Eure Meinung zur Selbständigkeit von Kindern

Begonnen von sunshine, 19. Februar 2012, 12:03:35

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~ Oma Netti ~

zu dem thema kann ich ja auch beitragen. das war bei uns auch so, DDR eben. war es da nicht überall und bei allen so?
aber trotzdem war es irgendwie anders.
ich kann das schwer in worte fassen. ich finde es schon einen unterschied, ob eine mama arbeiten ist (wie es in der DDR allgemein üblich war) oder ob eine mama nebenan im bett liegt und nicht aufstehen WILL.
ich war mit 7 jahren ein schlüsselkind. mein kinderleben lang. aber a) waren das alle meinen freunde und klassenkameraden auch. ich war damit kein sonderling. und b) hatten wir ja doch ei anderes soziales netzwerk. bei mir zumindest. es war irgendwie immer wer erreichbar. nachbarn, omas, tanten...alle meine verwandten haben in der gleichen stadt gewohnt und ich hab mich als kind wirklich nie verlassen gefühlt, obwohl ich mit 6 jahren auch schon so selbstständig war (sein musste) wie ich es mir heute bei meinen kindern NIEMALS vorstellen könnte und wollte.

Sweety

Nein Netti, letztlich ist es nur aus unserer Erwachsenensicht anders.

Kinder sind da viel pragmatischer und nehmen das Gewohnte als Normalität hin, egal aus welchem Grund Mama nebenan schläft.
Da sollte man nicht zuviel reinverklären.

~ Oma Netti ~

ok, das mag sein, aber ich finde es eben nach meiner erwachsenensicht nicht in ordnung.

ich denke auch, dass wir heute in 2 extreme abdriften. einerseits zu ZU VIEL überwachung und verweichlichung und verhätschelung und andererseits zu ZU VIEL ignoranz/keine lust/zu anstrengend gegenüber unseren kindern.

aber das ist langsam am thema vorbei  ;)

redheart

Sunshine - Du machst das schon richtig :-*

Ich schliesse mich Sweety an :)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Honigbluete

Ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, sehe aber auch das große Problem vom oft fehlenden Mittelmaß... Viele Kinder sind total unselbständig, weil ihnen jeder Wunsch von den Augen abgelesen und der Allerwerteste hinterhergetragen wird. Andere müssen sehr früh sehr "selbständig" sein, weil die Eltern sich nicht kümmern (können). Ich erlebe Schüler in 5. und 6. Klassen, die eher ihre Eltern versorgen als dass diese sich um die Kinder kümmern, Schüler, die nicht in die Schule kommen können, weil es den Eltern so schlecht geht, dass sie sie pflegen müssen  :'(, Schüler, die sich um die Finanzen ihrer Eltern und die Beantragung ihres Kindergeldes selber kümmern, die mit Stadtwerken und Energieversorgern verhandeln, damit sie nicht ohne Strom und Wasser leben müssen... Andere vergessen ihre Winterjacke in der Schule und bekommen eine neue, statt die alte zu suchen oder die Mutter taucht in der Schule auf, wenn es einen Streit in der Pause gab  s-:) Ein geschmiertes Butterbrot haben leider die wenigsten dabei, gemeinsame Familienmahlzeiten sind eine Rarität, einige Obst und Gemüsesorten sind den Kindern komplett unbekannt (eine 6.-Klässlerin wusste nicht, wie Erdbeeren schmecken)... Sorry, ich merke, ich gerate ins OT  s-:)

Mein Sohn lässt sich auch gerne noch verwöhnen, so langsam kommt bei ihm aber auch der Wille, Dinge alleine zu erledigen... Gerade heute Abend hat er sich selbst ein Brötchen geschmiert und es alleine gegessen, angeregt durch diesen Thread. Wir waren in der Küche, er im angrenzenden Esszimmer, da wir beide einen rieseneimer Kartoffeln für den KiGa geschält haben und er soooo großen Hunger hatte, dass er nicht warten konnte. Ansonsten essen wir zusammen, wenn wir gemeinsam zuhause sind. Täglich das Frühstück, wo alle drei da sind, mittags im KiGa, am Sonntag alle zusammen, abends esse ich mit meinem Sohn, da mein Mann erst später nach Hause kommt. Ist mein Mann abends mal früher da, wird auch gemeinsam gegessen. Ich hoffe, dass wir uns das auch später so erhalten können!

Wenn Lukas ganz früh morgends mal Hunger hat, darf er sich Obst holen und das essen, später frühstücken wir dann zusammen.