nicht befehlen, Janet." ,,Was für komische Sachen du sagst!" ,,Nun -" Major Grierson wand sich unbehaglich. ,,Ich glaube, du weißt nicht, was Glauben bedeutet." ,,Ich nehme an, dasselbe wie Vertrauen."
Janet Grierson hörte ihm nicht zu.
,,Heute in der Kirche, hatte ich ein schreckliches Gefühl. Ich fühlte, daß Gott nicht da war. Nicht, daß es keinen Gott gäbe, aber daß er woanders war ... aber wo?"
,,Also wirklich, Janet!" ,,Wo kann er gewesen sein? Wo kann ich Ihn finden?"
Nur mit großer Anstrengung beruhigte sie sich, als sie durch ihr Gartentor traten. Eine untersetzte Frau mittleren Alters kam ihnen lächelnd entgegen. ,,War es ein schöner Gottesdienst? Das Abendessen ist gleich fertig. In zehn Minuten." ,,Fein, vielen Dank Gertrud. Wo ist Alan?" ,,Hinten im Garten, wie gewöhnlich. Ich rufe ihn." Sie hielt trichterförmig ihre Hände vor den Mund. ,,A-lan. A-lan."
Eilig kam ein Junge angerannt. Er war blond und blauäugig, sah aufgeregt und glücklich aus. ,,Papi – Mami – schaut, was ich gefunden habe."
Vorsichtig öffnete er seine schützend zusammengelegten Hände und zeigte ihnen das kleine Lebewesen, das sie umschlossen.
,,Igitt, gräßlich." Janet Grierson wandte sich schaudernd ab.
,,Magst du ihn nicht? Papi!" Er wandte sich an seinen Vater. ,,Guck doch mal, halb ist er ein Frosch – aber er ist kein Frosch, er hat Federn und sowas wie Flügel. Er ist ganz neu, nicht wie die anderen Tiere." Er kam näher und senkte die Stimme. ,,Ich hab auch schon einen Namen für ihn. Ich nenne ihn Raphion. Ist das nicht ein hübscher Name?"
,,Sehr hübsch,mein Junge", sagte sein Vater mit etwas Mühe.
Der Junge setzte das merkwürdige Wesen auf die Erde.
,,Hüpf davon, Raphion, oder flieg, wenn du kannst. Weg ist er. Er hat keine Angst vor mir."
,,Komm jetzt und mach dich zum Essen fertig, Alan", sagte seine Mutter. ,,Au ja, ich hab Hunger." ,,Was hast du denn gemacht?" ,,Ach ich war hinten im Garten und hab mit einem Freund gesprochen. Er hilft mir, Namen für die Tiere zu finden. Wir haben viel Spaß miteinander."
,,Er ist glücklich, Janet", sagte Grierson, als der Junge die Treppe hinaufrannte.
,,Ich weiß. Aber was soll aus ihm werden? Und die gräßlichen Dinger, die er immer findet. Dei sind neuerdings aber auch überall seit dem Unfall im Forschungszentrum."
,,Sie werden aussterben. Das tun Mutationen meistens."
,,Komische Köpfe – und zu viele Beine!" Sei schauderte.
,,Na, dann denk doch mal an Tausendfüßler. Hast du gegen die auch was?"
,,Die sind natürlich."
,,Vielleicht muß es alles irgendwann zum erstenmal geben."
Alan kam die Treppe wieder heruntergerannt. Sie setzten sich zum Essen.
,,Hattet ihr es schön? Wo wart ihr denn? In der Kirche?" Er lachte und wiederholte das Wort.
,,Kirche – Kirche – das ist ein komischer Name."
,,Er bedeutet Gotteshaus."
,,So? Ich hab nicht gewußt, daß Gott in einem Haus wohnt."
,,Gott ist im Himmel, mein Schatz. Oben über den Wolken. Das habe ich dir doch schon erklärt."
,,Aber nicht immer. Kommt er nicht manchmal runter, um rumzulaufen?
Abends? Im Sommer? Wenn es schön und kühl ist?"
,,Im Garten Eden", sagte Grierson lächelnd.
,,Nein, hier in unserem Garten. Er würde all die komischen neuen Dinger und Tiere genauso gern haben wie ich."
Janet zuckte zusammen.
,,Diese komischen Tiere, mein Schatz -", sie zögerte. ,,Weißt du, es gab einen Unfall. In dem großen Zentrum in den Bergen. Deshalb gibt es so viele komische – Dinger in der Gegend. Sie kommen so auf die Welt. Das ist sehr traurig."
,,Wieso? Ich finde das aufregend. Wenn immer wieder was Neues geboren wird. Dann muß ich Namen dafür finden. Manchmal fallen mir sehr schöne Namen ein."
Er wand sich aus seinem Stuhl.
,,Ich bin fertig. Darf ich aufstehen? Mein Freund wartet im Garten auf mich."
Sein Vater nickte. Gertrud sagte freundlich: ,,Kinder sind doch alle gleich. Sei erfinden sich immer einen >Freund< zum Spielen."
,,Mit fünf vielleicht. Aber nicht mit dreizehn", sagte Janet bitter.
,,Nehmen sie es nicht so schwer", tröstete Gertrud.
,,Wie soll ich das machen?"
,,Vielleicht betrachten sie es ganz falsch."

Hinten im Garten, wo es kühl war unter den Bäumen, fand Alan seinen Freund auf ihn warten. Er streichelte ein Kaninchen, das nicht ganz ein Kaninchen, sondern irgend etwas anderes war.
,,Magst du es Alan?"
,,O ja. Wie wollen wir es nennen?"
,,Das mußt du sagen."
,,Ja, wirklich? Ich werde es – ich werde es Forteor nennen. Ist das nicht ein schöner Name?"
,,Alle deine Namen sind schön."
,,Hast du auch einen Namen?"
,,Ich habe viele Namen."
,,Ist einer davon Gott?"
,,Ja."
,,Das habe ich mir gedacht! Du wohnst doch nicht in dem Steinhaus mit dem Turm im Dorf, oder?"
,,Ich wohne an vielen Orten ... Aber manchmal, in der Abendkühle, gehe ich in einen Garten – mit einem Freund und spreche mit ihm über die neue Welt ..."

abgetippt aus dem Buch "Es begab sich aber ... Bezaubernde Geschichten von himmlischen und irdischen Wundern, die immer und überall geschehen können." von Agatha Christie, unter anderem erschienen im Bertelsmann-Verlag
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

~ Oma Netti ~

Dienstag, der 11.12.2012
Noch 13 Tage bis Weihnachten

Bärbels Weihnachten

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Bärbels Weihnachten von Ottilie Wildermuth 1817-1877

Es ist der heilige Weihnachtsabend. Da herrscht in der Stadt eine emsige, stille Geschäftigkeit in den Häusern und auf den Straßen: die Vorbotin der fröhlichen Bescherung. Man sieht Dienstboten eifrig dahertrippeln, die noch etwas Vergessenes oder spät Gefertigtes auf den Weihnachtstisch holen müssen, bunte Wachslichter oder Zuckerwaren an den Christbaum; Schusterjungen tragen ein Paar glänzende nagelneue Stiefel; der Sattler bringt das neu beschlagene Wiegenpferd, die Putzjungfer ein rosenrotes Hütchen, - alles noch zur Verherrlichung des Festes.
Oben, in der großen Stube, wo das Licht so verheißungsvoll durch die Gardinen schimmert, da waltet die Mutter als die Stellvertreterin des lieben Christkindes; sie ordnet und rüstet und bereitet, und die Kinder sitzen mit mühsam bezähmter Ungeduld in der Kinderstube, um auf den glückseligen Augenblick zu warten, wo der Ruf ertönt und ihnen der Lichtglanz entgegenströmt.
Auf dem Dorfe wird, in Schwaben wenigstens, der Christabend nicht so umständlich gefeiert; er gleicht dort mehr jener wunderbaren Nacht, wo in tiefer Stille im armen Stalle der Glanz der heiligen Weihnacht aufging, wo nur schlichte Hirten sich sammelten um die Krippe und hoch oben vom Himmel her der selige Festchor erklang.
Sobald es dunkel wird, werden Kunkeln und Spinnräder, alles Arbeitsgerät beiseite gestellt; "seid still, Kinder, `s ist der heilige Abend," ermahnt man die Kleinen in jedem ordentlichen Haus; der Vater liest wohl in der Bibel oder man plaudert zusammen von alten Zeiten und geht guter Zeit zur Ruh.........

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Sanne73

Mittwoch, 12.12.2012
Halbzeit! Noch 12 Tage bis Heiligabend


Weihnachten im Stall

Ein Kind saß auf dem Schoß seiner Mutter und wollte etwas von Weihnachten hören. Da erzählte die Mutter vom Weihnachten im Stall. Das war ein Weihnachten vor langer Zeit und in einem fernen Land, doch das Kind sah alles vor sich, als wäre es daheim geschehen, in ihrem eigenen Stall auf ihrem eigenen Hof.
Die Mutter erzählte:
An einem Abend vor langer Zeit, da kamen ein Mann und eine Frau in der Dunkelheit ihres Weges daher. Sie waren weit gewandert und waren müde, jetzt wollten sie schlafen, wussten aber nicht, wo. Überall auf den Höfen waren die Lichter erloschen. Die Menschen dort schliefen schon, und keiner kümmerte sich um die Wanderer, die noch unterwegs waren. Dunkel und kalt war es an diesem Abend vor langer Zeit. Kein Stern leuchtete am Himmel.
Da fanden die Wanderer am Weg einen Stall.
Der Mann öffnete die Tür und leuchtete mit seiner Laterne hinein. Vielleicht gab es dort drinnen Tiere? Denn wo Tiere schlafen, da ist es warm, und die beiden Wanderer froren und waren müde.
Ja, im Stall waren Tiere. Sie schliefen schon, doch als sie die Tür knarren hörten, erwachten sie und sahen die Wanderer eintreten. Und sie sahen die Frau dort stehen im Lichtschein der Laterne.
Aber warum die Frau zu so später Stunde in ihren Stall gekommen war, das wussten die Tiere nicht.
Vielleicht spürten sie trotzdem, dass die Frau fror und dass sie müde und hungrig war.
Vielleicht spürte es das Pferd, als die Frau ihre kalten Finger unter seine Mähne schob, um sie zu wärmen.
Vielleicht spürte es die Kuh, als die Frau sie melkte und ihre gute, warme Milch trank.
Vielleicht spürten es auch die Schafe. Denn als die Frau sich zum Schlafen auf das Stroh niederlegte, scharten sie sich um sie und wärmten sie.
Dann senkte sich die Nacht still über den Stall und über alle, die darin waren.
Als die Nacht aber am dunkelsten war, da erklang in der Stille der erste Schrei eines neugeborenen Kindes. Und zur selben Stunde flammten am Himmel alle Sterne auf. Ein Stern aber war größer und heller als die übrigen. Genau über dem Stall stand er und leuchtete mit klarem Schein.
Nun waren in dieser Nacht Hirten auf den Feldern. Sie wollten ein paar Schafe heimholen, die noch draußen waren, obwohl der Winter schon Einzug gehalten hatte. Und die Hirten sahen den Stern über dem Stall, sie sahen den ganzen Himmel in Licht erstrahlen.
,,Warum leuchtet ein Stern über unserem Stall?", fragten die Hirten einander. ,,Kommt", sagten sie, ,,lasst uns gehen und sehen, was sich zugetragen hat." Und sie eilten auf beschneiten Pfaden heim mit ihren Schafen und Lämmern.
Und im Stall fanden sie ein neugeborenes Kind, das lag in den Armen seiner Mutter.
,,Der Stern leuchtet um des Kindes willen", sagten die Hirten. ,,Nie zuvor wurde ein Kind geboren in unserem Stall."
Das Kind musste schlafen, doch es gab weder Wiege noch Bett. Nur eine Krippe gab es im Stall. Dahinein bettete die Mutter ihr Kind. Und das Pferd stand still daneben und sah zu. Vielleicht begriff es, dass das Kind die Krippe zum Schlafen brauchte. So ging die Nacht dahin. Das Kind schlief in der Krippe, ringsum standen stumm die Tiere und die Hirten. Alles war ganz still.
Und über dem alten Stall leuchtete der Weihnachtsstern.
Denn als dies geschah, war es Weihnachten. Ein Weihnachten vor langer Zeit. Das allererste Weihnachten.


von Astrid Lindgren
abgetippt aus: Pelle zieht aus und andere Weihnachtsgeschichten
Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg 1985
(Original als Einzelbuch Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1961)
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

ѕтιηє

13. Dezember 2012





"die heilige Nacht"
von Selma Lagerlöf

gefunden auf   [Login or Register]

Als ich fünf Jahre alt war, hatte ich einen großen Kummer. Ich weiß kaum, ob ich seitdem einen größeren gehabt habe.
Das war, als meine Großmutter starb. Bis dahin hatte sie jeden Tag auf dem Ecksofa gesessen und Märchen erzählt....

und weiterlesen hier:
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jewa

Freitag, 14.12.2012
der Countdown beginnt...

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Noch eine kleine, liebevolle Geschichte um unseren Martin (vgl. auch die Geschichte vom 01.12.2012).

Entnommen aus ,,Mein Weihnachtsbuch Geschichten zum Vorlesen für 4 bis 7jährige/Timmer" aus dem Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1973 (ISBN 3-579-04575-X)


Er trägt eine Armbanduhr
(Manfred Hausmann)



Martins schönstes Weihnachtsgeschenk ist eine kleine Armbanduhr, die Viola für ihn gemacht hat. Sie besteht aus einer bezifferten pappscheibe mit aufgemalten Zeigern, und aus einem schwarzen Samtband, das mit zwei Druckknöpfen geschlossen werden kann. Eigentlich war sie nur als Zugabe gedacht, aber Martin liebt sie über alles. Die sonstigen Geschenke bedeuten ihm so gut wie nicht daneben. Jedem, der zu Besuch kommt, hält er voller Stolz sein Handgelenk mit der Uhr entgegen, und jeder bewundert sie nach Gebühr. Aber am dritten  Tag betritt Frau Ihlpohl mit ihrem Töchterchen Rita die Weihnachtsstube. Der Vater legt das Buch, in dem er gerade liest, beiseite und macht gute Miene zum bösen Spiel: ,,Sieh da, Frau Ihlpohl!"
,,Hm", sagt Rita durch die Nase, wie Martin ihr seine Pappuhr zeigt. Dann zieht sie die linke Hand aus ihrem Muff, wirft einen Blick auf die kostbare Uhr, die mit einem geflochtenen weißen Lederriemen und einer silbernen Schnalle an ihrem Gelenk befestigt ist, hebt, nachdem sie die Hand wieder in den Muff geschoben hat, die Schultern hoch und wendet ihren Kopf hin und her: ,,Wie viel Uhr ist es denn bei dir?" Sie kann den Mund kaum öffnen vor Verachtung.
Die Zeiger von Martins Uhr stehen, wie seit drei Tagen, auf fünf Minuten nach drei.
,,Hm. Bei Leuten mit einer richtigen Uhr ist es jetzt halb sechs."
Martin sieht sich nach dem Vater um, der mit Frau Ihlpohl am Gabentisch der Kinder steht.
,,Stell doch deine Uhr mal richtig!" höhnt Rita. ,,Los stell sie doch mal richtig! Du kannst doch nicht mit einer falsch gehenden Uhr herumlaufen."
,,Ne, zum Stellen ist meine Uhr weiter nicht", sagt Martin leise und sieht sich wieder nach dem Vater um.
,,Hm, schöne Uhr! Geht  ja gar nicht! Hm."
,,Das ist eine schöne Uhr. Hat Vio selbst gemacht."
,,Schöne Uhr, schöne Uhr! Geht ja gar nicht!"
Endlich wendet sich der Vater Martin zu. ,,Entschuldigen Sie, Frau Ihlpohl, aber ich muss hier eben mal etwas zu retten versuchen. – Weißt du, Martin... Komm mal her, Martin! Weißt du, es gibt zwei Arten von Uhren. Die einen sind die wunderbaren und die anderen die schrecklichen. Deine Uhr gehört glücklicherweise zu den wunderbaren. Auf ihr ist es fünf Minuten nach drei. Wenn ich mir wünschen dürfte, wie viel Uhr es immer sein sollt, wüsste ich keine bessere Zeit als fünf Minuten nach drei. Dann ist die Schule schon vorüber, man hat schon zu Mittag gegessen, die Schularbeiten - hm – sind auch erledigt, und nun liegt der Nachmittag vor einem mit allen Spielen und Abenteuern und Herrlichkeiten. Man braucht noch nicht an das Zubettgehen zu denken. Das Leben ist so schön wie niemals sonst. Man hat keine Sorgen und nichts. Es ist die Zeit der Freiheit und des Glücks. Fünf Minuten nach drei. Und gerade diese Stunde zeigt dein Uhr an. Was willst du mehr?"
,,Ja, aber Rita sagt, sie ginge ja nicht."
,,Aber Martin, Junge, das ist ja gerade das Allerbeste an ihr. Die Uhren, die gehen, das sind ja die schrecklichsten Uhren, die es gibt. Weißt du, was ein Tyrann ist?"
,,Irgend so ein Böser."
,,Ein Tyrann ist ein Mann, der allen anderen Menschen seinen Willen aufzwingt. Sie dürfen nicht mehr tun und lassen, die anderen, was ihnen behagt, sondern müssen sich in allem und jedem nach den Wünschen des Tyrannen richten. Siehst du, so ein Tyrann ist eine Uhr, die geht. ,Was' sagt sie ,du möchtest gerne noch ein bisschen schlafen? Das gibt es nicht. Aufstehen! Es ist sieben Uhr! – Was, du möchtest gern noch ein bisschen spielen, das gibt es nicht. Tornister packen! Du musst in die Schule. Es geht auf neun. – Was, du möchtest gern noch ein bisschen mit deinen Freunden im Schiffgraben herumwaten? Das gibt es nicht. Mach, dass du nach Hause kommst! Es ist Mittagessenszeit.' – Und so reiht sich eins ans andere, den ganzen Tag, bis zum Abend. Mit den Erwachsenen springt die Uhr noch erbarmungsloser um. Jede Arbeit und jedes Vergnügen hat sich genauestens, bis auf die Minute, ja manchmal sogar bis auf die Sekunde, nach der Uhr zu richten. Seit die Uhr erfunden worden ist, die richtig gehende Uhr, gibt es keine freien Menschen mehr, sondern nur noch Sklaven. Vielleicht verstehst du meine Worte noch nicht. Aber du wirst ihre schlimme Wahrheit schon bald erfahren. Hör zu, Martin! Die Uhr hat alle unter ihre Gewalt gezwungen, die Armen wie die Reichen, die Arbeiter wie die Könige, alle, alle. Von den höchsten Stellen der Städte, oben von den Kirchtürmen, blicken die Uhren drohend über die Häuser und über die Straßen hin, bei Tag und bei Nacht. Dort, wo die meisten Menschen vorübergehen, an den Straßenkreuzungen und auf den Plätzen, stehen sie auf Wache. Sie haben sich in den Arbeitsräumen und Kontoren, in den Wohnzimmern und Schlafstuben eingenistet, sie sind sogar in die Hosen- und Westentaschen der Männer und in die Handtäschchen der Frauen gekrochen, ja, sie ringeln sich vollends wie Schlangen um die Handgelenke von Jung und Alt, damit sie die Menschen noch besser hetzen und quälen können. Martin, Martin, sei froh, dass du keine von den schrecklichen Uhren besitzest! Viola hat schon gewusst, was sie tat, als sie dir keine richtiggehende, sondern diese wunderbare schenkte. Ich wäre froh, wenn ich auch so eine hätte. Alle Menschen wären froher und glücklicher, viel glücklicher, wenn es nur solche Uhren gäbe wie deine. Wer eine Uhr besitzt, auf der es immer fünf Minuten nach drei ist, kann spielen und frei sein. Und nur, wer spielen und frei sein kann, ist ein Mensch. Die anderen sind Sklaven und dumpfe Tiere, nein, in gewisser Beziehung weniger als Tiere, Glaube mir's, Martin! Glaub mir's wirklich!"
,,Jaha?" sagt Martin. Er spricht das Wort ein wenige fragend aus, mit einer kleine, ungläubigen Hebung am Schluss. Dann öffnet er langsam die Druckknöpfe des Armbands und legt die Pappuhr auf den Gabentisch, zwischen das Zentimetermaß und den Kompass, ganz vorsichtig. Und dann sieht er den Vater mit seinen großen Augen an. Er versucht, zu lächeln, aber die Augen füllen sich unaufhaltsam mit Tränen.



Einen wunderschönen Start ins Wochenende wünscht euch Jewa.
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Zaubermaus

#16

Samstag, 15. Dezember 2012
nur noch 9x schlafen
  :D
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Der kleine Engel Benedikt

von Gerlinde Bartels


Benedikt, der kleine Engel mit den roten Pausbäckchen war überglücklich. Dieses Jahr war er doch tatsächlich von der Himmelskommission, aus der Schar der Engel, für eine heiß begehrte Aufgabe ausgewählt worden, nämlich am Heiligen Abend dem Weihnachtsmann beim Verteilen der Geschenke zu helfen. Wirklich, überglücklich war er. Schon seit Wochen wurde in der Himmelswerkstatt über nichts anderes gesprochen als darüber, wer am 24. Dezember mit auf die Erde dürfte. Dem Weihnachtsmann zu helfen war etwas Tolles, etwas ganz Besonderes.
Schon die Fahrt mit dem Schlitten und den Rentieren davor - allen voran Rudolf - war ein außergewöhnliches Erlebnis. Klar war leider auch, dass viele kleine Engel gebraucht wurden um die Himmelswerkstatt wieder aufzuräumen, das Chaos zu beseitigen, das durch die Arbeiten für Weihnachten in den Werkstätten und in der Bäckerei entstanden war. Es mussten ja auch die Wolkenbetten aufgeschüttelt und die Sterne blank geputzt werden und viele Arbeiten mehr standen an. All die nicht immer geliebten Arbeiten, die aber irgendwann gemacht werden mussten.

weiterlesen auf:

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ups... sorry, ein Riesenlink, ich weiß leider nicht, wie ich den nett verpacken kann... trotzdem viel Freude beim lesen.

Bri Tta

             Sonntag, 16.Dezember 2012 , der dritte Advent!




Die Weihnachtsglocken

Winter ist es! – leise klingen
Weihnachtsglocken aus der Fern,
und es leuchtet und es funkelt
dort im Osten hell ein Stern.

Seht, dort über Beth'lems Höhen
steigt er strahlend hoch empor,
und es jubelt und es singet
durch die Nacht der Engel Chor:

Friede, Friede allen Menschen,
werfet ab der Erde Leid,
denn des Sternes helles Leuchten
bringt euch frohe sel'ge Zeit!

Lasst die bangen Sorgen schwinden,
Gott hat alles wohl gemacht,
aus des trüben Winters Stürmen
ist der Erde Glück erwacht!

Und auf Erden lauschen alle,
schau'n hinauf zum hellen Stern,
Weihnacht, Weihnacht ist gekommen,
tönt es nah und tönt es fern.

Lasset frohe Lieder schallen,
hoch vom Himmel kam das Glück;
Frieden füllet alle Herzen,
Frieden strahlt aus jedem Blick!

Heller nun die Glocken klingen,
und es mischt sich mit dem Klang
in den Häusern, in den Hütten
froher Menschen Jubelsang.



Das Gedicht kenne ich schon aus meiner Kindheit, und es hat mich all die Jahre immer wieder begleitet, jetzt wurde es unseren Kindern im Kindergarten und heute beim Familiengottesdienst vorgelesen, deshalb möchte ich es heute mit Euch teilen! :D

Gefunden auf : [Login or Register]
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ehemals Fannilein :-)

SarkanaM

Montag, 17. Dezember 2012

noch eine Woche bis Heilig Abend!




Hans Christian Andersen

Der Schneemann

»In mir knackt es ganz prächtig, es ist so wunderbar kalt!« sagte der Schneemann. »Der Wind kann schon Leben in einen beißen! Und die Glühende da, wie sie glotzt!« Damit meinte er die Sonne, die gerade unterging. »Die soll mich nicht zum Blinzeln bringen, ich kann meine Brocken wohl festhalten!«

Das waren zwei große, dreieckige Ziegelbrocken, die ihm als Augen dienten; sein Mund war ein Stück von einer alten Harke, deshalb besaß er Zähne.

Er war unter dem Hurra-Geschrei der Jungen geboren worden, Glöckchenklang und Peitschenknall hatten ihn von den Schlitten begrüßt.

Die Sonne ging unter, der Vollmond ging auf, rund und groß, hell und herrlich in der blauen Luft.

»Da haben wir sie wieder von einer anderen Seite!« sagte der Schneemann. Er glaubte nämlich, die Sonne erschiene von neuem. »Ich habe ihr das Glotzen abgewöhnt! Jetzt darf sie da hängen und leuchten, damit ich mich selbst sehen kann. Wenn ich nur wüßte, wie man es anstellt, daß man von der Stelle kommt! Wie gern würde ich mich fortbewegen! Könnte ich das, dann rutschte ich auf dem Eis herum, wie ich es bei den Jungen sah; aber ich kann nun einmal nicht laufen!«

»Weg! Weg!« kläffte der alte Kettenhund. Seit der Zeit, als er Stubenhund gewesen war und unter dem Kachelofen gelegen hatte, war er etwas heiser. »Die Sonne wird dir schon Beine machen! Das habe ich voriges Jahr bei deinem Vorgänger gesehen und bei dessen Vorgänger auch. Weg! Weg! Und weg sind sie alle!«

»Ich verstehe dich nicht, Kamerad!« sagte der Schneemann. »Soll die da oben mir Beine machen?« Er meinte den Mond. »Ja, als ich sie starr ansah, da ist sie wirklich gelaufen, jetzt schleicht sie sich von der anderen Seite heran.«

»Du hast keine Ahnung!« sagte der Kettenhund. »Aber du bist ja auch gerade erst zusammengeklatscht! Was du da siehst, das nennt man Mond; was weggegangen ist, das war die Sonne, sie kommt morgen wieder, sie wird dir schon beibringen, wie man in den Wallgraben läuft. Wir bekommen bald anderes Wetter, das kann ich in meinem linken Hinterbein merken, da sticht es. Das Wetter schlägt um!«

»Ich verstehe ihn nicht!« sagte der Schneemann. »Aber ich habe so ein Gefühl, daß er etwas Unangenehmes sagt. Sie, die da glotzte und unterging, die er Sonne nennt, die ist auch nicht meine Freundin, das habe ich im Gefühl!«

»Weg! Weg!« kläffte der Kettenhund, lief dreimal um sich selbst herum und legte sich dann in seine Hütte, um zu schlafen.

Das Wetter änderte sich wirklich. Ein Nebel, ganz dick und feucht, legte sich in der Morgenstunde auf die ganze Gegend. Als es dämmerte, kam ein eiskalter Wind auf, der Frost biß ordentlich zu. Doch was für ein Anblick bot sich dar, als die Sonne aufging! Alle Bäume und Sträucher waren mit Rauhreif bedeckt, das war wie ein ganzer Wald von weißen Korallen; alle Zweige schienen wie mit strahlend weißen Blüten übersät. Jede einzelne der unendlich vielen und feinen Verzweigungen, die man im Sommer wegen der vielen Blätter nicht sehen kann, kam nun zum Vorschein; es war ein Spitzengewebe, so leuchtend weiß, als strömte aus jedem Zweig ein weißer Glanz. Die Hängebirke bewegte sich im Wind, so lebendig wie die Bäume zur Sommerzeit – es war eine unvergleichliche Pracht! Und als dann die Sonne schien, nein, wie funkelte das Ganze, als wäre es mit Diamantenstaub überpudert, und auf dem schneebedeckten Boden glitzerten die großen Diamanten, oder man konnte sie auch für unzählige, winzig kleine Lichter halten, noch weißer als der weiße Schnee.

»Das ist wunderschön!« sagte ein junges Mädchen, das mit einem jungen Mann in den Garten kam und just neben dem Schneemann stehenblieb, um die schimmernden Bäume zu betrachten. »Etwas Schöneres gibt es im Sommer nicht zu sehen!« sagte sie mit leuchtenden Augen.

»Und so einen Burschen wie den da gibt es dann gar nicht!« sagte ihr Begleiter und zeigte auf den Schneemann. »Das ist ein Prachtkerl!«

Das junge Mädchen lachte, nickte dem Schneemann zu und tanzte dann mit ihrem Freund über den Schnee, der unter ihren Füßen wie Wäschestärke knirschte.

»Wer waren die beiden?« fragte der Schneemann den Kettenhund. »Du bist schon länger auf dem Hof als ich, kennst du sie?«

»Gewiß!« sagte der Kettenhund. »Sie hat mich doch gestreichelt, und er hat mir einen Fleischknochen gegeben; die beiße ich nicht.«

»Aber was stellen sie hier vor?« fragte der Schneemann.

»Brrrrr-rautleute!« sagte der Kettenhund. »Sie wollen in eine Hundehütte ziehen und zusammen Knochen nagen. Weg! Weg!«

»Haben die beiden genausoviel zu bedeuten wie du und ich?« fragte der Schneemann.

»Sie gehören doch zur Herrschaft!« sagte der Kettenhund. »Man ist wirklich sehr unwissend, wenn man gestern geboren wurde! Das kann ich dir anmerken! Ich habe Alter und Weisheit, ich kenne alle auf diesem Hof. Und ich habe eine Zeit gekannt, da stand ich nicht in der Kälte und an der Kette. Weg! Weg!«

»Die Kälte ist herrlich!« sagte der Schneemann. »Erzähl, erzähl! Aber du darfst nicht mit der Kette rasseln, dann knackt es nämlich in mir!«

»Weg! Weg!« kläffte der Kettenhund. »Ein Hündchen war ich, klein und niedlich, sagten die Leute. Da lag ich dort im Haus auf einem Samtstuhl, lag auf dem Schoß der höchsten Herrschaft, sie küßten mich auf die Schnauze und wischten mir die Pfoten mit einem gestickten Taschentuch; ich hieß ›Allerliebst‹ und ›Wauwilein‹, aber dann wurde ich ihnen zu groß! Da haben sie mich der Haushälterin gegeben, und so bin ich in die Kelleretage gekommen.

Du kannst von deinem Platz aus hineinsehen, du kannst in die Kammer sehen, wo ich die Herrschaft war, denn das war ich bei der Haushälterin. Hier war es zwar kärglicher als oben, aber dafür auch angenehmer; ich wurde nicht gedrückt und von Kindern herumgeschleppt wie dort. Mein Futter war genauso gut wie vorher und viel reichlicher! Ich hatte mein eigenes Kissen, und dann war da ein Kachelofen, der ist zu dieser Zeit das Schönste auf der Welt! Unter den bin ich gekrochen, bis ich ganz verschwunden war. Oh, von diesem Kachelofen träume ich heute noch – weg! weg!«

»Sieht ein Kachelofen so schön aus?« fragte der Schneemann. »Sieht er mir ähnlich?«

Und hier könnt ihr die Geschichte weiterlesen:
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"In the age of information, ignorance is a choice."

guest76

Dienstag der 18. Dezember 2012

Die Weihnachtsgans Auguste

(Deutsches Märchen nach Friedrich Wolf)

Es ist November. Herr Löwenhaupt geht über den Markt. Er sieht große
und fette Gänse. Er denkt an Weihnachten und kauft die schönste
Gans. Das wird ein herrlicher Weihnachtsbraten! Ob Frau Löwenhaupt
schimpft? Nein! Sie sagt: ,,Das ist eine schöne Gans. Aber wo soll sie bis
Weihnachten bleiben?"
Die drei Kinder Elli, Gerda und der kleine Peter freuen sich. Peter ruft:
,,Die Gans soll ins Kinderzimmer." Die Mutti sagt erschrocken: ,,Oh nein!".
Der Vati bringt die Gans in den Keller. Sie bekommt eine Kiste zum
Schlafen. Die Gans erhält auch einen Namen: Auguste. Die Kinder haben
Auguste sehr lieb. Besonders der kleine Peter spielt oft mit Auguste.
Der November ist vorbei. Nun möchte Peter nicht mehr allein schlafen.
Er möchte Auguste in sein Bett holen. Die Mutti und die große Schwester
Elli schimpfen: ,,Das geht nicht, Auguste muss im Keller schlafen".
Aber Gerda und Peter überlegen heimlich. Am nächsten Abend schlafen
sie nicht. Alles ist ruhig. Gerda und Peter gehen leise in den Keller.
Auguste schläft. Die Kinder heben sie aus der Kiste. Auguste wacht erschrocken
auf. Sie schnattert (schreit) laut und schlägt mit den Flügeln.
Nun sind Gerda und Peter erschrocken. Sie lassen Auguste los. Auguste
schnattert, läuft und flattert (fliegt) durch das Treppenhaus. Es ist laut.
Alle wachen auf. Alle wollen die Gans fangen. Endlich ist Auguste in ihrer
Kiste. Im Haus ist es wieder ruhig. Nur Peter weint: ,,Im Keller ist es
kalt. Auguste soll bei mir schlafen". Peter ist sehr aufgeregt. Was soll die
Mutti machen? Sie erlaubt, dass Auguste in ihrer Kiste einmal im Kinderzimmer
schlafen darf. Einmal? Nein! Auguste wohnt jetzt immer im Kinderzimmer.
Die Kinder und Auguste sind gute Freunde geworden.
Peter geht jeden Tag mit Auguste spazieren. Auguste schnattert und
Peter erzählt. So unterhalten sich beide. Und abends? Auguste schläft
nicht mehr in der Kiste. Wenn es dunkel ist, springt sie heimlich in
Peters Bett. Peter umarmt sie lieb und beide schlafen. Morgens springt
Auguste wieder in die Kiste. In einer Woche ist Weihnachten.
Der Vater sagt: ,,Die Gans wird geschlachtet!". Mutti meint: ,,Die Kinder
dürfen nichts merken. Aber wer schlachtet Auguste?" Vater Löwenhaupt
will mutig sein. Er nimmt ein Messer, er holt die Gans und geht in den Garten. Die Gans schreit. Die Gans schimpft laut und flattert durch den Garten. Was nun? Der Vater
möchte Weihnachten Gänsebraten essen. Deshalb nimmt er zehn
Schlaftabletten und mischt sie in Augustes Kartoffelbrei. Auguste frisst
den Kartoffelbrei. Plötzlich taumelt Auguste. Sie fällt um. Ist Auguste tot?
Die Mutti rupft (Federn herausziehen) die Gans. Sie denkt an die Kinder
und weint. Sie ist böse auf den Vati.
Die Kinder kommen nach Hause. Sie rufen: ,,Auguste!, Auguste!". Peter
weint: ,,Wo ist Auguste?". Plötzlich schnattert etwas in der Speisekammer.
Da kommt Auguste. Sie ist nicht tot! Aber sie hat keine Federn
mehr. Oh, Auguste sieht schrecklich aus und friert sehr. Die Kinder
schreien, die Mutti zittert und der Vati trinkt sofort einen Schnaps. Was
nun?
Die Mutti holt schnell den Wäschekorb. Gerda holt eine Wolldecke. Elli
holt eine Wärmeflasche. Sie legen die nackte Gans in den warmen Korb.
Vater Löwenhaupt will verschwinden (weglaufen). Aber Mutti hält ihn
fest. Sie sagt streng: ,,Kaufe sofort fünfhundert Gramm gute weiße Wolle!".
Warum?
Am Nachmittag sitzen Mutti, Elli und Gerda im Wohnzimmer. Sie stricken.
Peter streichelt die arme Auguste. Am Abend ist Augustes Pullover
fertig. Nun friert Auguste nicht mehr. Sie stolziert (geht) in ihrem neuen
weißen Pullover durch das Zimmer. Natürlich bekommt Auguste noch
einen zweiten Pullover.
Am 24. Dezember feiert Auguste mit der Familie Löwenhaupt Weihnachten.
Es gibt keinen Gänsebraten. Auguste ist der Liebling der Familie.
Wenn Peter und Auguste spazieren gehen, staunen alle Leute. Warum hat
die Gans einen Pullover an? Es ist Frühling. Auguste hat neue Federn bekommen.
Diese Federn sind noch schöner und noch weißer als ihre alten Federn.
Und jeden Abend nimmt Peter seine Auguste in den Arm. Dann schlafen
beide glücklich ein

nacherzählt von Karin Hohlweg

jewa

Mittwoch, 19.12.2012

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Wenn Papa an Weihnachten arbeitet

Der Papa von Alexander ist Busfahrer. Jeden Tag fährt er den Bus durch die Straßen der großen Stadt. Natürlich müssen die Busse auch an Weihnachten fahren. Gerade dann möchten viele Menschen ihre Familien besuchen und fahren mit dem Bus dorthin.

Normalerweise muss Alexanders Vater an Weihnachten nicht arbeiten. Aber dieses Jahr ist ein Kollege von ihm krank geworden und so muss er doch zum Dienst...

weiter geht es hier: [Login or Register] Papa an Weihnachten arbeitet



Gefunden auf [Login or Register] unter "Weihnachtsgeschichten für Kinder" von Birgit Zimmermann
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Sweety

Donnerstag, 20.12.



An dieser Stelle eher Schwarzhumoriges vom Großmeister Loriot :-*

Advent
©  Vicco v. Bülow alias Loriot

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, von ferne her durchbricht
den dunklen Tann ein helles Licht...


Zum Weiterlesen [Login or Register]

jewa

Mittwoch, 21.12.2012

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Draußen schneit' s, es ist so weit,
begonnen hat die Weihnachtszeit.
Der Opa holt vom Abstellraum
den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.

Sein Enkel hilft, so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt es hell.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?

Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Echte Kerzen an dem Baum???"

Die Zeit jedoch bleibt niemals steh' n
und fünfzig weit' re Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat heute selbst ' nen Enkelsohn.

Und wieder schneit' s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.

Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?

Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Im Wohnzimmer ' nen echten Baum???"

Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh 'n
und nochmal fünfzig Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat wiederum ' nen Enkelsohn.

Und schneit' s auch draußen noch so sehr,
das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.

Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Auch vieles andre gibt's nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?

Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: "Was ist ein Baum???"

von Robert Sontheimer ([Login or Register])

Draußen schneit' s, es ist so weit,
begonnen hat die Weihnachtszeit.
Der Opa holt vom Abstellraum
den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.

Sein Enkel hilft, so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt es hell.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?

Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Echte Kerzen an dem Baum???"

Die Zeit jedoch bleibt niemals steh' n
und fünfzig weit' re Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat heute selbst ' nen Enkelsohn.

Und wieder schneit' s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.

Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?

Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Im Wohnzimmer ' nen echten Baum???"

Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh 'n
und nochmal fünfzig Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat wiederum ' nen Enkelsohn.

Und schneit' s auch draußen noch so sehr,
das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.

Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Auch vieles andre gibt's nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?

Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: "Was ist ein Baum???"

von Robert Sontheimer ([Login or Register])

(stellvertretend eingestellt für Sonina, ist ihr "verspäteter" Beitrag, den wir natürlich nicht vorenthalten wollen)
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Tinajojo

Samstag 22.12.2012


Noch 48 Stunden bis Heiligabend - die einen freuen sich, dass alle Geschenke bereits verpackt sind, die anderen hetzten jetzt noch gestresst durch die Stadt, da ihnen noch fast alle Geschenke fehlen...

Ich wünsche euch ein schönes letztes Adventswochenende :)



Ein ganz besonderer Adventkalender

Lara hatte viele Gründe dafür, warum der Dezember für sie der schönste Monat im ganzen Jahr war. Genau genommen hatte sie sogar jeden Tag dieses Monats einen Grund dafür, zumindest bis zum Weihnachtsfest, denn während dieser Zeit durfte sie gemeinsam mit ihrem Bruder Tom die vierundzwanzig Türchen ihres Adventkalenders öffnen. Allerdings hatten Lara und Tom nie einen ganz gewöhnlichen Adventkalender, indem man so etwas Einfaches wie Schokolade finden konnte, nein, das Öffnen ihrer Türen war von Nummer 1 bis 24 ein ganz besonderes Ereignis.

Lara und Tom bekamen ihren Adventkalender immer von ihrer Großmutter geschenkt, die sie nur einmal im Jahr besuchte. Äußerlich merkte man dem Kalender nicht an, dass er besondere Geschenke beinhaltete, aber hatte man erst herausgefunden wie er funktionierte, war er mehr als originell. Er bestand nicht aus Papier oder Karton, sondern aus einer schmalen Holzplatte, auf deren Vorderseite vierundzwanzig Türchen prangten, die sich durch das Drehen eines winzigen Schlüssels öffnen ließen.

Hinter den Türen befand sich immer ein zusammengefaltetes Stück Papier, das natürlich noch nicht das eigentliche Geschenk war. Das echte Geschenk musste man sich zuerst verdienen und die Papierstücke waren nur ein Hinweis auf dem Weg dorthin. Als die Großmutter Lara und Ben zum ersten Mal mit diesem sonderbaren Adventkalender überrascht hatte, hatten sie ihn nicht verstanden. Lara war mehr als enttäuscht gewesen, als sie in atemloser Spannung die erste Tür geöffnet hatte und dahinter einen Papierfetzen vorgefunden hatte.

Aber mittlerweile wussten die Geschwister die Hinweise zu deuten. Manchmal war der Grundriss ihres Hauses aufgezeichnet und sie mussten an einer markierten Stelle nach einem Geschenk suchen. Oft führten Zeichnungen sie zu einem Geschäft, indem sie etwas abholen mussten oder ihre Großmutter hatte eine Kleinigkeit bei den Nachbarn hinterlegt. Wenn man es sich so recht überlegte, musste sie auf jeden Fall öfter in der Stadt sein, denn der Kalender wirkte sehr durchgeplant.

In diesem Jahr hatte Lara die meisten Türen allein geöffnet. Ihr Bruder war seit Anfang Dezember im Krankenhaus, weil er sich die Nase und ein Bein gebrochen hatte. Obwohl Lara ihn täglich besuchte, damit sie die Hinweise gemeinsam diskutieren konnten, war es nicht dasselbe. Außerdem war ihnen in diesem Jahr ein Geschenk verborgen geblieben, weil sie es nicht geschafft hatten, den Hinweis zu deuten. Am 20. Dezember saßen sie immer noch ratlos vor dem Papier aus Türchen Nummer 17 und wie sie es auch drehten und wendeten, sie schafften es nicht, das Rätsel zu lösen. 18, 19 und 20 waren wieder eine Leichtigkeit gewesen, aber 17 ... . ,,Du hast am 17. Dezember Geburtstag! Es muss für dich sein, hast du irgendwas erwähnt? Überleg doch noch einmal!" forderte Lara ihren Bruder auf. Beide starrten auf eine Zeichnung, die nicht sonderlich kompliziert war. Ihre Großmutter hatte ein Haus, Bäume und irgendein Tier skizziert.

,,Das sagt einfach nichts aus!" beschwerte sich Tom, während er sich mutlos in die Kissen zurücksinken ließ. Was er sagte, stimmte. Ihr Haus konnte es nicht sein, denn es gab keine Bäume rundherum und ein Tier hatten sie auch keines. ,,Zeig mir noch mal das Tier", sagte Lara, obwohl sie sich schon an die hundert Mal vergewissert hatte, dass es weder Hund noch Katze sein konnte. ,,Vielleicht ist es ja ein Fuchs ... ", schlug Tom ratlos vor. Irgendwie ähnelte das Tier tatsächlich einem Fuchs, aber wieso sollte ihre Großmutter einen Fuchs zeichnen? Selbst wenn sie die Absicht hätte, ihnen ein Tier zu schenken, Füchse gab es in keiner einzigen Zoohandlung zu kaufen ... . ,,Wenn wir es bis Weihnachten nicht herausgefunden haben, rufen wir sie an!" meinte Lara und verabschiedete sich von ihrem Bruder.

Tom wurde am 23. Dezember entlassen und seine Eltern wunderten sich, warum er sich nicht richtig freute, nach so langer Zeit endlich nach Hause zu kommen. Doch Lara verstand ihn. Lara und Tom dekorierten gemeinsam den Weihnachtsbaum und schwiegen dabei missmutig. Irgendwo zwischen glänzenden Kugeln und Lametta lag die Skizze aus Tür Nummer 17. Lara und Tom warfen ihr abwechselnd böse Blicke zu. Morgen, am 24. Dezember, erwartete sie das größte, schönste und teuerste Geschenk, an diesem Tag gab es sogar zwei, für jeden ein eigenes, aber das würde alles nichts helfen, wenn ... .
,,Komm mit!" rief Tom plötzlich ohne Vorwarnung und packte seine Schwester am Arm. Er rannte aus dem Haus und zog sie hinter sich her. ,,Ich weiß es!"

Lara musste sich anstrengen, mit ihm mitzuhalten, denn er rannte und rannte – bis in den Wald. Erstaunlicherweise schien er genau zu wissen, wo es hingehen sollte, denn er lief zielstrebig durch die dichten Fichten auf eine bestimmte Stelle zu. ,,Ich habe mir ein Schneehaus gewünscht!" rief Tom glücklich. ,,Sie hat mir ein Schneehaus gebaut, tief im Wald, dort, wo wir vor Jahren einen Fuchs gesehen haben!" Plötzlich erinnerte sich Lara an den Spaziergang mit Tom und ihrer Großmutter. Tatsächlich war ein Fuchs an ihnen vorbeigehuscht, alle hatten ihn gesehen und jetzt, Jahre später, hatte ihre Großmutter ihn als Hinweis in ihrem Adventkalender verarbeitet.

,,Sieh nur! Es ist wunderschön!" staunte Tom. Mitten im Wald stand ein kleines, weiß leuchtendes Häuschen aus Schnee und Eis. Toms Geburtstagsgeschenk. Ein wunderschönes und einzigartiges Geburtstagsgeschenk. Endlich hatten sie das Rätsel hinter Tür Nummer 17 gelöst. Aber das Warten hatte sich gelohnt. Nur – bis sie das Geschenk ganz auskosten konnten, würden sie noch ein bisschen länger warten müssen, denn auf der Tür stand die Aufschrift ,,Vorsicht: Weihnachtsüberraschung! Nicht vor dem 24. Dezember betreten!" Nun wussten sie immerhin schon, wo sie die morgigen Geschenke finden würden.



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Adrasthea / Lea Sophy

#24
Ich bin zwar etwas früh dran aber ich denke das wird schon gehn, hab morgen früh nämlich keine Zeit fürs Forum und meine ursprümgliche Geschichte die ich jewa per pn als vertretung geschickt hab hat sie ja schon am 19 gepostet. Böses  Jewa  S:D ^^

daher hier die Geschichte für den 23.12.2012









Klage gegen den Weihnachtsmann (was lustiges auch mal für die Eltern)
Quelle Kanzlei meines damaligen Cheffes am schwarzen Brett.

Geschrieben von Fred Staffen
Erschienen ist das Gedicht in einem Sprachenlehrbuch für Deutsche Sprache (Finnland) mit dem Buchtitel "Zusammen"
zusammengestellt von Roman Schatz ISBN 951-1-17201-8


Lieber guter Weihnachtsmann,
jetzt ist`s soweit, jetzt bist du dran.
mein Chef ist nämlich Rechtsanwalt,
der klagt dich an, der stellt dich kalt.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Schon seit vielen hundert Jahren,
bist du nun durch's Land gefahren,
ohne Nummernschild und Licht,
auch TÜV und ASU gab es nicht.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Dein Schlitten eignet sich nur schwer,
zur Teilnahme am Luftverkehr.
Es wird vor Gericht zu klären sein:
Besitzt du 'nen Pilotenschein?

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Durch den Kamin ins Haus zu kommen,
ist rein rechtlich, streng genommen:
Hausfriedensbruch - Einbruch sogar.
Das gibt Gefängnis, das ist klar.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Und stiehlst du nicht bei den Besuchen,
von fremden Tellern Obst und Kuchen?
Das wird bestraft, das muß man ahnden.
Die Polizei läßt nach dir  fahnden.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Es ist auch allgemein bekannt,
du kommst gar nicht aus diesem Land.
Wie man so hört, steht wohl dein Haus
am Nordpol, also sieht es aus,
als kämmst du nicht aus der EU.
Das kommt zur Klageschrift dazu!

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Hier kommt das Deutsche Recht zum Tragen.
Ein jeder Richter wird sich fragen,
ob deine Arbeit rechtens ist,
weil du ohne Erlaubnis bist.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Der Engel, der dich stets begleitet,
ist minderjährig und bereitet
uns daher wirklich Kopfzerbrechen.
Das Jugendamt wird mit dir sprechen!

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Jetzt kommen wir zu ernsten Sachen:
wir finden es gar nicht zum Lachen,
dass Kindern du mit Schlägen drohst.
Mein Anwalt ist total erbost.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Nötigung heißt das Vergehen,
und wird bestraft, das wirst du sehen,
mit Freiheitsentzug von ein paar Jahren.
Aus ist's bald mit Schlittenfahren.

.-:*´¨`*:-. (¯`•.•´¯)•´.-:*´¨`*:-.

Das Handwerk ist dir bald gelegt,
es sei denn dieser Brief bewegt
dich, die Kanzlei reich zu beschenken,
dann wird's mein Cheffe überdenken.

Lea Sophy 17.04.2009 


Sebastian 27.10.1998