"Mein Kind geht nicht zur Schule"

Begonnen von Tini, 31. Oktober 2015, 19:11:54

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Meph

Nipa, nichts anderes hab ich gesagt  :)
Die Wahl hat, wer alternativen vor Ort hat und sie sich leisten kann
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Mondlaus

#51
s
Kind 2011
Kind 2014
...

lotte81

#52
Die WAhl meinte ich in dem Fall auf Religion bezogen...... Und grad bei Tini gab es ja nicht nur eine SChule. Es mag sein, dass wir städtisch genug wohnen, als dass ich es etwas verklärt sehe, aber wenn man 3 Schulen zus Wahl hatte, sollte es doch eine ohne Religion bzw mit Ethik geben? Wenn einem das wichtig ist....wobei ich meine mich zu erinnern, dass man sich aus Religion eh "Rausklagen" kann?!? Wenn euch der Religionsunterricht also so stört, Tini, nutz doch die Möglichkeiten , die dir zustehen und klagt euch euer recht ein (oder fragt erst mal freundlich nach  ;) Evtl. gab es bisher auch einfach keinen Bedarf bzw es kamen keine ELtern nachfragen)
Und für die Kinder, die wirklich in keiner Schule vor Ort (oder zumutbaren Raum) eine Heimat finden, würde ich dem Heimunterricht ja sogar zustimmen.....(In Bezug auf, dass es nicht überall die Wahl gibt).... Aber bei dem Kind im Artikel geht es ja in keiner Weise um ein Kind, das nicht in Regelschulen beschulbar ist oder nicht unter anderen Kindern unterrichtet werden kann, sondern um Eltern, die einfach ihre Ideologie und Ideen , Unlust und teils Faulheit, Motivation und Un-motivation und stumpfsinnige pädagogische Ansätze auf ihr Kind projizieren ....

@Mondlaus: Du schreibst, dass das Beispiel des Vaters schlecht gewählt ist...leider sehe ich immer nur "solche" und ähnliche ELtern.....

Und wie gesagt, ich bin auch der MEinung, dass genau eben die Aussage, dass ein Kind "nie alles aus der SChule im Leben braucht" -oft wird Mathe genannt, disqualifiziert und zeigt, dass man gar nicht weiss, was man so brauchen kann...plus eben noch die Überlegung ob ein 12jähriges (oder 6jähriges Kind) wirklich wissen kann, was es mal machen will..... Ja @Mango...oder irgendwas mit Medien  S:D...ging mir mit 20 im übrigen nicht anders...ich kam grad aus dem Ausland wieder und immer noch hatte mich nicht die Muse geküsst und es gab keine Idee, was ich mal werden will  ;D ;D ;D Also hab ich mal Geisteswissenschaften studiert - wofür genau, das war mir nicht klar...es war rein Interessengeleitet, mangels besserer Ideen....und brauchte da plötzlich das verhasste Latein wieder plus noch Altgriechisch  S:D und eben Statistik..... und auch manch anderes (Biologie z.b.) waren plötzlich an mancher Stelle hilfreich....sicher hätte ich auch Mathe, Latein und Biologie noch nachholen können und hätte dann halte 3 Jahre länger studiert...aber genau aus dem Grund macht man ja eine ALLGEMEINE Hochschulreife (und besucht nicht eine Fachschule, was ja möglich ist)....Ach so, bei mir hat sich dann quasi aus der weiterhin halbwegs breiten Ausbildung erst kristallisiert, was ich denn genau studieren will..... Mit Anfang/ Mitte 20 ...und ich behaupte mal, dass ich NICHT die einzige bin, die mit 12 noch gar nicht wissen konnte, was ihre Optionen sind.....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Tini

Ich glaube, ich kann mich nicht richtig ausdrücken. Gedanken sortieren....

Um mich/uns soll es hier ja nicht gehen, deshalb nur so viel: bei meiner Tochter war es so, dass ich damals noch ganz anders gedacht habe. Alternative Schulen waren von daher nicht wirklich ein Thema. Ergo habe ich mich damit nicht intensiver befasst. Das Thema Waldorfschule brachte mein Freund auf, ich hab das anfänglich auch gar nicht in Betracht gezogen und fange jetzt erst damit an, mich gedanklich damit zu befassen. Wohlgemerkt im Hinblick auf unseren Sohn, der gerade erst 15 Monate alt ist.

Ich habe ja gesagt, unschooling wäre für uns persönlich nichts. Dennoch glaube ich einfach, dass auch alternative Lebensformen und Lernformen funktionieren. Unschooling heisst im übrigen nicht, dass man die schulischen Lerninhalte zu Hause lernt, sondern, dass man das Kind lernen lässt, was es gerade interessiert. Ich denke schon, dass Eltern, die sich damit beschäftigen, bemüht sind, Lernanreize zu schaffen. Raus in die Natur, Pflanzen dort erleben, wo sie wachsen, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich empfinde es als sehr frei, andere sicher als unmöglich und grotesk. In der Tat Frage ich mich auch, wie diese Kinder später klarkommen. Allerdings gibt es hier ja durchaus positive Beispiele wie Andre Stern.

Ach ja Mathe: ich war auf einer IGS, Mathe B-Kurs zwischen 4 und 5. Nichts und niemand hat es je geschafft, mir Bruchrechnung, Pythagoras und Integralrechnung beizubringen. Ich habe es nicht kapiert und später auch nie wieder gebraucht. Dafür war Ich bin Englisch im A-Kurs und hatte durchweg 1er. Weil mir das lag.
She *7/2006
He   *7/2014

Tini

@Lotte
mich persönlich stört Reli nicht mal so sehr. Es geht mir ums Prinzip.

Hier gibt es die ortsgebundene Grundschule. Eigentlich hätte die Große in unsere örtliche Grundschule gemusst. Oder eben diese, weil es eine Sonderschulform ist. Oder eben eine Alternative Schule wie Waldorf. Da gibt's  Ausnahmeregelungen. Aber an staatlichen Schulen darf man in der Grundschule nicht einfach aussuchen, welche Schule am genehmsten ist
She *7/2006
He   *7/2014

Mondlaus

#55
L
Kind 2011
Kind 2014
...

Fliegenpilz

Ums Prinzip. Ernsthaft?
Und worum geht es Klara?

lotte81

@Tini: Aber das konnte doch keiner wissen als du 11 oder 14 warst  ??? Woher soll man denn wissen, in was man Interesse und Begabung hat...das ist ja genau der Punkt...und bei manchen fängt z.b. mathematisches Interesse erst in der höheren Mathematik an. Mein Sohn z.b. ist, wenn man es rein schulisch Betrachtet, mathematisch eher Mittelmaß....ich weiss aber, dass er Potential und Interesse einfach an anderen Stellen in Mathe hat, die in der Grundschule noch nicht erreicht werden können (weil man erst grundlagen braucht)....Und so muss man sich nicht nur manchmal unliebsame Dinge aneignen, wie Mondlaus schreibt, sondern man muss sich eben auch hin und wieder Dinge einfach als grundlage aneignen.... Kein Sprachstudium ohne Vokabeln...kein "Irgendwas mit Medien" ohne Statistik

Ja, klingt frei....nach Bullerbü und Astrid Lindgren und Bauernhof...und nach verklärter Weltsicht...man muss einfach in der heutigen Lebensumwelt mehr wissen,als welche Pflanzen essbar sind und welche Bäume wo wachsen..... Und das Erleben von Natur schließt auch das Erlernen von Theorie nicht aus. Bei uns wird z.b. immer mal wieder auch etwas "erfahren"....da wird ein Sachkunde- Thema hinterher auch im Wald erforscht (und das seit der Kita und sogar Krippe) oder eben sonst wie praktisch erfahren in der Schule.

Mich hat halt bei Waldorf nur gewundert, dass du doch immer schreibst, dass grad ihr beide Atheisten seid und eben die freie Wahl bevorzugt und euer Kind ohne starke Regeln großwerden soll und grad dem entspricht Waldorf nicht mit seiner religiösen Prägung, dem recht starren Entwicklungsbild, dem starken Orientieren an Ritualen und "starren" Abläufen....
Ich glaube ehrlich gesagt, dass WAldorf und auch das unschooling (was ich von der Uni her kenne im übrigen) von einem sehr verklären BIld gebprägt werden, dem sie nicht entsprechen und gerecht werden...

Na, wenns ums Prinzip geht, dann hast du Rechtsmittel und die Freiheit mit der Schule in den Diskurs über das Prinzip zu gehen und somit die prinzipielle Möglichkeit zu schaffen Ethik zu besuchen (und das meine ich ERnsthaft)
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Tini

Zitat von: Fliegenpilz am 01. November 2015, 12:33:08
Ums Prinzip. Ernsthaft?
Und worum geht es Klara?

Sie mag den Reli-Unterricht und geht gerne hin. Ich habe ja auch mit keinem Wort gesagt, dass ich sie abmelden wollen würde sondern dass es mir grundsätzlich gegen den Strich geht, dass Eltern keine Wahl haben in diesem Punkt an unserer Schule.
She *7/2006
He   *7/2014

Once

Zitat von: lotte81 am 01. November 2015, 10:24:43
Auch wenn ich fest der Überzeugung bin, dass es Kinder gibt, denen es zugute kommt glaube ich dass dies erstens absolute Einzelfälle sind und zweitens der entstehende Schaden weit größer wäre als der Nutzen. Nicht für diese Einzelfälle, aber in der Allgemeinheit. denn wer würde das ganze Nutzen? Im Großteil Eltern mit verdrehten Weltbild und Ideologien.

1. von welchem Schaden für die Allgemeinheit sprichst du?
2. warum müssen die Einzelfälle sich den Zwängen der Allgemeinheit beugen?
3. Ideologisch geprägte Eltern mit verdrehten Weltbildern? Auch das will ich in der Form dieser platten Pauschalisierung mal stark in Frage stellen.

ZitatSelbst wenn wir also überprüfen würden, dass die Eltern oder ds Umfeld in der Lage sind Kinder zu unterrichten - und somit absolute "Nicht-Bildung" ausschließen, würde wir nicht verhindern können, dass Kinder einfach komplett vom Leben ausgeschlossen werden. Religiöse Fanatiker oder Eltern, die ihre Kinder quasi gefangen halten oder verblenden wären somit Tür und Tor geöffnet.

Allein die Tatsache, dass mit solchen Extrembeispielen gegängelt wird finde ich in der Dabatte schon sehr mühselig und am Kern der eigentlichen Debatte vorbei. Das wirkt auf mich ähnlich populistisch wie die Szenarien mit denen Pegida-Anhänger gängeln. Nicht inhaltlich, aber methodisch.
Wer mit Angst reagiert, verliert den Blick fürs Wesentliche.

Wichtig ist doch, dass es solche Debatten und auch Vorreiter gibt, damit eine politische Diskussion entsteht die bestenfalls positive Konsequenzen nach sich zieht. Immerhin sind solche vermeintlich "verrückten", "ideologisch verpeilten" und "pseudoargumentierende" Eltern doch ein Symptom dafür, dass nicht alle mit den Zwängen dieser extrem leistungsorientierten Gesellschaft umgehen können, obwohl sie eigentlich viel drauf haben. Ich kann mich dem inhaltlich auch sehr anschließen, wenn ich ehrlich bin. Macht mich dementsprechend dann offenkundig auch zu einer ideologisch verpeilten Mutti.

"Aber was ist denn die Alternative? Letztlich kann man später auch nicht machen, was man will. Man muss sich irgendwann unterordnen. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft!"

ZitatIrgendwann landet jedes Gespräch über Schule an diesem Punkt: Freiheit schön und gut, aber später muss man sich arrangieren. Ich finde das schockierend! Angeblich geht es um Bildung, Mündigkeit, Demokratie, aber am Ende sagt fast jeder, mit dem ich spreche, das Gegenteil: lernen, sich unterzuordnen. Ich glaube, darum hängen wir so an der Schulpflicht. Es ist der tief in uns verwurzelte Glaube, dass Menschen Zwang brauchen, es ist Angst vor der Freiheit.
s-daumenhoch

Ich finde es absolut unabdingbar, dass auch Schule sich entwickelt und sich das Schulsystem besser an das Individuum anpasst. Und das eine Individualisierung des Systems nicht nur eine Gefahr für das Bruttoinlandsprodukt darstellt (das ist doch die einzige Gefahr für die Allgemeinheit), sondern ggf. sogar einen Zugewinn. Wenn ich individueller auf die Bedürfnisse bestimmter Schüler eingehe, Entwicklung auch unkonventionell fördere kann das nur gut sein für jene die durchs Sieb rutschen. Und darauf sollte es ankommen (natürlich immer in einem Rahmen der Vernachlässigung und purer Willkür vorbeugt).

Tini

Danke Once, das unterschreibe ich so komplett Wort für Wort.
She *7/2006
He   *7/2014

Fliegenpilz

Da wir in einem Staat mit Religionsfreiheit leben, kann auch auf eurer Schule, Tini, nicht der Religionsunterricht als Zwangsunterricht gelten - ausser ihr habt einen kirchlichen Träger!

lotte81

#62
Ich meine keinen Schaden für die "Allgemeinheit als Gesellschaft",sondern einen Schaden für die Allgemeinheit als "Großteil der Kinder" (die es betreffen würde)...oder anders ausgedrückt: ich glaube, dass der mögliche entstehende Schaden, wenn man Heimunterricht ohne Einschränkungen zulässt, größer ist, als der Vorteil im einzelnen. Von daher würde ich, insofern ich es entscheiden dürfte, dem ganzen nur unter gewissen Auflagen zustimmen (die ich ja schon genannt habe).

Und doch, ich bleibe dabei, dass viele das Konzept nutzen würden, bei denen es nicht gut wäre. Es gibt hier z.b. diverse religiöse  Gruppen, die das ganze sehr gerne fordern, um ihre Kinder von der Welt fernzuhalten.... Das kannst du als Pauschalisieren gerne in Frage stellen, ich sehe es aber anders. Und ja, diese Gruppierungen würden es nutzen. Wie soll dann bitte entschieden werden, wer es nutzen darf und wer nicht? Wie will man denn Vernachlässigung, Willkür, Fanatikern etc vorbeugen? Kontrollen durchs Jugendamt? Ist das dann weniger Eingriff in Persönlichkeitsrechte? Und gerade weil es diese Extrembeispiele gibt und geben wird finde ich die Debatte umso wichtiger.

Wie gesagt, Gefahr für die Allgemeinheit meinte ich bestimmt nicht GEsellschaft und Bruttoinlandsprodukt...insofern beziehe ich den letzten Absatz nicht mehr auf mich. Nur so viel: Mehr Alternativen Schulformen (kostenlos) und Individualisierung stimme ich als erste zu, da meine Kinder beide genau eben solche wären, die davon profitieren würden.... Aber das sind für mich 2 Paar Schuhe.
Reformen ja, diese sind notwendig.... aber Hausunterricht als Möglichkeit für alle, ohne Überprüfung im Rahmen der individuellen Freiheit, nein....dem würde ich nicht zustimmen, weil ich absolut nicht davon überzeugt bin
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Tini

Nein haben wir nicht. Danke für die Info. Vielleicht ist es auch einfach so, dass sich bisher niemand beschwert hat bzw versucht hat, sein Kind abzumelden. Bisher gab es an unserer Schule kaum muslimische Kinder und die ohne Religion, so wie wir, gehen dann halt in den ev. Unterricht.
She *7/2006
He   *7/2014

Tini

Sprechen wir jetzt von Freilernern oder Homeschooling? Das sind nämlich 2 verschiedene Dinge.
She *7/2006
He   *7/2014

lotte81

Ach so, im Rahmen der notwendigen Reformen ist auch die Debatte um den Hausunterricht oder solche pädagogischen Ansätze wie Unschooling wichtig (was man ja auch institutionell durchführen könnte und es in Ansätzen in pädagogischen Richtungen auch passiert. Es ist ja nicht unbedingt an das zu Hause sein gebunden!) ....
Wobei ich in Anbetracht, dass die Reformen der letzten Jahre hier so schlecht waren, eher Sorge vor noch mehr Reformen habe  :P Bei manchen Dingen frag ich mich echt, wer sich die überlegt und ob derjenige Mal eine Schule von innen gesehen hat (nach der eigenen Schulzeit).....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lotte81

Ich meinte jetzt eher den Hausunterricht...wie gesagt,. unschooling ist eine andere Debatte, wie man sie über alle alternativen pädagogischen Konzepte führen kann und nicht vergleichbar mit der Debatte um Heimunterricht (man kann Kinder ja auch ungeleitet lernen lassen, ohne dass sie zu Hause sind, sondern eben in einer "Schule"...wird ja in manchen Alternativschulen auch ansatzweise gemacht...wobei am Ende bisher ja doch immer zentrale Prüfungen stehen, um z.b. eine mittlere Reife zu erlangen oder die Allgemeine Hochschulreife)..... Im Ausgangsthread ging es um beides auf einmal, daher die Vermischung und ich denke im Großteil des threads geht es um Heimunterricht und Willkür (was ist wichtig fürs Leben an Schulfächern, was ist unwichtig....)..... auch der Vater selber sprach ja weniger über den Ansatz des "selber lernens"
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Tini

In der ersten Antwort sagt er aber deutlich, dass sie kein Homeschooling machen, sondern Freilerner sind. Er beschreibt ja auch ein bisschen den Tagesablauf seines Sohnes.

Im Laufe des Threads wurde beides vermischt, stimmt.
She *7/2006
He   *7/2014

Once

Mir persönlich geht es zunächst einmal darum den Gedanken zuzulassen. Nur so ist Entwicklung möglich.
Sich solchen Ideen gegenüber von vornherein zu verschließen hingegen, sie als Quatsch abzuwerten etc. empfinde ich als hochgradig reaktionär. Ähnlich reaktionär empfinde ich die Vorgehensweise derartige Konzepte/Modelle abzulehnen um religiösen Fanatikern präventiv entgegenzuwirken. Das kanns auch nicht sein.
Ach, was können wir alle froh sein, dass es zwischen schwarz und weiß noch die ein oder andere Graustufe gibt.

lotte81

...wobei ich mich grad noch ma quergelesen habe und unschooling ist wohl schon mit Hausunterricht verknüpft und in Institutionen insofern nicht durchführbar? Aber evtl. weiss das ja jemand genau.....
Ich hatte es eher in Erinnerung mit dem freien, kindgeleiteten Lernen in Interessenphasen , wie es in verschiedenen Alternativen Schulformen ja schon stattfindet..... zumindest in einem gewissen Maß...... Hausunterricht dagegen muss ja auf keinen Fall unschooling sein,sondern kann total verschulter Frontalunterricht, eben nur im Haus/ einer Gemeinde etc. sein.....
Insofern ist grad die Frage, worum es dir ursprünglich  ging @ tini  ;D ;D ;D Das private unterrichten Daheim, weg von der Schulpflicht und jeder so , wie er will (der eine streng, der andere ohne Mathe, der dritte unschooling....) oder um das Konzept des "freien kindgeleiteten Lernens"?
Und da es bei dem Ausgangsinterview nun mal vermischt ist, muss man es auch zusammen diskutieren....Oder bezieht sich deiner Frage wirklich nur aufs "unangeleitete Lernen" (also rein innerlich motiviertes Lernen) und gar nicht auf den Hausunterricht an sich?

03/2006 ♂️
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10/2018 ♀️

Meph

das freie kindgeleitete Lernen wird z.b. in der Freien Schule Frankfurt praktiziert, derartige Schulen gibt es ein paar in Deutschland.
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lotte81

#71
Ja, das hatte ich auch in Erinnerung...scheint aber nicht unschooling zu sein? Zumindest beim gaaanz kurzen Internetexkurs finde ich dies nur im Zusammenhang mit Hausunterricht...ist also wohl noch mal was anderes..... Das "Kindgeleitete Lernen" , wie es freie Schulen und auch gewisse SChulformen in Ansätzen durchführen finde ich als eine von vielen Möglichkeiten je nach Kind und Familie  gut..... Hat für mich nur nix mit Hausunterricht zu tun, der ja auch komplett anders aufgebaut sein kann....
Evlt. kann Tini ja noch mal ihre Frage stellen, um was es ging: Pädagogisches Konzept des freien Lernens oder Hausunterricht?  ;D Dann könnte man nach 3 Seiten Ausschweifen evtl die Diskussion noch mal umleiten  ;D Ich hatte anfangs beides vermischt....bis mir dann der Gedanke kam, dass es unterschiedliche Dinge sind  ;D
Meine Meinung bezieht sich demnach auf Hausunterricht, nicht auf freies Lernen (da würde sie auch gar nicht passen)
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Meph

unschooling ist soweit ich eine Idee davon habe im Prinzip das, was Michel aus Lönneberga vor seiner Einschulung so schön zeigt.
"Du Alfred, wie ist das eigentlich mit dem und dem?" "Herr Pastor kannst du mir sagen, wie das und das gemeint ist?" - und zwischendurch einfach mal die Schwester am Fahnenmast hochziehen ;)
Instinktgesteuerte Neugierde. Die Eltern, die das gerne möchten, sind auch in der Regel nicht desinteressiert, sondern haben ganz feine Antennen für ihr Kind, den unschooling bedeutet auch Möglichkeiten zum richtigen Zeitpunkt zu geben die Kinder in ihre Interessenwelt eintauchen zu lassen. Es erfordert auch einen ungemeinen Wissensschatz bei den Eltern oder sie müssen halt wissen wo sie möglichst sofort auf erklärungen zurückgreifen können. Lernen durch reisen- das ist auch ein teil von unschooling.
Es ist also keineswegs eine bequeme art und weise, im gegenteil, sie fordert zeit, geld, geduld und wissen. Am Besten einer ganzen Dorfgemeinschaft.
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Tini

Mir ging es bei der Diskussion um Unschooling, also genau das, was Meph sehr schön beschrieben hat.

She *7/2006
He   *7/2014

KoenigRaffzahn

#74
Zitat von: Pünktchen am 01. November 2015, 10:37:02
Ich persönlich halte von unserem Schulsystem nichts. Homeschooling oder ähnliches sollte nur unter ganz strengen Auflagen möglich sein. z.B. Müsste das Kind einen außergewöhnlichen Förderbedarf haben. Die Eltern müssten dementsprechende Tests absolvieren und regelmäßig Schulungen machen. Die Kinder müssten spätestens alle viertel Jahre einen Leistungsnachweiß erbringen in Form eines Tests und eines Probeunterrichts. Und die Kinder müssten mindestens eine regelmäßige Aktivität in einer Gruppe mit Gleichaltrigen nachweisen. (Sportprogramm, Verein, VhS)

... ja und lehrer die sind nur weil sie studiert haben tatsächlich für den beruf geeignet?
ich finde das einseitig gedacht.

es gibt für und wieder. hier wird nur schwarz weiß gedacht.

kinder die in der schule nicht funktionieren sind einzelfälle? ok ..
warum müssen kinder ellenbogengesellschaft lernen?

hilflos dem an vielen stellen kranken schulystem ausgesetzt sein?

lehrern die überfordert sind und vielleicht fachlich es drauf haben von pädagogik und kindern keine ahnung haben? wer überprüft eigentlich neutral die lehrer? das system? die schule?

wenn es erlaubt wäre mit auflagen und kontrollen und nicht jeder tun könnte was er will, was spräche dagegen? 

mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf