Kiffen/Soll ich mich einmischen

Begonnen von Vero888, 20. November 2014, 11:17:32

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Vero888

Hallo,

der Freund (17) meiner Tochter (16) kifft mal mehr und mal weniger. Momentan ist eine Phase, in der er wieder regelmäßig 3-4 pro Woche kifft. Bei ihm hat das zur Folge, dass sich sein Wesen verändert. Er wird abwechselnd gleichgültig, überdreht, distanziert, redet Probleme herbei,.... Das hat zur Folge, dass meine Tochter und er ständig am Streiten sind. In Phasen, in denen er nicht kifft (die können schon mal 2 oder 3 Wochen sein, ist er der liebste und netteste Mensch. Schulisch hat sein Verhalten mittlerweile auch Konsequenzen. Er ist eigentlich sehr intelligent. In guten Phasen ohne kiffen, ist er gut in der Schule. In den Phasen mit viel kiffen, ist er deutlich schlechter. Ich kenne seine Eltern nicht, aber ich denke nicht, dass sie wissen was ihr Sohn treibt. Ich bin ständig hin und her gerissen, ob ich irgendetwas tun kann, ob ich mich einmischen muss oder nicht. Auf der einen Seite denke ich mir, wäre es mein Kind und ich würde nichts mitbekommen, wäre ich froh, wenn mich jemand auf die Probleme aufmerksam machen würde. Auf der anderen Seite denke ich, dass es mich nichts angeht und ich es vielleicht viel schlimmer machen würde, weil ich die Eltern nicht kenne und gar nicht einschätzen kann. Ich weiß nur, dass er zu seinem Vater wohl ein sehr gutes Verhältnis hat. Auf der einen Seite tut mir das Ganze sehr leid, weil er ein super netter Kerl sein kann. Auf der anderen Seite bin ich immer wieder sehr wütend, weil das Ganze natürlich auch meiner Tochter sehr zusetzt. Vielleicht habt ihr dazu ein paar Ideen und Anregungen?

NeuerDaddy

Hallo Vero888,
Zuerstmal super das du ohne etwas voreiliges zu tun, erstmal die Meinung von anderen anhören möchtest! Ich persönlich habe Sozialpädagogik studiert und bin seit ein paar Jahren in einer Drogenberatung tätig. Ich komme mit vielen stark abhängigen Jugendlichen in Kontakt und kann dir daher sagen, dass Cannabis [Marijuana, Gras, Weed,Haze etc..] von den Folgeschäden unschädlicher als Alkohol und Tabak [Nikotin] ist, dies wurde mittlerweile unzähligerweise durch Wissenschaftliche versuche überprüft und ist eine Tatsache! Seine Phasen haben nichts mit dem Kiffen bzw. dem Konsum von Cannabis zu tun, die Wirkung von Cannabis hält mit einem "häufigem" Konsum ungefähr (Meistens aber Höchsten) 2 Stunden, nach dieser Zeit ist man wieder komplett klar im Kopf und normal Konzentrationsfähig. Auch während des Konsums bzw. während der vollen Wirkung (ungefähr 10 Minuten nach des Konsums) ist man nicht beeinträchtigt oder trifft entscheidungen welche man ohne den rausch nicht treffen würde. 3-4 mal die Woche ist kein regelmäßiger Konsum, ich habe Jugendliche bei mir die 3-4 mal am Tag Cannabis konsumieren und trotzdem ihr Abi etc. machen! Wir haben ein Problem in der Gesellschaft, Alkohol und Tabak werden öffentlich Angeboten, dafür geworben und das obwohl Alkohol (ebenfalls durch unzählige Tests bewiesen) mit unter den schädlichsten Drogen ist, die auf Erden existieren bzw. von welchen wir schon gehört haben. Wenn ich als Mensch der zu seinem Cannabis Konsum steht an der Kasse stehe und ich bei der Quengelware HARTEN Alkohol (Flachmann etc) finde, dann muss ich mir an den Kopf fassen und wäre ich emotionaler würde ich vielleicht aus enttäuschung für meine eigene Rasse anfangen zu schluchzen.. Veronika, wenn ich dir noch einen Tip geben darf, du hast es schon richtig gemacht! Nicht direkt handeln, erst mal nachdenken, das können Heutzutage nur noch wenige Menschen. Schaue dir mal den Bericht Quarks & Caspers: Kiffen - 7 Dinge, die Sie wissen sollten! an, schau dazu einfach mal in der Videothek bei WDR nach! Das ist einer der besten und vorallem Neutralsten Berichte die ich zum Thema Cannabis jemals gesehen bzw. gelesen habe. Sprich auch mal mit deiner Tochter darüber, zeige toleranz, wenn du dir den Bericht angeschaut und mit deiner Tochter gesprochen hast, dann solltest du dir den jungen Mann mal zurseite nehmen und mit ihm drüber sprechen, sag ihm wie du empfindest bzw. wie deine Tochter empfindet, behandelt ihn aber nicht als Drogensüchtiger oder schlechter Mensch, ich würde Cannabis allen anderen Drogen um längen vorziehen, wenn es nach mit ginge müsste entweder Alkohl und Tabak verboten werden (wie es Cannabis momentan ist) ODER man sollte alle (weichen)-Drogen legalisieren und erstmal mit Cannabis anfangen, denn das ist lange überfällig.. Denn es kann nicht sein, dass 16 jährige am Abend mit den halb leeren Vodkaflaschen durch die Straße laufen, das kommt nämlich leider oft genug vor und ist TÖDLICH! Die Alkohol- und Tabakfabriken haben aber einfach zu viel Geld, sie sind zu mächtig aber wenn wir Einwohner, wir Bürger Deutschlands uns für unsere Rechte einsetzten, auf die Straße gehen und demonstrieren, für unsere Rechte raus gehen dann können wir was ändern! Wir leben in einer Demokratie jedoch müssen wir uns an mindestens 200. völlig unnötige Gesetze halten, wir werden eingeengt und bestraft, abgeschoben und Vergiftet. Wieso das ganze Fragt ihr euch?
Geld.

Gezeichnet,
ein Mann, der sich wehrt.

Nikolaus

An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall mal versuchen, das Gespräch mit seinen Eltern zu suchen. Wenn er in diesem Alter regelmäßig Cannabis konsumiert, kann das bei einer entsprechenden Disposition im schlimmsten Fall zu psychotischen Störungen führen. In dem Alter ist der Konsum von psychoaktiven Substanzen in diesem Ausmaß alles andere als unbedenklich.

Kurt2

Rede mit deiner Tochter und weise sie darauf hin es nicht zu versuchen

pipoa

Meiner Meinung auf jeden Fall, ich halte nicht viel davon und solange meine Kinder zu hause wohnen wird sich an meine Regeln gehalten.

lokeg

Stimme zu, aufjedenfall solltest du dich einmischen

Honigbluete

Ich finde die Aussagen von Neuerdaddy ziemlich gefährlich, gerade als angeblicher Mitarbeiter einer Drogenberatungsstelle... Ganz so harmlos ist der Konsum von Marihuana definitiv nicht.... Und ich kenne keine Drogenberatungsstelle, die so eine Meinung vertritt!

Fliegenpilz

Ich finde den Beitrag nicht gefährlich.

Sonina

#8
mal abgesehen davon, dass der Beitrag eigentöich aus 2014 ist....  und die Threaderstellerin wahrscheinlich gar nicht mehr gier rein sieht....  s-:)

Es gibt tatsächlich mehrere Drogenberatungsstellen, die auch diese Meinung vertritt.
Und ich persönlich stimme der Kernaussage von NeuerDaddy zu.
Alkohol ist tatsächlich die gefährlichere Droge als Cannabis.... und wenn man mich fragt, wäre ich auch für eine Legalisierung mit strikten Alterssvorgaben...   :P

/edit: und bevor jetzt Gerüchte entstehen..  Nein ich kiffe nicht, aber arbeite in der  Jugendhilfe und sehe was legaler Alkoholkonsum aus oder mit unseren Jugendlichen und vorallem jungen Erwachsenen macht, sowie auch an welches Zeug und an welches Milieu diese ran kommen, wenn sie sich illegal Cannabis besorgen.....
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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

Honigbluete

Klar ist auch Alkohol gefährlich und eine ernst zu nehmende Gefahr. Aber es ging um einen Minderjährigen, der konsumiert, da finde ich es schon mehr als grenzwertig, als "Fachkraft" den Cannabiskonsum so zu verharmlosen... Unabhängig von meiner persönlichen Meinung. Und 16- jährige kommen auch nicht legal an Vodka... btw

Die Tipps an die Mutter sind gut, mich stört halt nur, dass evtl. mal jemand Google befragt, hier landet und dann von einem Fachmann schwarz auf weiß hat, dass 3-4 Joints die Woche OK sind, sogar besser als Alkohol.

hallihallo

Kiffen ist besser als Alkohol, Schokolade ist besser als kiffen, Obst ist besser als Schokolade.....

Also; Esst mehr Obst anstatt zu kiffen   ;D

schwalbe

Zitat von: hallihallo am 26. April 2015, 21:22:04
Kiffen ist besser als Alkohol, Schokolade ist besser als kiffen, Obst ist besser als Schokolade.....

Also; Esst mehr Obst anstatt zu kiffen   ;D
s-daumenhoch s-daumenhoch

seit ich aus "dem Alter" raus bin, in dem man alles ausprobiert, frage ich mich immer wieder, warum die Leute sich das Rauchen, Kiffen und den Alkohl eigentlich antun. Dass das nicht wirklich und echt bewusstseinserweiternd ist sollte man ja irgendwann merken. Aber ich habe leicht Reden, ich finde den Geschmack von allem drei furchtbar. Konnte noch nie verstehen, wieso man aus sowas leckerem wie Traubensaft sowas widerliches wie Wein herstellen muss.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Smoker

Ich stimme der Meinung von NeuerDaddy zu, insbesondere, was die wissenschaftlichen Aspekte des Mariuhanakonsums angeht. Es ist richtig und wichtig ,dass du deine Tochter schützt und es ist vielleicht sogar angemessen, dass du mit beiden gemeinsam redest, aber zweitens halte ich die Verteuflung von Cannabis für schwachsinnig, gerade, wenn man sieht, wie viele Jugendliche zur Flasche greifen und zweitens steht es dir in meinen Augen schlicht nicht zu, einen fremden 17-.Jährigen zu erziehen.

Katie

Auch wenn die Threadstellerin hier nicht mehr reinguckt, der Freund der Tochter hat offensichtlich groessere Probleme als das Kiffen.

Ich finde es wichtig hier zu trennen, es gibt Menschen die Konsumieren und es gibt welche die ein Suchtproblem haben und zwar bei allen moeglichen Substanzen.

Ich sehe hier das Problem nicht beim Kiffen, sondern bei den ganzen anderen Sachen die sie genannt hat. Schlecht in der Schule, starke Stimmungsschwankungen usw.

DA muss angesetzt werden.

PetraG

Kiffen ist meiner Meinung nicht schlimm, jedoch sollte es ab 21 Jahren sein, da sich das Gehirn bis 21 noch entwickelt

Thicate

Na ja, das klingt fast so, als wäre es da nicht mehr schlimm, wenn man es auf Dauer macht. MAL ist okay, aber es sollte nicht ausarten.

fghjkl126

Also wenn das der Freund meiner Tochter wäre, würde ich mich sehr wohl einmischen. Auch kiffen sind Drogen.

Joseph123456789

Hey,

das ist nur eine Phase mach im klar das es so nicht weiter geht und er damit aufhören soll, macht regeltmässig test und seit euch sicher das er nicht wieder rückfählig wird!!


LG

maike1

Natürlich mischt man sich da ein !

Johann93

Den progressiven Ansatz von Neuerdaddy trage ich absolut mit. Gute Argumente!

Brutuck

Solange man noch Zugriff zu seinem Kind, sollte man sich mit diesem auseinandersetzen und die Problematik ansprechen.