Sohn stark zugenommen

Begonnen von PNG, 08. Juli 2014, 20:14:31

« vorheriges - nächstes »

PNG

Unser Sohn (15 Jahre) war immer recht schlank. Seit Ostern jedoch hat er 9 Kilo zugenommen ohne einen Zentimeter gewachsen zu sein – habe ich extra nachgemessen. Er wog ungefähr kurz vor Ostern 59kg und jetzt sind es 68kg bei 172cm. Wir mussten ihn gänzlich neu einkleiden und er hat schon ein paar deutliche Speckringe am Bauch bekommen.
Auch wenn er seit ein paar Wochen nicht mehr gewachsen ist, hatte er noch nie irgendwelche Phasen gehabt in denen er vor einem Wachstumsschub dicker geworden war. Ich habe auch den Verdacht, dass die neuen Kilos nicht auf mysteriöse Weise den Weg auf unseren Sohnemann gefunden haben. Wir hatten in letzter Zeit schon gehäufter leere Packungen von Süßigkeiten in seinem Zimmer gefunden, ich schon drei-,viermal ein leergelöffeltes Erdnussbutterglas – manchmal entsorgt man doch den Müll in seinem Zimmer. Er investiert offensichtlich sein Taschengeld zu großen Teilen in Süßigkeiten seit einiger Zeit, was er früher in einem wesentlich geringerem Maße getan hat. Er hat auch uns gegenüber zugegeben, dass er in letzter Zeit verstärkten Appetit auf Süßes hat.
Also Süßigkeiten sind keineswegs bei uns verboten, auch wenn wir sie nicht sonderlich viel und häufig kaufen – das ist dann eher eine Taschengeldangelegenheit. Erdnussbutter und Nutella für die Schnitte darfs auch hin und wieder geben. Wir waren da nie restriktiv – war ja auch nicht nötig. Ich backe seit Jahren ein bis zwei Kuchen für jedes Wochenende – also auch noch süßes. Ich backe wahnsinnig gern und das ist eine nette Familientradition, die wir alle nicht missen möchten. Wir kommen eh in der Regel nur am Wochenende zu gemeinsamen Mahlzeiten. Meine Frau kocht eigentlich recht ausgewogen. Unter der Woche isst der Junge in der Schule.
Ich weiß natürlich das mein Sohn nicht wirklich dick ist – aber inzwischen schon ein bisschen pummelig, und vor allem die schnelle Zunahme macht mir Sorgen bzw. dass die Entwicklung so weitergeht. Ich bin mir nur unsicher wie ich mich verhalten soll. Ich fürchte erstens Trotzreaktionen wenn ich ihm zu mahnend ins Gewissen rede (das Gleiche gilt wenn es zum Kaffeetrinken gesunde Alternativen statt Kuchen gib – würde eher wie eine Bestrafung aussehen) und zweitens bin ich selbst mit 112/113kg bei 184cm auch keine Elfe - es ist da schwierig zu argumentieren. Ich war allerdings als Teenager total dünn. Und wenn Ihr jetzt sagt: Machen sie doch gemeinsam ne Diät mit ihrem Sohn! Dies will ich meinem Sohn nicht zumuten - würde ihn dazu wohl auch kaum bewegen können, und auch mir nicht. Denn ich halte mein Gewicht seit fast einem Jahrzehnt, und möchte an meiner Ernährung nicht großartig was ändern, das wäre mir zu risikohaft.
Sport treiben ist schwierig. Ich war noch nie ne große Sportskanone. Ich gehe gerne Wandern, habe meinen Sohn aber dafür nie begeistern können – nicht einmal fürs Höchgebirge. Mein Sohn war auch noch nie sportsbegeistert, er hat halt wohl oder eher übel Schulsport und fährt immerhin mit dem Rad zur Schule. Aus dem Alter, dass er irgendwie herumtollt ist er mittlerweile raus. Er ist körperlich etwas träge geworden – nicht erst seit ein paar Wochen, aber stark im Vergleich zu vor  zwei ja sogar vergangenes Jahr. Ich war mit ihm jetzt Baden und das hat ganz gut funktioniert und werde ich forcieren, allerdings schwimmt man da ja nicht stringent 20 Bahnen.

Ich hoffe Ihr verzeiht mir den langen Roman!

Ich würde gerne von Euch wissen wie ich mich verhalten, was ich tun soll? Bitte nicht einfach: Rede mal mit ihm! Sondern Wie? Bedenkt bitte, dass wir Eltern beide nicht schlank sind!


~ Oma Netti ~

Schwieriges Alter ...  :P (Mein Sohn wird 14  ;))
In diesem Alter muss man ja leider wirklich fast jedes Wort auf die Goldwaage legen, damit die Kinder es nicht gerade dann doch aus Trotz machen.  s-:) (Ich betone, meine beiden Töchter waren so wirklich nicht .... oder ich war einfach noch jünger, frischer und dynamischer und hab es gar nicht so bemerkt  s-:) :P)

Ich würde es vielleicht gar nicht so sehr thematisieren, sondern versuchen, dass er sich (wieder) mehr bewegt. Schwimmen gehen, vielleicht ein Hobby voschlagen in der sportlichen Richtung? Allerdings sind wir hier halt auch keine Sportskanonen und ich würde meine Kinder da auch nicht wirklich dazu bekommen. Schwimmen wird hier allerdings geliebt. oder Fitness-Studio? Ein Freund meines Sohnes macht das seit einem halben Jahr und hat echt gut was abgenommen. Er war schon ziemlich moppelig. Allerdings kam das auch von ihm aus, die Eltern mussten nur zustimmen und zahlen.  ;) :P
Im Moment ist dein Sohn ja noch ziemlich normal, also große Sorgen würde ich mir noch nicht machen.... vielleicht kommt ja auch doch nochmal ein Wachstumsschub und es relativiert sich?

Eine große Hilfe war ich jetzt auch nicht, sorry dafür.

Nipa

Wie waere es, wenn Ihr mal abklären lasst, ob körperlich alles ok ist?
Bei plötzlicher Gier nach Süßem kann da ja was dahinterstecken...

Ansonsten einfach versuchen gemeinsam etwas Bewegung reinzubekommen und vielleicht mal die Essgewohnheiten prüfen. Vielleicht kann man da was verändern?
Vielleicht auch oefter mal eine Süßspeise auf den Speiseplan?
Oder mehr Obst (Mango und Co) anbieten wenn er generell mehr suess moechte?
Dann hat er zwar auch Süßes, aber nicht zusaetzlich zum normalen essen..::

hallihallo

Ich kann deine Sorge schon verstehen. Rauf gehts schnell, runter nicht. Vielleicht hängt es auch mit den Hormonen zusammen, das er jetzt mehr Süßhunger hat. Ich würde auch versuchen durch die Ernährung da was gegen zu steuern (Eiweißhaltig....vor allem abends wenig kh), damit er keinen Heisshunger mehr hat.

zuz

Nachfrage: warum willst Du an Deiner Ernährung nichts ändern? Inwiefern ist das risikohaft? Ehrlich, das (also letzteres, ersteres schon) verstehe ich nicht. Also ich verstehe, wenn man sagt, man ist zu bequem. Aber gesunde Ernährung schädlich?

Warum ich nachfrage: Wie Du ja selbst sagst, kannst Du schlecht argumentieren, wenn Du selbst eine eher ungesunde Lebensweise hast. Ich denke wirklich, dass da der Knackpunkt liegt. Entweder Du gehst es an und willst wirklich etwas ändern, dann tu das. Dann sieht Dein Sohn es auch nicht als Bevormundung oder Bestrafung, sondern es ist DEIN Ziel, die Ernährung umzustellen - und er muss da wohl oder übel ein Stück weit mitziehen, wenn er nicht selber kochen/backen will. Es gibt halt das, was Du kochst, fertig.
Oder Du lässt alles beim Alten, dann hast Du sicher schlechte Karten, ihm aber Wasser zu predigen, wenn Du selbst Wein trinkst. Auch wenn Du selbst keine Erdnussgläser ausschleckst.

Wenn Du mit ihm reden willst, würde ich bei Dir anfangen. Z.B. ob DU Dich in Deinem Körper wohlfühlst oder z.B. gern schlanker wärst. (Das kannst ja nur Du beurteilen). Und ihn dann fragen, ob er sich wohlfühlt und wenn nicht, ob er was ändern will, und ggf. wie Du ihm helfen kannst. Du kannst ihm natürlich auch sagen, was Du beobachtet hast und dass Du Dir da etwas Sorgen machst. Aber ehrlich, das hätte mich mit 15 null gejuckt.

Wichtig wäre, denke ich, was SEINE Ziele sind, nicht Deine Befürchtungen. Was will er erreichen? Mädels beeindrucken? Vor Kumpels gut dastehen? Das wären so Punkte, wo er draufkommen kann, dass sportlich sich evtl. lohnt. Mit der Angst vor Herzinfarkt musst Du ihm sicher nicht kommen ;)

Und ganz wichtig: Wie geht es IHM. Nicht nur mit dem Gewicht, sondern v.a. generell. Ich denke, das wäre das Wichtigste, dass Ihr da in Kontakt bleibt/kommt. Denn vielleicht gibt es ja einen Grund, dass er so viel isst? Hat er Kummer?

Wenn das geklärt ist, und Ihr das wirklich angehen wollt: Vielleicht eine Chance für Euch alle, doch noch mal über Eure Gewohnheiten und liebgewonnenen Traditionen nachzudenken.

pussydestroingpotsmoker99

#5
<edit :)>


Problem erkannt, Problem gebannt!