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Begonnen von Flower Eight Revival, 06. Februar 2013, 17:53:36

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Mondlaus

Also unsere Software prüft das so: wenn deutliche Ähnlichkeiten zu Stellen in Artikeln oder Internetquellen oder anderen Hausarbeiten da sind, wird das gelb angezeigt (muss nicht wortwörtlich übernommen sein -  entdeckt also auch, wenn der Sinn geblieben und der Satz umgeschrieben ist). Es zeigt dann auch die Quelle an. Bei wortwörtlichen Übernahmen ist es rot. Alles kein Problen, solange ordentlich zitiert. Ein gut recherchierter Artikel muss sogar ca. 10-20% Übereinstimmungen haben, also gelb oder rot sein, denn sonst würde er ja nicht gut recherchiert sein. Alles über 20% ist etwas verdächtig, da schau ich dann nochmal nach. Ob es dann ein Plagiat ist, das kommt darauf an, wie die Zitate gesetzt sind, das kann die Software nicht entdecken, da sind wir gefragt.

Es aber gibt tatsächlich Hausarbeiten, wo die Hälfte rot ist und keine Quellenangaben dabei sind.

Ich lade bei weitem nicht alle Hausarbeiten in das Program - nur bei Verdacht.
Kind 2011
Kind 2014
...

redheart

Und dieses Literaturlisten abgeben finde ich akademisch gesehen genau so befremdlich. Ich kenn das nicht, aber dann kann der Prof die Arbeit ja auch gleich selber schreiben. Recherchieren können, wichtiges von unwichtigem unterscheiden, das macht das Schreiben von Hausarbeiten doch aus.

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Solar. E

Ja, ok, das verstehe ich @blume und Mondlaus.

Bei uns früher war das ja ähnlich. Wir haben gemeinsam einen Versuch vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet und trotzdem gab es Professoren, die von jedem eine eigene Ausarbeitung verlangten. das durfte ja auch nicht wortwörtlich das Gleiche sein, auch wenn es inhaltlich das Gleiche war.
Aber es wurde bei anderen Versuchen auch mal so gemacht, dass wir eine Ausarbeitung abgegeben haben, in der kenntlich gemacht werden musste, von wem welcher Teil stammt.

scarlet_rose

Zitat von: Solar. E am 07. Februar 2013, 11:06:19

Aber sag mal @blume: Gerade bei Hausarbeiten stell ich mir das Ganze schwierig vor, was die Abschreiberei angeht. Ich meine, da kriegen x Studenten aus einem Seminar ein Thema plus Literaturliste vorgesetzt. Es ist doch eigentlich klar, dass da dann ähnliche Ergebnisse rauskommen. Wie unterscheidet der Korrektor dann eigentlich, ob da gepfuscht wurde oder nicht?

Falls ich auch antworten darf:
Hier wird nie ein Thema vorgegeben. Man muss selbst eine Fragestellung entwickeln oder bekommt eine vom Dozenten. Literaturliste ist nur ein Vorschlag. Wenn man nicht ein paar mehr Quellen dazu nimmt,sondern nur vorgegebene kann man fast sicher sein, dass es maximal für eine 3 reicht.

Ähnliche Arbeiten gibt es schon,aber in einer Arbeit muss man ja auch Entwicklung und Gedankengänge erkennen, die sind sicher nicht bei mehreren dauerhaft identisch.
Ähnlich sicher, denn man tauscht sich ja auch aus mit anderen Studenten, aber irgendwas ist dabei doch immer anders.
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deep_blue

Zitat von: redheart am 07. Februar 2013, 11:07:29
Bezüglich der Prüfung, ich hab das damals schon bei Guttenberg gesagt:

Es haben bei weitem nicht alle Universitäten heute bereits "Plagiatssoftware". An meiner Uni wird jede popelige Erstsemester-Arbeit überprüft, aber das ist überhaupt nicht gängig.

Genau so ist es! Viele sagen doch tatsächlich immer noch, wir haben nicht das Geld dafür, um es anzuschaffen.

In den USA war es vor knapp 10 Jahren schon völlig normal, dass diese Möglichkeit des Überprüfens genutzt wurde und zwar nicht erst bei der Abgabe der Thesis, sondern auch bei "einfachen" Semesterarbeiten.

Solar. E

Danke für die Erklärung, scarlet  :)

Ich hab halt deswegen gefragt, weil ich keine praktische Erfahrung bei Hausarbeiten habe, weil es die bei uns so nicht gab. Wir hatten feste Gruppen, bekamen unsere Versuchsanleitungen plus Literaturlisten und dann haben wir das durchgeführt. Literaturzitate waren wenn dann bei der Auswertung der Ergebnisse von Relevanz. Und da wäre es eher schlecht gewesen, wenn da unterschiedliche Interpretationen rausgekommen wären.

redheart

Zitat von: deep_blue am 07. Februar 2013, 11:27:25
Zitat von: redheart am 07. Februar 2013, 11:07:29
Bezüglich der Prüfung, ich hab das damals schon bei Guttenberg gesagt:

Es haben bei weitem nicht alle Universitäten heute bereits "Plagiatssoftware". An meiner Uni wird jede popelige Erstsemester-Arbeit überprüft, aber das ist überhaupt nicht gängig.

Genau so ist es! Viele sagen doch tatsächlich immer noch, wir haben nicht das Geld dafür, um es anzuschaffen.

In den USA war es vor knapp 10 Jahren schon völlig normal, dass diese Möglichkeit des Überprüfens genutzt wurde und zwar nicht erst bei der Abgabe der Thesis, sondern auch bei "einfachen" Semesterarbeiten.
Edit bezüglich oben: Meine Uni überprüft alle Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten, sowie stichprobenartig Seminararbeiten. Die machen das seit etwa 6 Jahren, seither gibt es kaum mehr Plagiate. In der ersten Woche des Studiums beginnt eine Vorlesung, in der es nur darum geht, wie man richtig zitiert und recherchiert.
Ich verstehe echt nicht, warum man sich dagegen wehrt. Wenn ich das nur höre, "zu viel Arbeit" s-:)

@Solar: Ach, das gibt es heute schon noch. Ich teile meine Wohnung hier mit einer Masterstudentin aus Frankreich, die bis vor zwei Wochen noch nie selber in einer Datenbank einen wissenschaftlichen Artikel gesucht hat s-:)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Trouble2011

Zitat von: redheart am 07. Februar 2013, 11:36:44
Zitat von: deep_blue am 07. Februar 2013, 11:27:25
Zitat von: redheart am 07. Februar 2013, 11:07:29
Bezüglich der Prüfung, ich hab das damals schon bei Guttenberg gesagt:

Es haben bei weitem nicht alle Universitäten heute bereits "Plagiatssoftware". An meiner Uni wird jede popelige Erstsemester-Arbeit überprüft, aber das ist überhaupt nicht gängig.

Genau so ist es! Viele sagen doch tatsächlich immer noch, wir haben nicht das Geld dafür, um es anzuschaffen.

In den USA war es vor knapp 10 Jahren schon völlig normal, dass diese Möglichkeit des Überprüfens genutzt wurde und zwar nicht erst bei der Abgabe der Thesis, sondern auch bei "einfachen" Semesterarbeiten.
Edit bezüglich oben: Meine Uni überprüft alle Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten, sowie stichprobenartig Seminararbeiten. Die machen das seit etwa 6 Jahren, seither gibt es kaum mehr Plagiate. In der ersten Woche des Studiums beginnt eine Vorlesung, in der es nur darum geht, wie man richtig zitiert und recherchiert.
Ich verstehe echt nicht, warum man sich dagegen wehrt. Wenn ich das nur höre, "zu viel Arbeit" s-:)

@Solar: Ach, das gibt es heute schon noch. Ich teile meine Wohnung hier mit einer Masterstudentin aus Frankreich, die bis vor zwei Wochen noch nie selber in einer Datenbank einen wissenschaftlichen Artikel gesucht hat s-:)

Studium war doch dafür da um länger schlafen zu können, oder? s-:) ;D

Sweety

Zitat von: redheart am 07. Februar 2013, 11:14:32
Und dieses Literaturlisten abgeben finde ich akademisch gesehen genau so befremdlich. Ich kenn das nicht, aber dann kann der Prof die Arbeit ja auch gleich selber schreiben. Recherchieren können, wichtiges von unwichtigem unterscheiden, das macht das Schreiben von Hausarbeiten doch aus.

Ist das auch wieder so ein geisteswissenschaftliches Ding?

Wir hätten damals bestimmt viel Geld für sowas bezahlt, wohingegen unsere Profs uns auf Nachfrage, welche Literatur wir für Protokoll bzw. Studienarbeit lesen sollen, wohl lachend aus dem Hörsaal marschiert wären ;D ;D

scarlet_rose

Hackt nur auf den Gesiteswissenschaften rum  S:D

WIR bekommen keine Literaturlisten, außer in den Einführungsseminaren. Eventuell ein paar Hinweise, aber man muss schon mehr nutzen als nur die angaben
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Sweety

Ja, aber verflixt nochmal, wer kriegt die denn dann?

Also die Naturwissenschaftler schonmal nicht. Die kriegen für die Vorlesung ein Standardwerk und wenn der Prof gute Laune hat, ein paar Tipps.
Die Ingenieurswissenschaftler auch nicht. Die würden sich kringeln vor Lachen, wenn sie von sowas  wüssten.
Jetzt auch nicht mehr die Geisteswissenschaftler.

Am Ende doch die Ufologen? ;D

redheart

Zitat von: Sweety am 07. Februar 2013, 13:11:04
Zitat von: redheart am 07. Februar 2013, 11:14:32
Und dieses Literaturlisten abgeben finde ich akademisch gesehen genau so befremdlich. Ich kenn das nicht, aber dann kann der Prof die Arbeit ja auch gleich selber schreiben. Recherchieren können, wichtiges von unwichtigem unterscheiden, das macht das Schreiben von Hausarbeiten doch aus.

Ist das auch wieder so ein geisteswissenschaftliches Ding?

Wir hätten damals bestimmt viel Geld für sowas bezahlt, wohingegen unsere Profs uns auf Nachfrage, welche Literatur wir für Protokoll bzw. Studienarbeit lesen sollen, wohl lachend aus dem Hörsaal marschiert wären ;D ;D
Ich glaube, das ist ein faule Professoren Ding ;D

Ich kenne es wie gesagt nicht s-:)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Sweety


SarkanaM

Gibt's hier Geisteswissenschaftler-Lästereien?

Ich bin dabei!  S:D S:D



Ernsthaft: Es ist schon auffällig, dass keine nat.-wiss. Arbeiten dabei sind. Also muss es da bei den Geisteswissenschaftlern irgendeinen Systemfehler geben.


Und bevor jemand um die Ecke rennt: Frau Merkels Arbeit ist wirklich gut! Auch frei zum Download erhältlich, kann jeder lesen.
Falls jemand die Rechnungen versteht, gerne bei mir melden, ich finde das spannend.


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"In the age of information, ignorance is a choice."

redheart

Ist doch aber auch dem geschuldet, dass genau in diesen Disziplinen inflationär promoviert wird?

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Sweety

Historiker kriegen Generalablass, einfach weil sie Historiker sind :D

Flower Eight Revival

#68
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Mondlaus

Ich glaube, Literaturlisten sind ein Mythos - kenne die auch nicht ;)
Kind 2011
Kind 2014
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Conni Faire

#70
Zitat von: Sweety am 07. Februar 2013, 13:17:50
Am Ende doch die Ufologen? ;D

Nein, die müssen sich Ihre Literatur selbst erarbeiten. Siehe Erich von Däniken.

Und dann kriegen die für Ihren langen, schweren Kampf auch keinen Doktortitel.
Der oben genannte Meister seines Faches hat 2012 den Preis "Goldenes Brett vorm Kopf" für sein atemberaubendes Lebenswerk bekommen.
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Und ich bin sicher, dort beißt sich jede Plagiatssoftware gnadenlos die Zähne aus.  ;D

scarlet_rose

#71
Jaja ich bin ja schon ruhig, ich bin ja nur Geisteswissenschaftler und somit habe ich keine Ahnung von echter Wissenschaft  :P

Sind wir ja schon gewohnt.

Ich muss meine Philosophie-Hausarbeiten übrigens immer 2-Fach abgeben. Einmal n gedruckter und einmal in digitalisierter Form für Plagiatsprüfungen  :P
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Sweety

Ja Scarlet, du Ärmste musst das nun ausbaden... aber ich hab da mit "euch" echt ein paar Schoten erlebt, die waren solche Brüller und die waren exakt darauf zurückzuführen, dass mir da ein Primi-Mäuschen gegenübersaß :P

Mondlaus

Die Geisteswissenschaftler, die wir haben, sind auch teilweise... naja ;) Nicht weil Geisteswissenschaftler generell nichts draufhaben - im Gegenteil, es gibt welche, da ist es eine Freude, die Hausarbeiten zu lesen, weil die eine ganz andere und kreativere Herangehensweise haben als Naturwissenschaftler, und noch dazu eine Leidenschaft fürs Fach mitbringen, die man bei BWLern etc vergebens sucht (bist du eine davon, Scarlet  ;) )
Allerdings ziehen Geisteswissenschaften eben viele Leute an, die eigentlich nix drauf haben, und sich dann in "weiche" Fächer einschreiben, weil sie glauben, so könnten sie die ungeliebte Mathematik umgehen. Bei uns hauptsächlich die mit Marketing und Kommunikationswissenschaft (was ist das eigentlich?) als Hauptfach.

Da jetzt gerade der Justizminister mit 0.9 Promille am STeuer erwischt wurde,wird der Wirbel um die Bildungsministerin bestimmt etwas abflachen ;)
Kind 2011
Kind 2014
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Flower Eight Revival

#74
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