Eigene und fremde "Rollenerwartungen" contra Realtät

Begonnen von lotta, 10. Juli 2012, 11:27:58

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scarlet_rose

#25
Ich habe das Gefühl, dass von der Gesellschaft -  ich formuliere es besser um - dem Umfeld erwartet wird, dass Familie und Hausfrau sein nicht alles sein DARF und es bedeuten würde, sich selbst aufzugeben.
Die Erwartungshaltung Karriere zu machen ist doch recht hoch.

Ich für mich würde das ganz anders sehen, kann dies aber aus vor Allem finanziellen Gründen nicht ausleben. ich würde mich sehr wohl fühlen im traditionellen Rollenbild der Frau. Kinder, Haushalt, Kochen putzen. Dabei müsste ich mich weder über meine Kinder, noch über meinen Mann definieren, sondern könnte dies durchaus über mich selbst. Es bedeutet auch nicht Selbstaufgabe oder ähnliches.
Mein Rollenbild für mich wäre durchaus mehrere Kinder zu haben und mich um Kinder, Haus und Hof zu kümmern.

Ich erfahre hier aber eher einen gegenteiligen Druck von außen, sowohl vom Umfeld, welches permanent erwartet, dass ich mein Studium mit Glanzleistungen abschließe und das dann auch noch mit Freude und Begeisterung.

Auch ist es finanziell einfach nicht drin, zuhause zu bleiben und Kind zu umsorgen,zumal ein zweites Kind auch nicht drin ist, laut Samuel.


Eine gute Mutter ist eine Mutter (und das trifft auch auf Ehefrau zu) , die sich in ihrer eigenen Rolle wohl fühlt und hier gibt es die verschiedensten Gestaltungsmödlichkeiten.

Eine Erwartung der Gesellschaft kann ich nicht direkt allgemein fest machen,da hier sehr viele verschiedene Meinungen sind.

Was ich aber nicht unterschreiben kann ist,dass man alle Möglichkeiten offen hätte, zumindest erfahre ich das hier nicht so. Die Möglichkeit Hausfrau und Mutter zu sein ist praktisch unmöglich.
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~ Oma Netti ~

ZitatEine gute Mutter ist eine Mutter und Ehefrau, die sich in ihrer eigenen Rolle wohl fühlt und hier gibt es die verschiedensten Gestaltungsmödlichkeiten.

Das ist doch mal schön gesagt.  :)

lotte81

Das schöne ist doch heute, dass wir prinzipiell alle Möglichkeiten haben. Und ja, nicht nur in der Theorie,sondern auch in der Praxis  :)
Klar, es wird immer der eine oder andere meckern.... jedes Lebenskonzept wird immer den einen oder anderen stören. Aber wir haben mehr Optionen als Frauen (und auch Männer) je vorher hatten.
Die Optionen erwecken oft den EIndruck, als ob wir auch alles erfüllen MÜSSEN....was wir davon annehmen, ist doch unsere Entscheidung.
Optionen haben natürlich auch einen Lastcharakter...man muss ich nun mal auch entscheiden .....Früher gab es die Optionen nicht, das Leben war dadurch oft klarer und einfacherer. Rollen klar verteilt und jeder kannte seinen Platz...den müssen wir usn heute oft erst suchen und erschaffen .....
Frauen halsen sich oft zu viel auf und meinen sie müssen überall 100% geben....Männer hängen etwas in der Luft....ich glaube für sie ist es noch schwieriger.... Die Rollenentwicklung der Frau ist deutlich klarer,als die der Männer...

Was es für mich bedeutet eine gute Frau, Mutter oder Ehefrau zu sein? Ich muss glücklich mit mir sein und mit der jeweiligen Rolle, so wie ich sie erfülle, zufrieden sein....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

A.n.j.a

Sonne: sehr schoenes posting!
Lotte: ebenfalls!

Scarlet_rose: das ist ja aber auch das, was hier thematisiert wurde - inwieweit beugt man sich dem Erwartungsdruck von wem auch immer? Ich weiss, das kann man nicht wegreden, das ist das Leben und das, womit man taeglich konfrontiert ist. Sicher nicht einfach...

Netti: das ist echt schade, dass Du Dir quasi selber einen Maulkorb verpasst.

scarlet_rose

Zitat von: lotte81 am 10. Juli 2012, 20:37:20
Das schöne ist doch heute, dass wir prinzipiell alle Möglichkeiten haben. Und ja, nicht nur in der Theorie,sondern auch in der Praxis  :)

Und genau das sehe ich nicht.
Es gibt z.B. nicht in jeder Branche die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten.
Manche Frauen finden auch nach 3 Jahren Elternzeit keinen Job mehr, obwohl sie es wollen.
Andere blieben gerne zuhause, können es sich aber nicht leisten.
Die Nächste möchte 8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten, findet aber keine Betreuung. Oder keine ausreichende.

Es gibt soooo viele Gründe und Wege, die man eben nicht einschlagen kann nur weil man es eben gerade will, sondern bei denen man von äußeren, passenden Faktoren abhängig ist.
Man hat theoretisch viele Wahlmöglichkeiten, was das reale Leben aber aus den Wahlmöglichen macht, bzw wie diese sich darstellen, ist noch mal ein ganz anderes Thema
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Honigbluete

Ich hab jetzt nicht gelesen, was die anderen geschrieben haben, aber da die "gesellschaftlichen Erwartungen" heute so vielseitig und sich selbst widersprechend sind, kann frau diese nicht erfüllen... Denn geht man früh wieder arbeiten, ist man für einige Leute eine Heldin, andere stempeln einen als Rabenmutter ab. Bleibt man dagegen länger zu Hause, ist man für einige Leute eine faule Sau und für andere die einzig wahre Mutter... Man wird es nie allen Recht machen!

ABER:
Wir haben das große Glück, dass wir als Frauen die ganze Bandbreite an Rollen ausschöpfen können, wie wir wollen! Es ist in Ordnung, alleinerziehend zu sein, ebenso wie in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zu leben oder früh arbeiten zu gehen oder längere Zeit zuhause zu bleiben... Wofür auch immer wir uns entscheiden, wir sollten es aus vollem Herzen tun und dann auch dazu stehen. Klar gibt es Situationen, in denen man aus der Not heraus handeln muss, aber auch da gibt es meist Alternativen...

lotte81

Zitat von: scarlet_rose am 10. Juli 2012, 20:40:47
Zitat von: lotte81 am 10. Juli 2012, 20:37:20
Das schöne ist doch heute, dass wir prinzipiell alle Möglichkeiten haben. Und ja, nicht nur in der Theorie,sondern auch in der Praxis  :)

Und genau das sehe ich nicht.
Es gibt z.B. nicht in jeder Branche die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten.
Manche Frauen finden auch nach 3 Jahren Elternzeit keinen Job mehr, obwohl sie es wollen.
Andere blieben gerne zuhause, können es sich aber nicht leisten.
Die Nächste möchte 8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten, findet aber keine Betreuung. Oder keine ausreichende.

Es gibt soooo viele Gründe und Wege, die man eben nicht einschlagen kann nur weil man es eben gerade will, sondern bei denen man von äußeren, passenden Faktoren abhängig ist.
Man hat theoretisch viele Wahlmöglichkeiten, was das reale Leben aber aus den Wahlmöglichen macht, bzw wie diese sich darstellen, ist noch mal ein ganz anderes Thema
Naja, sicher gibt es Grenzen, die einfach durch Sozialisation, Wohnort, Bildung/Schulbildung etc. gesetzt sind. Natürlich hat nicht jeder JEDE einzelne Option.... Ich kann nicht Prinzessin werden und wenn ich im Krankenhaus arbeiten will, muss ich Nachtdienste machen..... So konkret meinte ich es  aber auch nicht.

wir haben die Wahl zu heiraten und Kinder zu bekommen oder nicht (schon allein DAS ist relativ neu! die Wahl hatten die Frauen bis vor kurzem nicht)...wir können acuh nur heiraten (dann aber keine Kinder bekommen) oder nur Kinder bekommen ohne Mann (ohne dadurch ins total gesellschaftliche AUS zu geraten)... wir können arbeiten oder daheim bleiben...wir können Karriere machen....

Natürlich bedeutet oft die Entscheidung für eins, die Entscheidung gegen etwas anderes!!!!!....
so kann ich sagen: Ich bekomme Kinder, bleibe daheim und nehme ggf. sogar Sozialhilfe..... damit entscheide ich mich aber wohl eher gegen eine Karriere....
Oder ich entscheide mich für die Karriere und damit aber gegen ein Leben als Hausfrau und Mutter.....
Natürlich bedeuten Entscheidungen immer Einschränkungen auf der anderen SEite....
Nicht jeder kann alles auf einmal haben..... Man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen...Aber man kann sich entscheiden.
Wenn ich in meinem Beruf nicht Teilzeit arbeiten kann, mir Teilzeit aber wichtiig ist, muss ich eben irgendwo anders arbeiten (evtl. weit unter meinem Ausbildungsstand)...ich muss dann entscheiden, was Priorität hat.
Und natürlich haben verschiedene Berufe nun mal verschiedene Vorraussetzungen...sei es weil ich Abi, mathematisches Verständnis oder Mobilität brauche....oder eben nicht Teilzeit arbeiten kann.....
Wir haben nahezu alle Möglichkeiten - und ich glaube, das macht es eben oft so schwierig...dadurch, dass ich sehe, was für Möglichkeiten ich haben könnte, wird einem oft überhaupt erst klar, was man mit jeder Entscheidung auch verliert... Mit jeder Entscheidung die ich treffen, schließe ich automatisch auch andere Türen....
da stimme ich dir zu!
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

A.n.j.a

Zitat von: lotte81 am 10. Juli 2012, 20:51:14

wir haben die Wahl zu heiraten und Kinder zu bekommen oder nicht (schon allein DAS ist relativ neu! die Wahl hatten die Frauen bis vor kurzem nicht)...wir können acuh nur heiraten (dann aber keine Kinder bekommen) oder nur Kinder bekommen ohne Mann (ohne dadurch ins total gesellschaftliche AUS zu geraten)... wir können arbeiten oder daheim bleiben...wir können Karriere machen....



Grosser Applaus!!!  s-daumenhoch

Pela

Zitat von: Sonne1978 am 10. Juli 2012, 20:25:56
Ich werde wieder arbeiten gehen, aber die ersten 2-3 Jahre im Leben unserer Kinder möchte ich für sie sorgen, für sie da sein, sie erziehen. Die Zeit geht so schnell vorbei, es gibt soviele tolle Dinge, die ich in jeder Altersphase mit jedem einzelnen Kind erlebt habe. Gemessen an den Jahren, die ich noch mit Arbeit verbringe (bis ich 67 bin, gehen noch 33 Jahre ins Land), ist die Zeit mit meinen Kindern erschreckend kurz.

:-*  :-*  :-*

Sonne1978

@Lotte
Danke - ich habe jetzt schon so oft angesetzt, um meine Worte zu erklären. Du hast es auf den Punkt getroffen.

Wie man aber auch schon an den Antworten erkennen kann: die Wahl zu haben, heißt auch sprichwörtlich, die Qual. Wobei ich "Qual" eher mit "Unsicherheit" ersetzen würde. Es gibt soviele Möglichkeiten, sich zu entfalten. Aber welche ist die Richtige? Wenn ich die Entscheidung für X treffe, kann ich dann die Einschränkung bei Y hinnehmen? Bin ich dann glücklicher? Für wen mache ich das? Für mich? Für die Familie? Die Gesellschaft?

A.n.j.a

#35
Du fasst dieses Dilemma sehr, sehr schoen in Worte, Chrissie (richtig geschrieben? Bist Du echt schon ueber 30? Mein Gott. 6 im Sinn....)

Ja, das ist es ganz sicher. Die Umwelt, die Moeglichkeiten, die wirklich echten Alternativen.

Ich seh das immer etwas von einem absolut ungewollten hohen Ross, da meine Entscheidungsfindung mit 19 abgeschlossen war und ich ab da echt Glueck mit Gehalt und Moeglichkeiten hatte. Beamtin halt.

Es tut mir leid, wenn meine story hier ab und an komisch oder weltfremd ankommt. Ich hatte und habe nicht die Wahl, daheim zu bleiben. Ich wuesste ehrlich auch nicht, wie ich das machen sollte, da ich eben wirklich schlecht in Sachen Haushalt und 100% (oder mit Kiga und Schule dann doch eher 30 %)  Kinder waere, wie ich fuerchte. Na egal.

Diese Angst und diese Sorgen, trotz guter Startchanchen rein ausbildungstechnisch dann doch nichts zu finden, sind mir nicht bekannt, ich bin da einfach blind und naiv.

Sorry dafuer.

Sonne1978

Ja, ist beides richtig :-)

Siehst Du, bei mir ist es umgekehrt. Ich wusste nicht, was ich will und habe eine Ausbildung begonnen, von der ich mir vorstellen konnte, dass das was wäre. Der Job gefiel mir gut, aber der ultimative Traumberuf ist es nicht. Wer weiss, vielleicht fange ich nochmal was ganz anderes an.

Was die Abhängikeit vom Ehemann betrifft, bin ich möglicherweise naiv. Sollten wir uns jemals trennen - was soll passieren? Entweder fasse ich in meinem erlernten Beruf Fuß oder ich mach' was völlig anderes. Ich bin mir sicher, dass ich die Kinder und mich schon irgendwie durchs Leben bekäme.

A.n.j.a

Puh, na Gott sei dank :)


Nein, Du bist nicht naiv.

Ich meine, wer von uns, der kein Cyborg oder so ist, wuerde so ein "Nicht-mehr-zusammen"-Szenario spinnen? Aus welchem Grund? Aber Gruende gibt es. Man ist doch nicht eine Person.
Sweety hat da ganz recht. Nur weil ich drueber nachdenke, heisst es nicht, dass ich mich trennen will.

Weisst Du, warum ich so darauf anspringe, Chrissie?

Mein eigener Mann hat Angst und Sorge, ich koennte ihn (Invaliden) verlassen, und er hat weder Ahnung, was ich verdiene, noch, was unsere backups, Versicherungen sind.  (er weiss genau, wo alles ist, seit er das zum ersten Mal aufgebracht hat, aber das hat mich sehr wachgeruettelt)

Ich meine, auch als nicht-berufstaetige Ehefrau wuerde ich mir wohl - da bin ich papa-gepraegt, der genau das machte- eine Art Ordner wuenschen, mit allen wichtigen Unterlagen, Vertragsnummern, alles halt.

Und siehst Du, all das mache ich. Schon immer. Schon wegen der Sprache. Er steht total alleine da und haette allen Grund, sich existentielle Sorgen zu machen. Immerhin kocht und waescht er nicht und auch sonst nichts Supi-Papa-Maessiges.

Nein, ich halte Dich nicht fuer naiv. Ich hab nur manchmal das Abstraktionsproblem, meine eigene private Warte auszuschliessen.

Und: rein beruflich mach ich mir ebenfalls diese Sorgen, aus leider vielfaeltiger konsularischer Erfahrung, sei das Scheidung, sei das Tod.
Um "diese" Art Ehefrau. die keine Ahnung hat, was an Geld, Versichungen, Erbe, Unterhalt da verwertbar ist.  Da man sich eben auf den 'Mann im Haus' verlaesst. Papierkram meidet. Er hat es ja im Griff.

Nimm das nicht boes, bitte. ich hab nur schon viel, auch Schlimmes in der Richtung erlebt.

:-*
Anja

lotta

Danke für die interessanten und ehrlichen Antworten.  :)

Ich tue mich derzeit etwas schwer meine Gedanken in Worte zu fassen - alles sehr komplex...  :-\

Zitat von: lotte81 am 10. Juli 2012, 20:37:20
Aber wir haben mehr Optionen als Frauen (und auch Männer) je vorher hatten.
Die Optionen erwecken oft den Eindruck, als ob wir auch alles erfüllen MÜSSEN....was wir davon annehmen, ist doch unsere Entscheidung.
Optionen haben natürlich auch einen Lastcharakter...man muss ich nun mal auch entscheiden .....Früher gab es die Optionen nicht, das Leben war dadurch oft klarer und einfacherer. Rollen klar verteilt und jeder kannte seinen Platz...den müssen wir uns heute oft erst suchen und erschaffen .....
Frauen halsen sich oft zu viel auf und meinen sie müssen überall 100% geben....Männer hängen etwas in der Luft....ich glaube für sie ist es noch schwieriger.... Die Rollenentwicklung der Frau ist deutlich klarer,als die der Männer...

Warum halsen sich Frauen oft zu viel auf? Woher kommt das - woher kommt der Anspruch, möglichst viele Facetten abzudecken?

Warum bleibt bei allen Entscheidungen so oft potentiell ein schlechtes Gewissen - die Ungewissheit, es richtig gemacht zu haben?   :-\


Sonne1978

Trennung, Tod oder Scheidung empfinde ich nichtmal als schlimm im Sinne von "wie finanziere ich unseren Lebensunterhalt". Der worst case wäre für mich persönlich, Pflegefall meines Partners oder berufs-/erwerbsunfähigkeit (bei einem von beiden). Da habe ich dann tatsächlich Existensängste. Da ist man ausgeliefert, während man mit einer Ausbildung im Rücken in den zuerst genannten Fällen in Eigenregie mit Müh' und Not irgendwas aufbauen könnte. Aber für die Art von Frauen, von denen Du sprichst, ist das aus verschiedenen Gründen wohl keine Option.

Dein "Ordner-Einwand" hat mich erstaunt. Da dachte ich wirklich, dass Paare heutzutage a) offen über finanzielle Dinge sprechen und b) vor allem auch interessiert daran sind. Da herrscht womöglich doch noch das Patriarchat vor. Auf Deine "Fälle" bezogen, nicht auf Dein Privatleben.

Hubs

Warum machen Frauen das? Ich weiß es nicht, aber ich habe gelernt es nicht zu machen.
In meinem Leben geht es in erster Linie um mich und darum dass ich glücklich bin.

Warum soll bei den Entscheidungen ein schlechtes Gewissen haften bleiben? Wenn Du eine Entscheidung triffst, egal welche und Du stehst dahinter brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben. Keine Ungewissheit, ob es richtig war oder falsch.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

A.n.j.a

Naja Lotta,

das schlechte Gewissen kommt gerade hier aus eben vielen posts der (nicht mal polemischen) Richtung: "dafuer keine Kinder bekommen " "will Kinder aufwachsen sehen" etcetc. 

Wie kann/soll man sich als quasi Rabenmutter da nicht zumindest in Frage stellen? Auch wenn der Prozess als solcher wenige Sekunden andauert und ein Achselzucken zur Konsequenz hat?

Bei mir ist es kein Anspruch, aber Notwendigkeit, Mit zum Glueck einem geliebten Job im Hintergrund.

Sonne1978

argh - alles weg *heul* ich versuch's gleich nochmal

A.n.j.a

Das erstaunt Dich , ehrlich?

Sagen wir mal so: wenn Du hier in EO eine entsprechende Umfrage lostreten wuerdest, weiss so gut wie jede Bescheid (und geht spaetestens nach Lesen des post auf Schatzsuche).

Ist sehr, sehr oft so. EO, mal wieder die Umfrage-Ausnahme? Glaub ich nicht.
Weil: sich so viele ausschliesslich auf ihren Mann verlassen.

Und gleich kommen dann die posts der Beziehungen, die total gleichwertig sind, wo jeder den safe-code oder Aehnliches hat.  Uhuh.

Pela

Ich bin ja auch zu Hause und die Finanzfrau ;-) lege die Ordner an, verwalte die Konten. Ich hoffe und denke eigentlich das mein Mann alles finden und damit auch regeln könnte, würde mir etwas passieren.

regenbogen78

ich möchte eigentlich auch nur glücklich sein...als mutter und ehefrau...
und finde es ist schwierig...weil alle immer ihren senf dazugeben "müssen"

was mich auch erstaunt ist die intoleranz vieler mütter s-:)

lg regenbogen78
"Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare, für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte, für die Tapferen ist sie die Chance."

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lotta

Manche Entscheidungen muss man aber treffen - weil eben NICHT alle Möglichkeiten offen sind...

Klar ärgere ich mich darüber, wenn schon während der Schwangerschaft meine Ankündigung nach 1 Jahr wieder zu arbeiten als unmöglich und egoistisch und "warum bekommst du dann ein Kind?"  und denke mir meinen Teil...

Aber es trifft mich doch ... gerade weil ich nicht wirklich FREI entscheiden konnte...

Von überall prasseln Erwartungen auf Frauen ein...
Was bringt einen Abteilungsleiter dazu, eine Mutter, die gerade 3 Tage wegen schwerer Krankheit des Kindes nicht zur Arbeit erscheinen konnte, beiseite zu nehmen und ihr nahe zu legen, mal ihre Prioritäten zu überdenken...  ???  :-(


Anja ;) Ich habe auch so einen "Ordner-Papa" und dementsprechend selbst auch so einen Ordner - in meinem Umfeld wimmelt es aber von Frauen, die von "Finanzdingen" keinen blassen Schimmer haben und nicht einmal wissen, bei welcher Versicherung sie sind...

Sonne1978

Zitat^Warum halsen sich Frauen oft zu viel auf? Woher kommt das - woher kommt der Anspruch, möglichst viele Facetten abzudecken?

Warum bleibt bei allen Entscheidungen so oft potentiell ein schlechtes Gewissen - die Ungewissheit, es richtig gemacht zu haben?

Kennst Du das? Du sitzt beim Frisör oder beim Arzt und blätterst in einer Frauen- oder Elternzeitschrift. Du liest von erfolgreichen, schönen Frauen, die mit Leichtigkeit und Freude Familie und Beruf unter einen Hut bringen. In Interviews und Fotostrecken sind die Berufsbezeichnungen hip, cool, akademisch. Keine Metzgerin, keine Frisörin, keine Verkäuferin. Dort wird Dir gesagt, was Du haben musst, wie Du sein musst, um wirklich glücklich zu sein.

Dann wählst Du als nächstes ein Promi-Blättchen. Die Frauen haben vor zwei Wochen ein Baby bekommen, aber der Bikini in Größe 34 passt wie angegossen. Die Stars hängen mit ihren Kindern bei einem Coffee-to-go auf dem Spielplatz ab oder kommen mit einem dicken Strauss Blumen und frischem Bio-Gemüse vom Markt. Von Augenringen oder STress keine Spur.

Das normale Leben passiert aber bei Dir. So, wie Du es möchtest und nicht, wie es bei anderen besser ankommt. Wir Frauen sollten lernen, wieder mehr auf unser Bauchgefühl zu hören.

A.n.j.a

#48
Sonne und Lotta: Ordner: :D yay!!!

Regenbogen:  ja, das ist wohl genau das, was jede/r  gerne moechte. Welche Intoleranz genau meinst Du denn ?   :-\

Sonne1978

hat sich ja nun überschnitten... also noch eine Ergänzung :)

Ist zwar leicht gesagt, aber was verlierst Du, wenn Du Deinen Chef / Abteilungsleiter fragst, was er Dir bzgl. der Proritäten raten kann?