Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen - Erwachsene&Kinder

Begonnen von Fliegenpilz, 29. Februar 2012, 09:04:10

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kd74

habe jetzt nicht alles gelesen, bin etwas in zeitdruck daher kurz;

nein wir haben unser leben nicht komplett nach den bedürfnissen unserer kinder ausgerichtet. wir schauen das wir als mensch und als partner nicht zu kurz kommen.
mein mann hat seinen sport ich meine hobbies und die kids eben auch ihre freizeitgestaltung. wir gehen nicht jeden sonntag in irgendeinen indoorspielplatz oder machen was "super kindgerechtes" .
wir versuchen die balance zu halten. dafür gibt es wieder dinge die nur auf die kids ausgerichtet sind.

wir haben früh versucht uns wieder unserer freiheiten zu verschaffen, wir möchetn alleine schlafen es gibt auszeiten für uns eltern. dafür gibt es zb. an einem sonntag einen reperatur sonntag wo sie uns alles zum reparieren bringen können. da wird gebaut und getüfftelt.
und sich nur auf die kinder konzentriert. (das können natürlich auch andere dinge sein,)

auch im materiellen gibt es das was nötig ist, aber es werde nicht alle wünsche erfüllt. hier sparen wir natürlich in erster linie an uns da wir leider keinen goldesel im garten haben.

unser modell passt zu uns. wir leben kein "projekt kind". wir sind alles eigene personen mit eigenen bedürfnissen. mir würde die luft zum atmen fehlen wenn ich mich NUR auf unsere
kinder konzentrieren würde. ich sehe es in der nachbarschaft. keine gespräche mehr, kein miteinander. kein eheleben. klar muss nicht immer so sein, sehe es halt dort ganz deutlich.

wir haben anfangs auch einiges falsch gemacht, aber ich denke wir, nein ich weiss wir sind für uns auf dem richtigen weg. und die entwicklung unserer kids gibt uns recht. :)




dane_80

Aber Bedürfnisse und Wünsche sind doch nicht das Gleiche!

Ich hab mein Leben sicher nicht nach den Wünschen meines Sohnes ausgerichtet. Noch nicht mal nach meinen, denn Wünsche sind ja manchmal was was schwer oder gar nicht zu erfüllen ist.

Bedürfnisse werden so gut und schnell es geht erfüllt. Bei beiden, Mama und Sohn. Eben nach dem " wer leidet mehr" Prinzip wird entschieden was zuerst dran ist. Und zunehmend kann ein größeres Kind eben etwas länger warten als ein Baby, und zunehmend kann er sehen dass auch ein Elternteil oder ein Freund Bedürfnisse hat die ggf. vorgehen.

Über Wunscherfüllung wird individuell entschieden, je nach Dringlichkeit, Stimmung, Erfüllbarkeit usw. Da habe ich letztlich das entscheidende Wort, das liegt eben daran dass ich einerseits die bin die das Geld hat, andererseits die Verantwortung. Wünsche sind ja nicht immer nur gut für einen ;)
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Coney



Ja Dane, so wie Du es geschrieben meinte ich es auch - Wünsche und Bedürfnisse = Unterschied.

scarlet_rose

Oft widersprechen ja sogar die Wünsche den Bedürfnissen.
Irgendwer nannte das Beispiel Schlafenszeiten.
So würde Liam z.B. den Wunsch haben erst um 23Uhr ins Bett zu gehen.
Sein tatsächliches körperliches Bedürfnis als Kind verlangt aber ein gewisses Maß an Schlaf.
Ich schicke ihn also nicht schlafen um meinem Bedürfnis nach Ruhe gerecht zu werden oder bewusst gegen seinen Wunsch, sondern um dem körperlichen Bedürfnis gerecht zu werden, dass ein kleines Kind Schlaf braucht.

Oder auch beim Essen. Klar hat er da Wünsche....jeden Tag nur Joghurt! Aber seine Bedürfnisse widersprechen dem Wunsch.
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Sweety

#29
Dane genau!!

Und in den ersten so schätzungsweise drei Lebensjahren sind Kinder nunmal ein wandelndes Bedürfnisbündel. Rücksichtnahme kann man da nur bedingt erwarten, denn Rücksicht erfordert Einsicht und die wiederum erfordert überhaupt erstmal die Fähigkeit, bestimmte abstrakte Dinge zu erfassen.

Und klar, im ersten Lebensjahr ist das besonders krass.
Wer hier behauptet, im ersten Lebensjahr sein Leben nicht um die Bedürfnisse seines Babies drumherumgebaut zu haben, ist eingeladen, mich mal nach einem Erlebnisbericht über das erste Lebensjahr meines Neffen zu fragen. Ich wette, dann wird diese Ansicht ganz schnell wieder revidiert :-[

Ich finde aber trotzdem, dass die individuelle Freiheit als Mensch und/oder als Paar davon nicht komplett vereinnahmt wird.
Elternauszeiten und so weiter kollidieren doch nicht zwingend mit dem Bedürfnis eines Säuglings nach Nähe und Zuwendung ???
Es sei denn natürlich, man wartet, bis das Kind schreit, drückt es dann dem Nächstbesten in die Hand und verschwindet in der Disco ;D

Aber nichtsdestotrotz kann es schonmal vorkommen, dass Wünsche und/oder Bedürfnisse kollidieren. Gerade in der frühen Zeit geht dann erstmal das Kind vor.
Jedoch haben auch da schon wir unsere Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt.

Beispiel: Wie hier so einige mitbekommen haben, haben wir ja nun ein Kind mit recht exzentrischen Schlafgewohnheiten (und so hart das auch ist - wir haben gelernt, dass wir alle entspannter leben und wenigstens ein Minimum an Schlaf bekommen, wenn wir darauf eingehen und nicht zwingend versuchen, unsere Vorstellungen durchzusetzen ;) ) und ist es tagsüber noch lockerer, wird ein durchstrukturierter und relativ gleichbleibender Ablauf umso nötiger, je weiter der Tag voranschreitet und sich dem Ende entgegenneigt. Das gipfelt dann im Zubettbringen. In seinem Zimmer. Sein Bedürfnis, nicht unseres. Er schläft am besten (bzw. wenn überhaupt) allein im Zimmer.

Wenn wir aber Freunde besuchen und dort nächtigen - dann passen wir uns ohne Wenn und Aber den dortigen Gelegenheiten an. Dann ist's eben mal Essig mit den gewohnten Strukturen. Und nein - wir erwarten SELBSTVERSTÄNDLICH NICHT, dass uns zwei Räume zum Schlafen zur Verfügung gestellt werden. Also bitte, wer sind wir denn? ??? ;D ;D
Gut, wir zahlen dann den Preis in Form einer sehr unruhigen Nacht und wenn wir Pech haben, auch noch die folgenden Nächte... aber das ist es dann eben einfach wert.

Fliegenpilz

Ich war einkaufen ... und so! Ich les nach.
Aber ich glaube, dass ich enttäuscht sein werde ;D

D@nce

.

kd74

also ich weiss nicht, was hat denn "in die steckdose fassen" mit wünsche oder bedürfnisse zu tun? das bedarf doch keiner diskussion das ich das nicht erlaube, aber nicht aus einem bedürfnis oder wunsch des kindes heraus sondern um das kind vor gefahr zu schützen und das kind auf gefahr zu sensibilisieren. das bring ich nun nicht zusammen.

kurz gefasst bin ich bei sweety. ihr modell kommt unserem ziemlich nah.

D@nce

.

dane_80

Naja, meine Bedürfnisse erfülle ich schon auch zeitnah.
Und auch das Baby musste mal 2 Min. warten und weinen wenn ich auf Klo musste oder noch dringend was zu trinken holen bevor ich mich 30 Min. zum stillen hingesetzt hab.
Da ging dann mein Bedürfnis vor.

Im ersten Jahr hab ich mich total nach dem Kind gerichtet, gestillt, gewickelt, getragen und schlafen lassen wenn er es brauchte. Und trotzdem hatte ich Zeit für viele tolle Sachen, vom shoppen übers lesen, Freundinnen treffen, Abende auf dem Sofa , Urlaubsreisen, Partys und Filme kucken. Meine Sachen wurden eben notfalls etwas verschoben und dann mit sattem Kind im TT erledigt. Immer noch einfacher als stur anch meinem Plan zu gehen mit brüllendem Kind.
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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D@nce

@Dane: Ich finde vor allem, dass das eine Einstellungs-Sache ist. Eine Bekannte von mir zum Beispiel hat ein 10 Wochen altes Baby - und nicht immer, aber meistens, stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse davor. Sprich - wenn sie sich nunmal für 16 Uhr verabredet hat und Kind unerwartet zu der Zeit schläft - dann wird Kind geweckt und eingepackt, damit sie um 16 Uhr dort ist. Ich habe auch heute kein Problem damit solche Verabredungen spontan um ne halbe Stunde oder Stunde zu schieben. In meinen Augen ist das mit Kind einfach so. Wenn sie der Meinung ist, der Boden muss JETZT gewischt werden und Kind brüllt aber grad - dann muss Kind trotzdem warten. Ist bei mir anders - klar erfülle ich mein Bedürfnis Boden wischen, weggehen oder was auch immer zeitnah - aber eben erst, wenn Kind zufrieden ist.

Ich war mir schon vor Kind dessen bewusst, dass ich nicht mehr an erster Stelle stehe. Und viele Dinge sind mit Kind komplizierter als vorher. Aber das wusste ich doch. Je lockerer ich das sehe, desto einfacher ist es für mich, auch meine Bedürfnisse zu stillen. Finde ich zumindest. Ich beobachte häufig, dass manche Mütter sich ganz schwer tun sich UND dem Kind gerecht zu werden und letztlich immer einer auf der Strecke bleibt, ich finde das muss und darf nicht sein.

Coney



Ich finde, Kinder sollten lernen, dass sich nicht alles nur um sie dreht, nicht die ganze Welt nur auf sie gewartet hat und sie nicht immer die Nr. 1 sind - das kann für's spätere Leben nur von Vorteil sein. Meine Kinder sollen reife, selbstständige Erwachsene werden, die vernünftige Entscheidungen treffen - und ich persönlich glaube nicht, dass ich das damit erreiche, jeden Wunsch zu erfüllen, von Anfang jede meiner Entscheidungen auszudiskutieren und keine Regeln aufzustellen. Das alles kann liebevoll geschehen, aber gewisse Begrenzungen gibt es einfach.

dane_80

Dance, genau. Ob ich den Boden um 10 oder um 14 Uhr wische ist mir egal, hauptsache er wird irgendwann gewischt. Für einen Arzttermin musste mein Baby auch mit, eine Freundin hab ich dann angerufen und verschoben oder das Kind gleich im TT oder im Auto schlafen lassen wenn es absehbar war.

Coney, aber da sind wir doch wieder bei Wünschen. Kein Baby oder Kleinkind lernt mMn was sinnvolles wenn es schreien muss. Aber ein 5jähriger kann schon lernen dass man ein Eis nur bekommt wenn man a) nett fragt b) noch kein Eis hatte c) es grade allgemein passt . Was zu trinken bekommt der 5jährige trotzdem sofort.
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kd74

Zitat von: D@nce am 29. Februar 2012, 11:52:42
@Vigi: Das war nur ein kleiner Hinweis darauf, dass Finnja noch seehr klein ist und ich derzeit zur Wunsch-Befriedigung noch nicht viel beitragen kann, das kommt ja erst wenn sie älter ist ;) Andere Wünsche äußert sie einfach noch nicht, sie hat sonst nur Bedürfnisse ;)


ah okay verstehe! ;)

Fliegenpilz

Schöne Diskussionsrunde.

Manches was Kinder fordern deckt sich ja nicht immer mit dem was die Eltern oder ein Elternteil sich wünschen bzw. ihre Bedürfnisse befriedigt.

Wie verhaltet ihr euch da?
Ist das für die Eheleute dann ein Konfliktthema, setzt einer seine Meinung durch und der andere hat sich dem Schicksal zu fügen? Seid ihr Kompromissmenschen?

Ich denke da z.B. gerne an das Familienbett, ein Bedürfnis des Kindes (oder der Mutter :P) und der Mann hat dann einfach für die Zeit auf die Couch zu ziehen, bewußte Wortwahl: Er hat es zu machen.
Wäre nun jetzt z.B. nicht mehr meine Definition des Familienbetts. Außerdem könnte ich meinen Mann verstehen, dass er wirklich angenervt ist vom "auf der Couch schlafen", genauso wenig wie ich Monate oder vielleicht sogar Jahre getrennt schlafen wollen würde.

D@nce

@Coney: Richtig - aber dabei redest du von Wunscherfüllung älterer Kinder oder? Ein 1-2 Jähriges Kind kann man doch kaum "zurückstellen"... Wenn sie dann älter sind, sehe ich das genauso - es dreht sich nicht nonstop alles um sie und nicht jeder Wunsch wird erfüllt! Selbstverständlich - aber ich bin der Meinung, dass das ein schleichender Prozess ist - erst steht das Baby klar an erster Stelle und je älter es wird, desto eher kann es mal warten oder verzichten - das geht ja im Grunde auch erst sinnvoll, wenn sie mehr verstehen, als in den ersten ein/zwei Lebensjahren.

Und ja - im ersten Jahr hat sich alles um sie gedreht. Tut es immernoch sehr, aber wird langsam schleichend weniger. Bzw. geht ja jetzt auch erst die eigentliche "Erziehungssache" los, da sie immer mehr versteht. Dass ich mir keine nonstop betüdelte, verwöhnte Göre heranziehen möchte, ist klar ;)

scarlet_rose

So Situationen in denen Bedürfnisse des Einen die des Anderen gänzlich missachten kenne ich keine und kann ich mir auch keine Vorstellen. Das Beispiel der Mann zieht auf die Couch aus z.B. ist mir absolut unverständlich.
Warum muss der Mann auf die Couch ziehen, wenn das Kind im Familienbett schlafen will?
Da kann man andere Lösungen finden.

Wir waren und bisher bei allem sehr einig und haben bisher beide immer die Bedürfnisse von Liam auf gleiche oder ähnliche Weise stillen wollen.

Mir fällt auch sonst kein Bedürfnis ein,welches ich/wir nicht umfassend erfüllen. Anders spezielle Wünsche. Die decken sich oft nicht mit unseren Wünschen/Bedürfnissen, sowie oben beschrieben auch nicht immer mit den eigenen.
Wünsche werden in erster Linie auf Vernunft hin beurteilt.

Ist es vernünftig jetzt noch ein zweites Eis zu essen, nur weil es der Wunsch ist? Ist es vernünftig heute ins Freibad zu gehen, wenn es in 2 Stunden Gewittert? usw....Da ist dann auch weniger das persönliche empfinden dahinter, sondern eine argumentative Schlussfolgerung (nicht immer mit dem Kind, aber eben allgemein) dahinter.
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Fliegenpilz

Zitat von: D@nce am 29. Februar 2012, 12:00:43Eine Bekannte von mir zum Beispiel hat ein 10 Wochen altes Baby - und nicht immer, aber meistens, stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse davor. Sprich - wenn sie sich nunmal für 16 Uhr verabredet hat und Kind unerwartet zu der Zeit schläft - dann wird Kind geweckt und eingepackt, damit sie um 16 Uhr dort ist. Ich habe auch heute kein Problem damit solche Verabredungen spontan um ne halbe Stunde oder Stunde zu schieben. In meinen Augen ist das mit Kind einfach so.

Da sehe ich ehrlich gesagt z.B. gar kein Problem. Wenn ich mich um 16 Uhr verabrede, dann erscheine ich um 16 Uhr. Und Freunde haben meist auch nur bedingte Geduld und ich (selbst Mutter) wäre nicht gerade erbaut, wenn meine Freunde mir 15 Minuten vor dem Treffen sagen per Telefon, dass sie erst in 30 - 60 Minuten können, während ich vielleicht schon im Café sitze.

Ich habe meinen Alltag nie nach den Kindern ausgerichtet, sie bekamen ihre eigenen Zeiten (Krabbel- und Spielgruppen, fester Mittagsschlaf, ...) aber ansonsten gehören auch Babies schon für mich in den regulären Alltag sofern möglich integriert.

Wie soll man das denn z.B. mit Zwillingen machen oder zwei sehr dicht aufeinander geborenen Kindern? Gar keine gesellschaftlichen Termine mehr wahrnehmen, weil immer ein Kind schläft? :-\ Oder Geschwisterkinder, die müssen sich erst recht einfinden, denn auch wenn das kleine Kind um 12 Uhr immer schläft, dennoch muss das große Kind ja auch um 12 Uhr aus dem Kindergarten abgeholt werden.


kd74

@christiane;
thema ehebett habe ich ja oben auch schonmal angesprochen.
tochter a hat es 1,5 jahre versucht im elternbett zu schlafen. wir haben sie genau diese zeit konsequent wieder in  ihr bett gebracht. das war UNS wichtig. wir wollen und wollten kein elternbett. auch heute nicht.
und klar da stellen wir ganz klar unsere bedürfnisse nach vorne. wir finden da nichts verwerfliches daran, anderen bietet das eine diskussionsgrundlage. um mal ein beispiel zu nennen.

D@nce

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scarlet_rose

In dem Beispiel von Dance sehe ich schon deswegen kein Proiblem, weil ich es nicht dem Bedürfnis eines 10Wochen alten Kindes widersprechend empfinde es einzupacken und ins Cafe mitzunehmen.
Das Kind hat das Bedürfnis zu schlafen und in erster Linie bei einem nahen Vertrauten zu sein. Ob dieser aber in der Wohnung sitzt, spaziert oder im Cafe sitzt widerspricht dem Bedürfnis in keinster Weise....
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dane_80

Beim Familenbett wurden bei uns mehrere Bedürfnisse erfüllt: das des Kindes nach Nähe und meines nach Schlaf. Mein Ex hat das damals eingesehen: ohne Familienbett schläft hier niemand gut. Die Gegebenheiten wurden angepasst: Kind schlief im großen Bett außen bzw. im Babybalkon, Mama und Papa konnten trotzdem kuscheln.

Bei Bedürfnissen waren wir meist ziemlich einig, bei Wünschen dann weniger. Und da bin ich inzwischen relativ kompromisslos: nur weil jemand meinem Kind den Wunsch nach einem Tier erfüllt heißt das nicht dass ICH mich dann darum kümmere, es bleibt also beim Vater/Opa.
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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D@nce

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Tini

Erstmal nur das Ausgangsposting gelesen.....

Das ist immer mal wieder mein Thema. Mein Ex meint ja, mann müsse sämtliche eigene Bedürfnisse dem Kind unterordnen, ich sehe das anders. Aber ich bin auch von natur aus vielleicht ein bisschen egoistischer als andere, das führt manchmal sogar dazu, dass ich meine eine schlechte Mutter zu sein, weil ich einfach nicht in der Lage bin, meine Bedürfnisse immer hintenanzustellen.

Ich bin nach 3 Jahren Elternzeit fast verrückt geworden vor Lagerkoller, fand es nur noch anstrengend und war heilfroh, als meine Tochter im Kindergarten war. Noch mehr, als ich wieder gearbeitet habe. Und bevor wir das Wechselmodell hatten, bin ich auch manchmal auf dem Zahnfleisch gegangen, weil ich eigentlich nur Sonntag richtig kinderfrei hatte. Und ich brauche das halt.

Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich in der Woche, in der meine Maus beim Papa ist, richtig Sehnsucht nach ihr bekomme und mich auf sie freue. Und seitdem bin ich auch viel entspannter im Umgang mit ihr.

Und ich denke, davon profitiert auch meine Tochter, wenn es mir gut geht  ;)
She *7/2006
He   *7/2014

Sweety

Scarlet und Christiane - jau :)

Was die Familienbetterei angeht... da muss schlicht ein Konsens gefunden werden.
Beispielsweise würde ich hinterfragen, WARUM mein Mann dagegen wäre. Und dann könnte man reden.
In unserem Fall wäre bis zum Alter von ca. 15 Monaten fast nichts anderes gegangen, wegen der Schlafproblematik. Ab 15 Monaten wäre aber MIT bei uns Schlafen nichts mehr gegangen.
Wobei wir ja für Puristen gar kein "echtes" Familienbett hatten, sondern eben 1,25 Jahre ein nach unserer Seite offenes Gitterbett ans Elternbett rangestellt.

So, mit einer Antwort meines Mannes auf "Warum nicht?" müsste ich dann sehen, wie man arbeiten kann. Ich bin ehrlich - wenn sich Bedürfnisse überschneiden, dann muss eben abgewogen werden, wessen Bedürfnis am "schmerzlosesten" hintanzustellen ist.
Heißt in unserem konkreten Fall:
Constantin war 15 Monate lang ein "Dauerkontakter" und Vielstiller. Und ja - da wäre es für meinen Mann einfacher gewesen, auf die Couch zu ziehen, wenn es ihn denn so dermaßen stört, als es für mich gewesen wäre, jede Nacht 8-12x aufzustehen, zu stillen, wieder ins Schlafzimmer zu tapern, einzunicken, aufzustehen...
Da in unserer Ehe aber nunmal nicht mit Argumenten "Weil ich das so will" oder "Das ist eben so" hantiert wird, bin ich ziemlich sicher, dass wir Konfliktfall eine Einigung gefunden hätten.
So war es recht einfach: Wir beide fanden es so am Praktischsten und Constantin fand es so am Angenehmsten ;D

ZitatIch habe meinen Alltag nie nach den Kindern ausgerichtet, sie bekamen ihre eigenen Zeiten (Krabbel- und Spielgruppen, fester Mittagsschlaf, ...) aber ansonsten gehören auch Babies schon für mich in den regulären Alltag sofern möglich integriert.

Ich behaupte nochmal, KEINE die hier mitschreibt, hat wirklich ihren Alltag NICHT nach den Kindern ausgerichtet. Ehrlich. Ich hab einmal gesehen, was es bedeutet, sein Leben NICHT nach seinem Baby (ich wähle grad bewusst das Babyalter) auszurichten und ihr dürft mir glauben... das konsequent zu leben ist ein ganz anderes Kaliber, als sein Kind zu wecken und mitzunehmen, wenn es kurz vor einer Verabredung ein unerwartetes Nickerchen einlegt oder es von Beginn an im eigenen Zimmer schlafen zu lassen, weil man das Schlafzimmer als Elternzone reservieren möchte :-\