Angelina Jolie-Brustamputation-was haltet ihr davon?

Begonnen von mausebause, 14. Mai 2013, 08:16:15

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~ Oma Netti ~

@Katie  Meine Schwägerin hat das jetzt hinter sich. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für die weiteren Op's. Meine Schwägerin ist nun schon das dritte Jahr damit krank und arbeitsunfähig. Und sie ist so alt wie ich.

Katie

#26
Zitat von: scarlet_rose am 14. Mai 2013, 10:36:45
Ich fühle mich nicht angegriffen, aber ich darf auch negativ urteilen. Ebenso darf jeder über meine Entscheidung negativ urteilen.

Für mich ist die präventive Amputation krank und Teil von entgleister Medizin. Nicht nur das, es gehört ganz vieles dazu, was ich an medizinischen auswüchsen als ungut und krank empfinde.

Danke fuer deine Diagnose. Ich halte mich selbst nicht fuer krank. Warum sollte ich an Druesengewebe festhalten, welches ich eh nicht mehr benoetige? Erklaere mir das doch bitte und vergiss nicht, dich auch mal in andere hineinzuversetzen.

Gerne darfst du negativ urteilen. Aber dazu musst du nicht beleidigend werden.

~ Oma Netti ~

Die Genmutation betrifft übrigens nicht nur Frauen. Mein Mann hat dadurch auch ein erhöhtes Risiko. Bei Männern betrifft es zB Prostatakrebs und Darmkrebs.
Und ich hab große Angst um meine Kinder. Bete dafür, dass sie es nicht geerbt haben! 50/50 Chance.  :-[

Once

ja, doch. Du fühlst Dich schon kritisiert, sonst gäbe es keinen Grund für Dich die gegenteilige Entscheidung dermaßen abzuwerten. Es ist halt eine Sache sich gegen etwas zu entscheiden und eine andere die Gegenpartei ob ihrer geistigen Gesundheit abzuwerten - mal nett ausgedrückt.

Ich wünsche Dir das Du gesund bleibst!

redheart

Es ist das eine, wenn man für sich selber entscheidet, dass man es für sich nicht will. Den Vorgang als solchen (und Leute, die sich nach reiflicher Überlegung dafür entscheiden) als krank zu bezeichnen, ist einfach nur unangebracht.

Mal ehrlich, man amputiert sich ja nicht ein Teil des Körpers, den man unbedingt zum Leben braucht. Wenn du mit dem Risiko gut leben kannst, dann bitte. Aber Leute, die einen anderen Weg wählen als krank abzukanzeln, grad von dir, die sonst immer so darauf bedacht ist, dass hier keiner beleidigend wird, ist echt unnötig.

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Wechselflügler

Katie - Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft!

Scarlet - Ich frage mich aber dennoch, wo der Sinn darin ist, wie Katie so schön
              geschrieben hat "an Drüsengewebe" festzuhalten, wenn ich dafür ein ungleich
              höheres Risiko auf mich nehme, ZU STERBEN?

Ich wünsche Dir, dass Du niemals auf die "entgleiste Medizin" angewiesen sein wirst...

~ Oma Netti ~

Falls meine Töchter das haben und falls sie sich operieren lassen würden, dann würde ich da voll dahinter stehen! Und mir wäre das vollkommen egal, ob das ein anderer krank findet. Jeder ist für sein Leben verantwortlich und wenn einer mit dem Risiko leben kann und will, soll er doch. Meine andere Schwägerin lässt sich zB nicht testen, sie will es einfach nicht wissen. Muss man auch akzeptieren. Ich habe vor der Erkrankung meiner Schwägerin übrigens noch nie davon gehört, dass es sowas gibt.

Mondlaus

Ich bin zwar selbst nicht betroffen, jedenfalls hatten wir keinen Fall in der Familie - aber wäre ich Träger der Mutation, so hätte ich  - wie viele Mütter - ganz besonders Angst um meine Töchter. Aber die Tatsache alleine schon, dass die Möglichkeit einer Amputation besteht, die das Risiko derart vermindern kann - das würde mir Mut machen.
Kind 2011
Kind 2014
...

~ Oma Netti ~

Zitat von: Mondlaus am 14. Mai 2013, 10:48:20
Ich bin zwar selbst nicht betroffen, jedenfalls hatten wir keinen Fall in der Familie - aber wäre ich Träger der Mutation, so hätte ich  - wie viele Mütter - ganz besonders Angst um meine Töchter. Aber die Tatsache alleine schon, dass die Möglichkeit einer Amputation besteht, die das Risiko derart vermindern kann - das würde mir Mut machen.

s-daumenhoch

scarlet_rose

#34
@Netti:
Und nicht zu  vergessen, auch Brustkrebs bei Männern!

@Katie:
Für mich ist die Antwort ganz einfach: Weil das Gewebe zum Körper gehört.
Meine Oma hatte beide Brüste Amputiert und trotzdem kam der Krebs wieder.
Ich finde es nicht gut, gesundes Gewebe abzuschneiden, egal wie nutzlos es erscheinen mag.
Der Krebs muss trotz erhöhtem Risiko nicht auftreten und kann auch an anderen Stellen auftreten.
Sicherheit gibt es nie und alle trügerischen Sicherungsversuche bringen am Ende doch eher Unsicherheit und den Wahn immer mehr zu machen.
Schon bevor eine Erkrankung eintritt Körperteile zu entfernen, wo fängt man an, wo hört man auf?
Ich sehe das einfach in einer großen und gesamten Entwicklung.
Man könnte vieles vorsorglich entfernen. Aber ist das Sinn von "Gesundheit"?


@Once:
Du kannst es so sehen,dass ich mich angegriffen fühle, mach, wie du willst  ;)
Ich sehe diese Behandlung aber eben als Teil einer gesamten Entwicklung, die ich kritisch finde und da dann, da ich eben konsequent bin, auch bei mir.

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Kiara

Ich finde es einen mutigen Schritt und kann verstehen das man sich bei dem Krebs- risiko dazu entscheidet sich die Brust entfernen zu lassen. 
,, Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und - was uns Erwachsenen kaum passieren kann - sie genießen die Gegenwart."

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~ Oma Netti ~

Ich bin ja sonst auch so wie du, Scarlett und beäuge die ganze medizinische Sache eher skeptisch. Aber bei Krebs hört der Spaß halt auf. Weil ich einfach sehe, wie wirklich alle aus meiner Schwiegerfamilie daran erkranken und ja teils auch sterben.  :-[

Ich weiß, auch Brustkrebs bei Männern, aber die Humangenetikerin sagte am wahrscheinlichsten sei die Erkrankung an Darm- und Prostatakrebs.

Mondlaus

Also ich finde, diese OP hat mit dem allgemeinen Trend zu Schönheitsoperationen überhaupt nichts zu tun, und zeugt auch nicht von einer immer niedrig werdenderen Hemmschwelle, sich schweren Operaitonen aus nichtigem Grund zu unterziehen...

Es ist ein Sonderfall. Bei einem Risiko von 90% ist es - aufgerundet -  wirklich eine glatte Entscheidung zwischen Chemotherapie und eventuellem Tod auf der einen Seite, und einer unangenehmen, größeren Operation auf der anderen.

Beides nicht schön, aber für mich stünde fest, was ich wähle.
Kind 2011
Kind 2014
...

scarlet_rose

Zitat von: Mondlaus am 14. Mai 2013, 11:01:34

Es ist ein Sonderfall. Bei einem Risiko von 90% ist es - aufgerundet -  wirklich eine glatte Entscheidung zwischen Chemotherapie und eventuellem Tod auf der einen Seite, und einer unangenehmen, größeren Operation auf der anderen.


Naja...Das würde stimmen, wenn die Krebsgefahr nach Amputation weg wäre.
Ist sie aber nicht. Sowohl Brustkrebsgefahr bleibt (wenn auch niedriger), als auch die Erkrankung an Eierstockkrebs usw...
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Flower Eight Revival

Jetzt würde ich leben wollen, meine Kinder aufwachsen sehen. Mein Leben leben.

Als 80 Jährige würde ich mein restliches Leben so geniessen wie es kommt. Mit der Krankheit.  :)

~ Oma Netti ~

Und man darf nicht vergessen, selbst WENN man überlebt, es ist nie mehr wie vorher. Katie scheint es recht gut zu gehen, hat sie ja schon hier geschrieben, dass sie es halbwegs gut überstanden hat mit der Chemo. Meine Schwägerin aber war am Abgrund. Und nicht nur paar Monate, sondern sie erholt sich erst jetzt wieder Schritt für Schritt. Sie war während der Chemos und während der Antikörper-Therapie mehr tot als lebendig. 2 JAHRE lang!!! Sie ist arbeitsunfähig, sie kann körperlich nix mehr und das bleibt auch so.

@Blume  Klar, als 80ig-Jährige seh ich das auch anders. Aber bei dieser Genmutation treten die Erkrankungen im Normalfall unter 50 auf.

Flower Eight Revival

@netti

Deshalb schrieb ich auch: jetzt würde ich leben wollen. Bedeutet, dass ich alle Möglichkeiten wahrnehmen würde um ein Risiko daran zu erkranken, zu minimieren.  :)

~ Oma Netti ~


Mondlaus

Zitat von: scarlet_rose am 14. Mai 2013, 11:03:38
Zitat von: Mondlaus am 14. Mai 2013, 11:01:34

Es ist ein Sonderfall. Bei einem Risiko von 90% ist es - aufgerundet -  wirklich eine glatte Entscheidung zwischen Chemotherapie und eventuellem Tod auf der einen Seite, und einer unangenehmen, größeren Operation auf der anderen.


Naja...Das würde stimmen, wenn die Krebsgefahr nach Amputation weg wäre.
Ist sie aber nicht. Sowohl Brustkrebsgefahr bleibt (wenn auch niedriger), als auch die Erkrankung an Eierstockkrebs usw...

Wie gesagt, ein bisschen ist es schon eine Milchmädchenrechnung. Was weg ist, ist das erhöhte Risiko gegenüber der Normalbevölkerung.
Wenn man von 5% ausgeht, dann ist die Verringeung des Risikos  dann 95%, selbst bei 10% wären es noch 89% weniger. Wieder ein wenig "aufgerundet" hat man das Risiko da schon zum größten Teil eliminiert.

Und nicht zu vergessen, diese 5-10% sind ja die Lebenszeitrisiken. Da sind auch die über 80-Jährigen dabei. Eine 25-Jährige hat ohne die Genmutation ein wesentlich geringeres Risiko, in den nächsten Jahren zu erkranken, ich glaube, es war im Promillebereich. Da macht es einen enormen Unterschied.

Gut, wenn man von Anfang an "nur" ein Risiko von 45% hat, würde die Entscheidung sicher anders ausfallen. Aber selbst da würde ich, jetzt in meinem Alter, mich dafür entscheiden, denke ich. Ich stehe solchen Eingriffen generell weniger kritisch gegenüber, sondern habe einen Fokus auf die Intention dahinter, sehe es deshalb als riesigen Fortschritt.
Kind 2011
Kind 2014
...

Once

Du hast mein vollstes Verständnis wenn es darum geht gewisse Trends kritisch zu betrachten. Meinetwegen kannst Du auch den Vorgang der Mastektomie am (noch) gesunden Menschen in die Kritik ziehen.
Jedoch fehlt mir sämtliches Verständnis dafür jene als krank zu bezeichnen die a) traumatisches Erlebtes hinter sich haben und sich b) aus Angst um ihr Leben für eben potenziell lebensrettende Maßnahmen entscheiden.

Daran ist nichts Konstruktives, nichts Reflektiertes zu finden. Bislang kein Wissensfundus auf dem Deine abwertende Meinung dem Menschen gegenüber (nicht dem Vorgang!) basiert...außer Deiner subjektiven Erfahrung. Und da nehme ich mir dann heraus Dein Verhalten so zu bewerten wie ich es oben tat.

~ Oma Netti ~

Die Humangenetikerin sagte zu meinem Mann, dass man sich bis ca. 30 keine großen Sorgen machen müsste. (Also für unsere Töchter jetzt) Sie müssen sich deswegen jetzt auch nicht sofort testen lassen.

Mondlaus

Zitat von: ~Netti~ am 14. Mai 2013, 11:16:29
Die Humangenetikerin sagte zu meinem Mann, dass man sich bis ca. 30 keine großen Sorgen machen müsste. (Also für unsere Töchter jetzt) Sie müssen sich deswegen jetzt auch nicht sofort testen lassen.

Bist du dir da sicher? Meinte sie, speziell auf diese Mutation, oder generell?
Meine Freundin hat es schon mit 28 "erwischt" - auch angesichts der Genmutation ist das ein Recht jugnes Alter, aber kommt vor. Könnten sie sich denn auf KK-Kosten schon testen lassen?

Wenn ja, würde ich es machen. Gäbe es absolut keine Möglichkeit, einer eventuell schlechten Diagnose entgegenzuwirken, und man müsste dnan nur mit dem Wissen leben, dann vielleicht nicht - aber so kann schon ein Jahr früher den Unterschied machen.
Kind 2011
Kind 2014
...

~ Oma Netti ~

Speziell auf die Mutation, ich muss mal nachschauen wie die jetzt genau heißt. So sagte es die Humangenetikerin hier und so sagten es auch die, mit denen meine Schwägerin in Ba-Wü zu tun hat. Klar, Ausnahmen kann es natürlich immer geben leider. Doch, testen lassen können sich beide jetzt schon. Das übernimmt die Kasse. Meine Große will das auch demnächst machen, aber meine jüngere Tochter ist sich einfach nicht sicher, ob sie es jetzt schon wissen will. Von den 6 Kindern meiner Schwiemu, haben es 3 (mein Mann, seine Schwester und ein Bruder), einer nicht und zwei lassen sich nicht testen.

scarlet_rose

Testen könnten sie sich, auch auf Kosten der KK.
Die Gefahr ist auch unter 30 da. Natürlich steigt die Gefahr, ebenso wie bei Nicht-Genmutiert-Begründeten Krebserkrankungen, mit steigendem Alter an.
Auch mit Genmutation ist eine Erkrankung unter 30, auch unter 40 noch relativ selten. Natürlich ist sie da und die Gefahr groß genug...
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guest4324

Ich würde mir in diesem Fall meine Brüste und Eierstöcke wegnehmen lassen. Absolut.

Sich auf Vorsorgeuntersuchungen zu verlassen, setzt die perfekte Vorsorge und den perfekten Krebs voraus. Eindeutige Befunde in Untersuchungsbefund und Bildgebung.
Aber leider ist das häufig nicht der Fall. Krebs ist ein Monster. Es gibt Brustkrebsvarianten da kann man Mammo, Sono, MRT usw. machen und ihn dennoch übersehen oder fehlinterpretieren.
Ich war 9 Monate für meine Weiterbildung an einem Brustkrebs-Diagnostikzentrum und ich muss sagen: Es ist manchmal verdammt schwierig. :-\

Als Risikopatient zu warten, bis man einen Tumor entdeckt, ist ein gangbarer Weg, aber man nimmt in Kauf, dass der Tumor schon metastasiert hat, wenn sich in der Brust zu erkennen gibt.